Faszinierende Details zur eingestampften "Star Wars"-Serie aufgetaucht

Quelle: Venturebeat

Vermutlich die kontroverseste Entscheidung, die von Disney nach der Übernahme von Lucasfilm getroffen wurde, war es, zu deklarieren, dass das Erweiterte Universum (Expanded Universe) von Star Wars, das in zahlreichen Büchern, Comics und Videospielen über Jahrzehnte hinweg aufgebaut wurde, nicht länger Teil des offiziellen Star-Wars-Kanons sei. Lediglich die bisherigen sieben Filme, die Animationsserien "Star Wars Rebels" und "The Clone Wars" sowie die ab 2014 von Lucasfilm abgesegneten Comics und Romane gelten jetzt als Teil der offiziellen Kontinuität des Universums.

Mit dieser Umstrukturierung und Rationalisierung des Universums ging auch einher, dass zwei Projekte, an denen Lucasfilm vor der Übernahme durch Disney gearbeitet hat, kurzerhand eingestampft wurden: das Videospiel "Star Wars: 1313" und die allererste "Star Wars"-Realserie "Star Wars Underworld". Beide Projekte waren inhaltlich lose miteinander verknüpft. In beiden sollte es um die kriminelle Unterwelt von Coruscant während des Aufstiegs des Imperiums gehen, wobei Boba Fett einer der Hauptcharaktere des Videospiels gewesen wäre.

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Weitere Details zu "Star Wars Underworld" gab es bis heute nicht und nachdem Disney 2013 beiden Projekten den Stecker gezogen hat, besteht eigentlich auch kaum Hoffnung, dass wir sie jemals in dieser Form zu sehen bekommen werden, obwohl zu "Star Wars Underworld" vor der Übernahme angeblich mehr als ein Dutzend Drehbücher fertiggestellt wurden.

Jetzt erreicht uns aus einer überraschenden Quelle immerhin ein faszinierendes Detail zur Serie. Cory Balrgo, der Regisseur des neuen "God of War"-Videospiels, hat eine Zeitlang bei LucasArts gearbeitet, als "Star Wars: 1313" entwickelt wurde, und hatte im Rahmen seiner Tätigkeit offenbar auch Zugriff auf die Drehbücher zu "Star Wars Underworld", von denen er so beeindruckt war, dass sie seine Herangehensweise an das neue "God of War"-Spiel beeinflussten, indem er versuchte, einen unsympathischen Charakter sympathischer zu machen. Im Falle von "Star Wars Underworld" war es wohl ein Charakter, mit dem kaum jemand gerechnet hätte – Darth Sidious alias Imperator Palpatine höchstpersönlich: (aus dem Englischen)

Der Ursprung dieser Idee kam vermutlich, als ich bei Lucas gearbeitet habe. Ich durfte zur (Skywalker) Ranch kommen und mir die Drehbücher zur Star-Wars-TV-Serie durchlesen. Es war die überwältigendste Sache, die ich je erlebt habe.

Ich hatte den Imperator gern. Sie machten den Imperator zu einer sympathischen Figur, der von dieser verdammten herzlosen Frau ein Unrecht angetan wurde. Sie ist ein richtiger harter Gangster und sie hat ihn als Person komplett zerstört. Ich habe fast geweint, als ich es gelesen habe. Es ist der Imperator, dem die Blitze aus den Fingern kommen!

Das ist etwas Magisches. Die Autoren, die daran gearbeitet haben, haben auch "The Shield" und "24" geschrieben und sie waren großartig.

Der Imperator als eine Figur, für die man Mitgefühl empfindet, wäre sicherlich auch keine unumstrittene Entscheidung gewesen, verkörpert er doch für viele das ultimative Böse im Star-Wars-Universum. Hätten die Fans es akzeptiert, wenn dieser Mythos in einer Serie dekonstruiert worden wäre? Wir werden es vermutlich nie erfahren. Oder vielleicht doch. Immerhin hat Kathleen Kennedy, die Präsidentin von Lucasfilm, die für die großen Umstrukturierungen mitverantwortlich war, vergangenen Dezember verraten, dass die grundlegenden Ideen von "Star Wars: 1313" und "Star Wars: Underworld" nicht vergessen sind und im aktuellen Star-Wars-Kanon Verwendung finden könnten.

Was haltet Ihr von dem Versuch, den Imperator sympathischer darstellen zu lassen? Würdet Ihr gerne eine "Star Wars"-Realserie sehen?

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