Die wilden Kerle 6 kommt! Die Kinderfilmreihe wird wiederbelebt

Quelle: FFF Bayern

In wenigen Tagen wird Til Schweigers Honig im Kopf den finalen Hobbit-Film nach Zuschauerzahlen überholen und dafür sorgen, dass nach Fack Ju Göhte zum zweiten Mal in Folge ein deutschsprachiger Film zum besucherstärksten Film seines Jahres in Deutschland wurde – ein Umstand, den es so mindestens seit den Sechzigern nicht mehr gab. Doch trotz dieser phänomenalen Erfolge haben einheimische Kinofilme in Deutschland keinen leichten Stand im Kino, es sei denn die Produktionen tragen die Namen von Schweiger, Schweighöfer oder M’Barek oder es handelt sich um etablierte Kinderfilmreihen. So läuft aktuell Fünf Freunde 4 mit großem Erfolg in den deutschen Kinos, nachdem seine drei Vorgänger jeweils mehr als eine Million Besucher anlocken konnten.

Die zweifelsohne erfolgreichste deutsche Familienfilmreihe der letzten 20 Jahre war Die wilden Kerle. Basierend auf Joachim Masanneks Kinderbuchreihe über 14 fußballbegeisterte Kinder, hat Masannek als Regisseur zwischen 2003 und 2008 fünf Die wilden Kerle-Filme in die Kinos gebracht, die im Schnitt knapp 1,8 Millionen Kinobesucher pro Film erreichten. Das natürliche Ende der Reihe war dadurch gesetzt, dass die Darsteller, zu denen u. a. die Ochsenknecht-Brüder Jimi Blue und Wilson Gonzalez gehörten, schlicht zu alt für die Rollen wurden. Doch es war klar, dass die Marke "Die wilden Kerle" nicht auf ewig begraben werden würde, denn dazu hatte sie auch beim fünften Film noch zu viel Popularität. Bereits vergangenes Jahr kündigte Masannek an, an einem vierten Film zu arbeiten. Jetzt hat das Projekt einen entscheidenden Schritt nach vorne gemacht.

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Der FilmFernsehFonds Bayern (FFF Bayern) hat vorgestern entschieden, Die wilden Kerle 6 mit einer Summe von 800,000 Euro zu fördern. Dazu kommen zusätzlich noch 150,000 Euro seitens des Bayerischen Bankenfonds. In der Mitteilung vom FFF wurde auch schon grob angekündigt, worum es im Film gehen wird. So inszeniert Masannek "die Auferstehung der neuen jungen "Wilden Kerle", die zeigen müssen, dass sie das Wilde-Kerle Land vor dem Untergang bewahren können." Die Reihe wird also gewissermaßen "rebootet", um den englischen Begriff auf ein deutsches Franchise anzuwenden. Unter diesem Gesichtspunkt stellen sich zwei Fragen: einerseits ob der Filmtitel Die wilden Kerle 6 so bestehen bleibt und andererseits ob es Kontinuität zu den bisherigen Filmen geben wird, zum Beispiel in Form von Gastauftritten der ehemaligen Hauptbesetzung. Diese könnten ja Mentoren für die neuen wilden Kerle sein. Produziert wird Die wilden Kerle 6 von SamFilm und wird vermutlich dieses Jahr noch vor die Kameras gehen. Angepeilt ist wohl ein Kinostart nächstes Jahr, acht Jahre nach dem letzten Teil der Reihe. Dann wird sich zeigen, ob die deutschen Kinder noch so scharf auf die wilden Kerle sind, wie damals.

UPDATE

Hier gibt es jetzt erste Fotos und alle Infos zu Die Wilden Kerle 6!

Insgesamt hat der FFF Bayern 34 Projekte mit einer Gesamtsumme von €6,82 Millionen gefördert. Davon gingen €4,12 Millionen an acht Kinofilme, darunter auch Die wilden Kerle 6. Zu den weiteren Projekten, die vom FFF Bayern gefördert wurden, gehörten auch die neuen Filme von Andreas Dresen, Doris Dörrie und Werner Herzog.

Dresen, dessen Berlinale-Beitrag Als wir träumten seit gestern in den deutschen Kinos läuft, inszeniert Timm Thaler nach dem Kinderbuch-Klassiker von James Krüss über einen Jungen, der sein Lachen an einen geheimnisvollen Baron verkauft. Ein Kinderfilm von Dresen? Das macht neugierig. Werner Herzog adaptiert die Kurzgeschichte Aral von Tom Bissell fürs Kino. Darin spielt Veronica Ferres eine deutsche Wissenschaftlerin, die zusammen mit zwei blinden Jungen in der Wüste Boliviens einer mysteriösen Geiselnahme zum Opfer fällt. Beide Filme werden mit jeweils 400,000 Euro gefördert. Doris Dörries Grüße aus Fukushima, ein Drama über eine Mitarbeiterin einer Hilfsorganisation vor dem Hintergrund der Reaktorkatastrophe in Fukushima, bekam 500,000 Euro zugesprochen. Dörrie hofft damit sicherlich auf einen größeren Erfolg als bei ihren letzten beiden Regiearbeiten, Alles inklusive und Glück, die zusammengerechnet knapp 150,000 Kinogänger in Deutschland erreichten. Dörrie hat da schon deutlich bessere Zeiten gekannt.

Informationen zu den weiteren geförderten Projekten könnt Ihr unter dem Link oben erhalten.

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