Die Filmografie von Rachel Sennott ist nicht lang, doch unter einigen hippen Cineasten genießt die junge Schauspielerin und Komikerin bereits Kultstatus – so sehr, dass ein Kino in Köln ihr kürzlich sogar eine eigene kurze Filmreihe widmete. Ihren Durchbruch feierte sie in der Indie-Komödie Shiva Baby, der Spielfilmversion des gleichnamigen Kurzfilms. Darin spielte sie eine bisexuelle jüdische College-Studentin, die auf einer Shiv’a sowohl den deutlich älteren Arbeitskollegen ihres Vaters, mit dem sie eine Affäre hat, als auch ihre Ex-Freundin trifft. Einen unvergesslichen Auftritt hatte sie daraufhin als eingebildete Podcasterin in der schwarzen Horrorkomödie Bodies Bodies Bodies und spielte in der unterschätzten Komödie Bottoms, die sie selbst mitschrieb und produzierte, eine lesbische Highschool-Schülerin, die gemeinsam mit ihrer besten Freundin einen Fight Club für ihre Mitschülerinnen gründet. Sennotts Rolle war auch einer der wenigen Höhepunkte der verhassten HBO-Serie "The Idol" mit Lily-Rose Depp und The Weeknd.
Nachdem sie sich insbesondere in Hipster-Kreisen einen Namen gemacht hatte, hat Sennott eine Serie erschaffen, die sich genau an diese Zielgruppe richtet und die perfekte Plattform für Sennotts trockenen Humor bietet. In HBOs "I Love LA" spielt sie die ambitionierte 27-jährige Maia Simsbury, die von einer Karriere als Talent-Managerin in Hollywood träumt und auf eine baldige Beförderung in ihrer Talentagentur hofft. Sie bekommt unverhofft Besuch von ihrer alten College-Freundin Tallulah (Odessa A’Zion), die als Influencerin groß herauskommen will, bei Maia einzieht und zu ihrer Klientin wird. Die Serie schildert die Höhen, Tiefen und Eigenheiten ihres chaotischen Lebens in Los Angeles. Josh Hutcherson (Die Tribute von Panem) und Leighton Meester ("Gossip Girl") spielen weitere Rollen, Sennotts Bottoms-Co-Star Ayo Edibiri tritt in einer Gastrolle auf.
Mit "I Love LA" beweist sich Sennott als wahres Multitalent. Nicht nur hat sie die Serie erschaffen, produziert sie und spielt die Hauptrolle, sie schrieb auch die erste und letzte Folge der ersten Staffel selbst und führte beim Staffelfinale Regie. "I Love LA" ist ein Herzensprojekt der Schauspielerin, denn die Serie ist schließlich von Sennotts eigenen Lebenserfahrungen inspiriert, die sie als aufstrebende Schauspielerin machte, als sie in den frühen Tagen der Covid-Pandemie von der US-amerikanischen Ostküste nach Los Angeles zog und trotz anfänglicher Schwierigkeiten, Wurzeln in der Stadt der Engel zu schlagen, lernte, das Leben in L.A. zu lieben. Ihr Charakter wurde sogar nach der Geburtsstadt der Schauspielerin – Simsbury im US-Bundesstaat Connecticut – benannt.
Mit "I Love LA" hat Sennott nicht nur ihre bisherigen Fans begeistert, sondern auch viele neue gefunden. Mit rund zwei Millionen Zuschauern pro Folge wurde die Serie zur zweiterfolgreichsten neuen Comedyserie der letzten fünf Jahre bei HBO (hinter "The Chair Company"). Deshalb wurde auch nicht lange gefackelt und eine zweite Staffel ist bereits offiziell bestellt. Wann sie ihre Premiere feiern wird, steht noch nicht fest, wir werden Euch aber auf dem Laufenden halten. In Deutschland war die achtteilige erste Staffel bereits im Pay-TV bei Sky Atlantic zu sehen, wo gestern das Serienfinale ausgestrahlt wurde.
Habt Ihr in die Serie reingeschaut und wenn ja, wie hat sie Euch gefallen?
Quelle: HBO












