Unterbezahlt, überlastet und unter Dauerstress: Krankenpfleger und Notärzte sind die Heldinnen und Helden des Alltags, deren unermüdlichem Einsatz während der Corona-Pandemie endlich Aufmerksamkeit geschenkt wurde, die aber auch schon lange vorher und danach immer wieder Übermenschliches leisten mussten. Seit der Pandemie gewährten jedoch mehrere Serien und Filme Einblicke in den hektischen Alltag von stets unterfinanzierten, unterbesetzen und überfüllten Krankenhäusern, in denen es täglich nicht nur um Leben und Tod, sondern auch um die menschliche Würde geht.
Erst dieses Jahr wurde Heldin mit Leonie Benesch (Das Lehrerzimmer) als überarbeitete Pflegefachfrau zum Arthouse-Kinohit mit mehr als 400.000 verkauften Kinotickets in Deutschland. Der Film geht für die Schweiz ins Oscar-Rennen. In den USA sorgte wiederum die im Echtzeit-Format erzählte Serie "The Pitt" mit "Emergency Room"-Star Noah Wyle als Notfallmediziner für Furore und wurde für 13 Emmys nominiert.
Hierzulande ist "The Pitt" noch nicht gestartet, es gibt aber auch eine brandneue deutsche Serie, die vom selben Thema handelt. In "KRANK Berlin" spielt Haley Louise Jones ("Liebes Kind") die junge Ärztin Dr. Suzanne Parker, die nach einer privaten Krise München verlässt und einen Neuanfang in Berlin sucht. Dort übernimmt sie die Leitung der Notaufnahme eines der härtesten und überfülltesten Krankenhäuser der Hauptstadt und muss sich erst einmal dem skeptischen, unterbezahlten und chronisch erschöpften Krankenhauspersonal beweisen. Angesichts eines immer gnadenloseren Gesundheitssystems muss das Team seine Differenzen überwinden und an einem Strang ziehen, um Menschenleben zu retten.
Veröffentlicht wurde die achtteilige erste Staffel der Serie, die für ihre authentische Darstellung der Missstände im deutschen Gesundheitssystem hochgelobt wurde, ab Februar im Wochentakt bei Apple TV+. Vorgestern wurde sie bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises in Köln mit der höchsten Auszeichnung als "Beste Dramaserie" prämiert und gewann zusätzlich den Preis für die Kameraführung. Insgesamt war "KRANK Berlin" in sechs Kategorien nominiert. Nur einen Tag nach diesem Triumph gaben die Produktionspartner Apple und ZDF die Verlängerung der Serie um eine zweite Staffel bekannt.
Das ist ein Happy End für eine Serie, die einen steinigen Weg bis zu den Fernsehbildschirmen hinter sich hat. Entwickelt wurde "KRANK Berlin" vom ehemaligen britischen Notarzt Samuel Jefferson und dem Rave-On-Co-Regisseur Viktor Jakovelski ursprünglich für Sky Deutschland. Als der Pay-TV-Sender jedoch Eigenproduktionen überraschend einstellte, stand das Projekt vor dem Aus, bis ZDF einsprang und es rettete. Bei der Finanzierung half schließlich der Streamer Apple TV+ aus, der sich im Gegenzug ein exklusives Veröffentlichungsfenster von zwölf Monaten für die Serie sicherte, bevor sie bei ZDFneo und dem Streaming-Portal von ZDF Anfang 2026 erscheinen wird. Der konkrete Starttermin der Serie im Öffentlich-Rechtlichen steht noch nicht fest, wir werden Euch aber auch dem Laufenden halten.
Hier der offizielle Trailer zu "KRANK Berlin":
Quelle: Deadline
