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Quellen: The Hollywood Reporter, D.J. Caruso Twitter
Meine Erwartungen an xXx: Die Rückkehr des Xander Cage waren nicht besonders hoch, als der Film Anfang des Jahres in die Kinos kam. Schon der erste Triple X war für mich ein bemüht auf cool getrimmter James-Bond-Möchtegern, der sich gerade noch durch Vin Diesels natürliches Charisma über Wasser hielt. Der Diesel-lose Nachfolger The Next Level war ein Desaster. Daher gab es eigentlich keinen Grund, von xXx 3 einen besonders guten Film zu erwarten und das war er in meinen Augen nicht. Zwar versuchte das Sequel, den Erfolg der Fast-&-Furious-Reihe durch ein bunt zusammengewürfeltes Team zu emulieren, doch ohne das richtige Maß an Selbstironie funktionierte das Ganze einfach nicht sonderlich gut. Ich würde angesichts der niedrigen Erwartungshaltung nicht behaupten, der Film sei eine große Entäuschung gewesen, doch auf lange Sicht wird kein Hahn danach krähen.
Weder in den USA noch in Deutschland sorgte die Rückkehr von Vin Diesel als Xander Cage für großes Interesse unter Kinogängern. Die Einnahmen des Sequels lagen deutlich unter denen des ersten Films. Allein hierzulande waren es nur knapp 600.000 Zuschauer, während noch 2,2 Mio den ersten Film 2002 im Kino sahen. Doch das ist letztlich unerheblich, denn wo der Film einschlug wie eine Bombe, ist in China. Das Reich der Mitte hat schon so einige Blockbuster in den letzten Jahren vor dem Flop-Status gerettet (siehe Warcraft). In China spielte xXx: Die Rückkehr des Xander Cage $164 Mio ein und damit fast genau so viel, wie in allen anderen Ländern zusammengerechnet. Das $85-Mio-Budget hat sich letztlich doch rentiert.
Es ist deshalb auch nicht überraschend, dass ein vierter Film nicht nur in Planung ist, sondern dass chinesische Investoren bei seiner Produktion eine große Rolle spielen werden. Die dieses Jahr neu gegründete Produktionsfirma The H Collective, die in Los Angeles ihr Hauptquartier hat, ihre Gelder jedoch aus China bezieht, hat im Juni angekündigt, gemeinsam mit den xXx-Produzenten Joe Roth und Jeff Kirschenbaum xXx 4 zu produzieren. Die Zuschauer werden keine weiteren 15 Jahre auf einen neuen xXx-Film mit Vin Diesel warten müssen, denn D.J. Caruso, Regisseur des dritten Films, verriet schon Anfang des Sommers, dass Treffen mit dem Studio und den Darstellern über die Produktionspläne bereits stattfinden. Er gab außerdem bekannt, dass alle Darsteller des dritten Films wieder dabei sein werden. Ruby Rose, die im Film die Scharfschützin Adele gespielt hatte, deutete kurze Zeit zuvor schon ihre Rückkehr im nächsten Film an. Besonders wichtig wird es natürlich sein, Donnie Yen als Teil des Teams zurückzubringen, denn Yen ist schließlich ein sehr bekannter Schauspieler in China und China wird zweifelsohne der wichtigste Markt für den nächsten Teil sein.
Die Entwicklung des Films schreitet recht schnell voran, denn kürzlich erklärte Caruso über Twitter (unten), dass das Drehbuch zu xXx 4 bereits geschrieben werde. Wer es allerdings verfasst, ist noch nicht bekannt. Es sieht aber ganz danach aus, dass Caruso wieder im Regiestuhl sitzen wird, da von ihm auch alle neusten Updates zum Sequel kommen.
the script being written now!
— D.j. Caruso (@Deejaycar) July 22, 2017
Das ist wohl die Zukunft des Hollywood-Blockbuster-Kinos – Produktion mit chinesischen Geldern und eine Anpassung der Filme an den Geschmack der chinesischen Kinogänger. Nicht mehr lange wird es dauern, dann wird das kommerzielle Potenzial des chinesischen Filmmarkts endgültig größer als das des US-amerikanischen.
