Shazam! Fury of the Gods-Regisseur erhielt Morddrohungen wegen des Films

Mit der Videospielverfilmung Until Dawn kehrte der schwedische Regisseur David F. Sandberg letzten Monat zu dem Genre zurück, in dem seine Hollywood-Karriere begonnen hat: Horror. Sein Regiedebüt feierte er 2016 mit Lights Out, der Spielfilmversion seines gleichnamigen gruseligen Kurzfilms. Daraufhin drehte er als Regisseur von Annabelle 2 einen der bis dato besten Filme des Conjuring-Universums. Until Dawn ist Sandbergs dritter Horrorfilm, doch er hätte ihn fast nicht gedreht, weil er eigentlich Adaptionen etablierter IPs bzw. Franchises (in dem Fall eines beliebten Videospiels) abgeschworen hatte und Grund dafür waren seine Erfahrungen als Regisseur der DC-Verfilmung Shazam! Fury of the Gods.

Nachdem Sandberg Annabelle 2 für Warner Bros. inszeniert hatte, hat dessen Produzent (und inzwischen gemeinsam mit James Gunn Co-Leiter von DC Studios) ihn für die Superheldenverfilmung Shazam! verpflichtet. Zu dem Zeitpunkt litt das DC-Universum nach dem großen Flop von Justice League an einer Sinneskrise und der Tenor ging in Richtung mehr Solo-Filmen statt eines zusammenhängenden Filmuniversums à la MCU. Sandberg entpuppte sich tatsächlich als ein Glücksgriff und sein erster Shazam! wurde zu einem von DCEUs besten Filmen. Einerseits gelang ihm ein humorvolles Coming-of-Age-Abenteuer für die ganze Familie, andererseits konnte er seine Affinität fürs Horrorkino dennoch dezent im Film einbringen. Shazam! begeisterte die Kritiker und das Publikum und wurde dank eines verhältnismäßig bescheidenen Budgets zu einem Kassenhit.

Warner erteilte einer Fortsetzung schnell grünes Licht, doch als Shazam! Fury of the Gods wegen der Pandemie erst vier Jahre nach dem ersten Teil in die Kinos kam, war das Aus des DCEU bereits besiegelt und der Ruf von DC-Verfilmungen dermaßen im Keller, dass der Film gnadenlos floppte. Dass er leider auch deutlich schwächer war als der erste Teil (aber bei Weitem nicht die schlechteste DC-Verfilmung der letzten Jahre) hat auch nicht geholfen. Fans gingen jedoch aus irgendeinem Grund richtig auf die Barrikaden wegen des Films und haben den Regisseur und den Cast die volle Wucht des toxischen Fantums spüren lassen. Kurz nach der Veröffentlichung des Films schrieb der frustrierte Sandberg, dass er mit Superheldenfilmen fertig sei. Zwar löschte er inzwischen den Tweet, verriet aber im Interview mit Gamesradar, persönlichen die Angriffe wegen des zweiten Shazam! wurden: (aus dem Englischen)

Ich meine, um ehrlich zu sein, können Fans sehr, sehr irre und sehr wütend werden. Nach Shazam 2 habe ich Morddrohungen und Ähnliches erhalten und ich dachte: "Ich will nie wieder einen IP-basierten Film drehen, weil es das einfach nicht wert ist."

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Letztlich war die Versuchung, Until Dawn in die Kinos zu bringen doch zu groß, um ihr zu widerstehen. Im großen Blockbusterkino sieht sich Sandberg in absehbarer Zeit dennoch nicht wieder und wer kann es ihm nach der Erfahrung verübeln? Die Wahrheit ist, dass Fangemeinden heutzutage wirklich ätzend sein können. Das musste ich auch schon am eigenen Leibe erfahren, als manche meiner Filmkritiken nicht der Meinung gewisser Leser entsprachen und sie mich daraufhin wüst beschimpften oder bedrohten. Das ist leider die Kehrseite des Internets, das jedem die Möglichkeit gibt, seine Meinung kundzutun und sich in vermeintlicher Anonymität zu wähnen.

Quelle: GamesRadar

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