"BioShock"-Film wird voraussichtlich nächstes Jahr gedreht und auf dem ersten Spiel basieren

Francis Lawrence wird selten im selben Atemzug mit großen Hollywood-Regisseuren genannt, doch seit seinem Regiedebüt mit der DC-Verfilmung Constantine, baute er sich ein beeindruckendes, vielseitiges Resümee auf. Neben vier erfolgreichen Tribute-von-Panem-Filmen umfasst es u. a. den postapokalyptischen Blockbuster I Am Legend mit Will Smith und den Spionagethriller Red Sparrow mit Jennifer Lawrence. Einen wirklichen Totalausfall gibt es in seiner Filmografie noch nicht. Für seine Stephen-King-Verfilmung The Long Walk – Todesmarsch, die seit vorgestern in unseren Kinos läuft, erhielt er sogar einige der besten Kritiken seiner Karriere. Der Film greift ähnliche Themen wie die Panem-Reihe auf, ist jedoch deutlich schonungsloser und niederschmetternder in seinen Darstellungen der Gewalt gegen junge Menschen und gilt als eine der besseren Adaption des notorisch schwer verfilmbaren Schriftstellers.

Als routinierter, kompetenter und kooperativer, aber nicht zu experimenteller oder eigenwilliger Filmemacher ist Lawrence eine sichere Nummer für die Studios und hat in der Regel mehrere Projekte in der Pipeline. Seit Juli dreht er die starbesetzte Verfilmung des neusten "Panem"-Romans von Suzanne Collins "Die Tribute von Panem L: Der Tag bricht an" (im Original: "Sunrise of the Reaping"), die von Haymitchs Teilnahme an den Hungerspielen handelt. Danach wird er voraussichtlich entweder Constantine 2 mit Keanu Reeves oder die vor drei Jahren von Netflix angekündigte Videospielverfilmung BioShock in Angriff nehmen. Es sieht aktuell danach aus, als würde BioShock den Vorzug bekommen. Produzent Roy Lee verriet in einem Interview, weshalb sich die Produktion von BioShock verzögert: (aus dem Englischen)

The Long Walk wurde verwirklicht, weil BioShock sich ein wenig verzögert hat, weil das Drehbuch überarbeitet werden musste. Und während das Drehbuch fertiggestellt wurde, drehten wir The Long Walk und danach war er (Lawrence) vertraglich an den nächsten Panem-Film verpflichtet. Also warten wir, bis er mit Die Tribute von Panem fertig ist, und das BioShock-Drehbuch wird bis dahin umgeschrieben. 

Michael Green, der alle drei Poirot-Filme von Kenneth Branagh schrieb, ist der Autor des BioShock-Films. Da die Dreharbeiten zu Die Tribute von Panem – Sunrise of the Reaping vermutlich noch vor Jahresende abgeschlossen sein werden, stehen die Chancen gut, dass die Produktion von BioShock nächstes Jahr beginnen wird. Mit etwas Glück wird der Film 2027 zum 20. Jubiläum des ersten Spiels bei Netflix erscheinen.

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Die Zeit vergeht wirklich schnell, denn ich kann mich noch lebhaft an die Trailer zum ersten "BioShock"-Game erinnern, die im Sommer 2007 beim Fantasy Filmfest liefen. Damals war ich schon von der Biopunk-Ästhetik und den Bildern der Unterwasserstadt Rapture beeindruckt und dachte, dass sich das Spiel bestimmt für eine Verfilmung anbieten würde. Dass es so lange dauern würde, bis wir eine bekommen, hätte ich nicht gedacht. Dabei gab es bereits mehrere Adaptionsversuche, vor allem von Fluch-der-Karibik-Regisseur Gore Verbinski, der jedoch ein massives 200-Millionen-Dollar Budget erlangte und zugleich den Film vorlagengetreu mit einem R-Rating drehen wollte. Das war Universal zu riskant und die beiden Parteien konnten sich nicht einigen.

Wenn Lawrence seinen BioShock-Film dreht, wird er mit einem deutlich niedrigeren Budget auskommen müssen. Lee verriet vor einem Jahr, dass der Regimewechsel in der Führungsetage von Netflix dazu führte, dass das Budget für den BioShock-Film deutlich gekürzt wurde, sodass es anstatt eines epischen Blockbusters, eine persönlichere, kleinere Geschichte werden wird. Im neuen Interview bestätigte er, dass der kommende Film auf dem ersten Spiel basieren und in Rapture spielen wird.

Das erste "BioShock"-Spiel spielt in den sechziger Jahren und handelt davon, wie Jack, der Überlebende eines Flugzeugabsturzes, eine gigantische Unterwasserstadt namens Rapture im Atlantik entdeckt, die in den Vierzigern von einem visionären Industrie-Magnaten für die Gesellschaftselite erbaut wurde. Doch ethisch fragwürdige Genexperimente führten letztlich zum Untergang der Stadt. Es gab seitdem zwei weitere "BioShock"-Games, von denen das dritte, "BioShock: Infinite", nicht mehr in Rapture, sondern in der schwebenden Steampunk-inspirierten Stadt Columbia im Jahr 1912 spielt.

Habt Ihr Interesse an einer "BioShock"-Verfilmung von Netflix?

Quelle: The Direct

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