Dieses Jahr feiert der Urvater aller Killerhai-Filme sein 50. Jubiläum. Steven Spielbergs Der weiße Hai auf das Tierhorror-Label zu reduzieren, würde dem zeitlosen Meisterwerk jedoch Unrecht tun. Spielbergs Film ist eine Lehrstück in puncto Spannungserzeugung und geht über seine Genregrenzen hinaus. Nicht ohne Grund wurde er seinerzeit für den Oscar als bester Film nominiert.
Doch natürlich wurde Der weiße Hai auch zur Blaupause für das gesamte Haifilm- und Tierhorrorgenre und zog in den fünf Jahrzehnten seit seiner Veröffentlichung unzählige Nachahmer nach sich. Wirklich hochwertig waren davon nur die wenigsten. Die meisten Haifilme in den letzten 20 Jahren sind im Trashsegment zu verorten und in diesem sorgte kein Titel für so großes Aufsehen und mediale Aufmerksamkeit wie Sharknado. Das absurdes Konzept von Haien, die ein Tornado über das Festland fegt, wurde 2013 zur viralen Sensation und erhielt fünf Fortsetzungen, die sich redlich Mühe gaben, der bekloppten Grundidee noch einen draufzusetzen – bis die Reihe im sechsten Teil schließlich hei Zeitreisen ankam. Ja, wirklich.
Anthony C. Ferrante inszenierte alle sechs Sharknado-Filme (die ich allesamt im Kino gesehen habe). Es blieben nicht seine einzigen Haifilme. Im deutlich bodenständigeren B-Movie Blind Waters ließ er 2023 einen Hai auf Urlauber im Golf von Mexico los. Der Film kombinierte Elemente eines Krimithrillers mit einem Haifilm. Dieser Mischung leibt der Trash-Filmer auch bei seinem neusten Low-Budget-Film über berüchtigte Raubfische treu. In Great White Waters gerät die junge Witwe Gia (Angela Cole) mit ihrem Boot in die Fänge von Kriminellen auf hoher See, die von ihrem skrupellosen Boss den Auftrag haben, Kokain im Wert von mehreren Millionen Dollar von Meeresgrund zu bergen. Doch die Gewässer sind haiverseucht und die Verbrecher hoffen, Gia für ihre Pläne einzusetzen. Die Bedrohung geht jedoch nicht nur von Haien aus, sondern auch von eskalierenden Machtkämpfen der Gangster untereinander.
In den USA ist Great White Waters auf der werbefinanzierten Streaming-Plattform Tubi erschienen. Wann und wo der Film hierzulande zu sehen sein wird, steht noch nicht fest. Falls Ihr neugierig geworden seid, müsst Ihr wohl ganz eingefleischte Haifilm-Fans sein und könnt den Trailer zum Film unten sehen:












