Sylvester Stallone wird zum Mafiaboss in der Gangsterserie "Omerta"

Sylvester Stallone in Creed – Rocky’s Legacy (2015) © Warner Bros. Pictures

Quelle: Deadline

Für den Altstar Sylvester Stallone war Creed – Rocky’s Legacy ein neuer Wendepunkt in seiner Karriere. Abgesehen von der Expendables-Reihe fiel jeder von Stallones Filmen in den letzten Jahren (darunter Zwei vom alten Schlag und Shootout) sowohl bei der Kritik als auch an den Kinokassen durch und auch The Expendables 3 landete weit unter den Erwartungen. Um es ganz direkt auszudrücken: Stallone als bekannter Filmstar schien erledigt zu sein, mit nur noch einem Haufen loyaler Fans aus seinen goldenen Zeiten in den Achtzigern und Neunzigern.

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Dass es ausgerechnet die Rückbesinnung auf den ersten großen Film seiner Karriere sein würde, mit der er einen seiner größten Triumphe feiern würde, hat wohl kaum jemand erwartet. Doch das Rocky-Spin-Off Creed brachte Stallone eine Oscarnominierung ein, einen gewonnenen Golden Globe, Erfolg an den Kinokassen und stellte ihm eine schauspielerische Zukunft in Aussicht, in der er nicht unbedingt die Fäuste oder Knarren sprechen lassen muss, um Eindruck zu hinterlassen. In Creed versteckte Stallone sein Alter nicht, spielte verletzlich, gebrechlich und emotional, und hat das geschafft, was seinem Kollegen Arnie seit dessen Schauspiel-Comeback noch nicht gelungen ist – er brachte frischen Wind in seine angestaubte Karriere.

Die spannende Frage danach war natürlich, was Stallones nächster Schritt in seiner Karriere sein würde. An seinen Action-Franchises hat er nach dem Kritikerlob offenbar weniger Interesse. Rambo 5 hat er offiziell abgesagt (und hat auch kein Interesse an der Serienadaption des Actioners) und von The Expendables 4 hört man verdächtig wenig seit Stallone zu einem ernstzunehmenden Oscarkandidaten wurde. Natürlich steht demnächst noch ein Auftritt in Guardians of the Galaxy Vol. 2 an der Seite seines Tango-&-Cash-Kollegen Kurt Russell an, doch das wird wohl eher eine Gastrolle, denn eine vollwertiger Part sein.

Für seine nächste große Rolle geht Stallone den für manche vielleicht unerwarteten, aber in meinen Augen absolut richtigen Weg – er wird seine erste Serien-Hauptrolle übernehmen. In der Adaption des Romans "Omerta" des "Der Pate"-Autors Mario Puzo wird er den Mafia-Don Raymonde Aprile spielen, der den jungen Astorre Viola als Neffen in seine Familie aufnimmt und unter die Fittiche nimmt, damit er nach Apriles Tod die Organisation leiten kann.

Der zweifache Oscarpreisträger Puzo (für die ersten beiden Der-Pate-Filme, an deren Drehbüchern er mitschrieb) beendete das Manuskript zu "Omerta" vor seinem Tod, doch der Roman erschien 2000 posthum. Omertá bezeichnet einen Teil des Ehrenkodex der italienischen Mafia und meint die Schweigepflicht der Mafia-Mitglieder gegenüber allen Außenstehenden über die Aktivitäten der "Familie".

"Omerta" wird als Eventserie von den Weinstein-Brüdern produziert, die sich demnächst auf die Suche nach dem Sender oder Streaming-Plattform machen werden. Mit Stallone in der Hauptrolle werden sich vermutlich viele Sender um das Projekt reißen. Es kommt noch besser: Antoine Fuqua, Regisseur von Filmen wie Training Day und The Equalizer, wird bei der Plotfolge von "Omerta" Regie führen. Für Stallone könnte es eine Paraderolle werden. Wer weiß, vielleicht folgt ja ein weiterer Golden Globe oder gar ein Emmy.

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