Robert Langdon kehrt zurück! Obwohl die letzten beiden Adaptionen von Dan Browns Robert-Langdon-Romanen enttäuschten bzw. floppten, hat Hollywood weiterhin reges Interesse am umtriebigen Harvard-Symbolologen. Noch vor seiner Veröffentlichung diesen Monat entbrannte ein hitziger Bieterwettstreit um die Adaptionsrechte an Dan Browns neustem Roman "The Secret of Secrets", bei dem Netflix als Sieger hervorging. Der Streamer zögerte daraufhin nicht lange und erteilte einer Serienadaption von Langdons sechstem Abenteuer grünes Licht. Wer Langdon diesmal verkörpern wird, steht noch nicht fest. Unklar ist auch, ob es sich dabei um eine abgeschlossene Miniserie oder eine fortlaufende Serie mit Potenzial zur Adaption weiterer Langdon-Abenteuer handelt.
Wie es bei den Robert-Langdon-Romanen inzwischen Tradition ist, spielt "The Secret of Secrets" in einer großen Kulturmetropole, diesmal in der tschechischen Hauptstadt Prag. Ungewöhnlich ist, dass mit der Noetikerin Katherine Solomon aus "Das verlorene Symbol" diesmal eine weitere Hauptfigur aus einem früheren Roman neben Langdon zurückkehrt. In "The Secret of Secrets" ist sie mit Langdon liiert und steht kurz vor der Veröffentlichung eines bahnbrechenden Buchs über das menschliche Bewusstsein. Bei der gemeinsamen Reise nach Prag verschwindet Katherine jedoch spurlos und ihr brisantes Manuskript wird von einer geheimen Organisation gestohlen. Langdons Suche nach Katherine führt ihn von Prag über London nach New York. Dabei deckt er eine Wahrheit auf, die die Wahrnehmung des menschlichen Verstandes für immer verändert.
Seinen ersten Auftritt hatte Langdon vor 25 Jahren in "Illuminati", doch es war erst sein zweites Abenteuer "Sakrileg" (im Original: "The Da Vinci Code"), mit dem seine Popularität drei Jahre später regelrecht explodierte. Es gab kein anderes Buch in den 2000ern, das die Feuilletons dermaßen dominierte und konservative Christen gegen sich aufbrachte wie "Sakrileg". Die Kontroverse rund um den Roman sorgte für präzedenzlosen Hype und der Roman wurde mit rund 80 Millionen verkauften Exemplaren zu einem der größten Bestseller aller Zeiten. Nur das erste "Harry Potter"-Buch verkaufte sich in den letzten 30 Jahren noch häufiger.
Die Verfilmung ließ natürlich nicht lange auf sich warten und 2006 kam The Da Vinci Code – Sakrileg unter Ron Howards Regie mit Tom Hanks als Robert Langdon in die Kinos. Trotz mauer Kritiken wurde der Film natürlich zum Riesenhit und spielte weltweit mehr als 750 Millionen US-Dollar ein. Drei Jahre später folgte die "Illuminati"-Verfilmung vom selben Team, war qualitativ etwas besser und nahm immerhin auch fast eine halbe Milliarde US-Dollar ein.
Nachdem sie den dritten Langdon-Roman "Das verlorene Symbol" kurzerhand übersprungen hatten, kehrten Howard und Hanks sieben Jahre nach Illuminati mit der Verfilmung von Browns "Inferno" zurück, doch zu dem Zeitpunkt ist der Robert-Langdon-Hype deutlich abgeebbt und die miserablen Kritiken taten den Rest: Inferno spielte mit knapp 220 Millionen nicht einmal halb so viel wie Illuminati ein. Für Howard und Hanks war das Thema durch, doch Peacock adaptierte 2021 "Das verlorene Symbol" als Serie mit Ashley Zuckerman als juger Langdon. Das Publikum zuckte mit den Schultern und "The Lost Symbol" wurde nach einer Staffel abgesetzt.
Jetzt wagt Netflix einen weiteren Anlauf mit "The Secret of Secrets" und die Serie hat immerhin etwas, was alle bisherigen Robert-Langdon-Adaptionen nicht hatten: Dan Brown produziert und schreibt sie gemeinsam mit Carlton Cuse ("Tom Clancy’s Jack Ryan") der den Showrunner-Posten übernimmt. Es ist das erste Mal, dass Brown an einer Langdon-Verfilmung auch schöpferisch beteiligt ist und vielleicht gelingt es ihm, die Spannung seiner Romane in ein anderes Medium zu überführen. Daran scheiterten bisherige Adaptionen, denn zu lesen, wie Langdon Rätsel löst, ist deutlich kurzweiliger, als ihm dabei zuzusehen.
Quelle: Deadline
