Star Wars: Episode IX trennt sich von Regisseur Colin Trevorrow

Links: Colin Trevorrow am Set von Jurassic World (2015) © Universal Pictures
Rechts: Star-Wars-Titellogo ©  Lucasfilm

Quelle: Walt Disney Pictures

Soeben haben Lucasfilm und Walt Disney Pictures gemeinsam bekanntgegeben, dass Colin Trevorrow Star Wars: Episode IX nicht länger inszenieren wird. Der Regisseur wurde vor fast genau zwei Jahren, kurz nach dem Megaerfolg von Jurassic World, angeheuert und schrieb bis vor Kurzem gemeinsam mit seinem Jurassic-World-Co-Autor Derek Connolly auch das Drehbuch zur neunten Star-Wars-Episode. Die Begründung für seinen Ausstieg sind natürlich die in Hollywood üblichen kreativen Differenzen (übersetzt: Trevorrow wollte nicht nach Disneys Pfeife tanzen). Bereits vor einem Monat zeigte sich erstmals, dass Disneys und Trevorrows Vorstellungen beim Film auseinander gehen. Unzufrieden mit dem bisherigen Skript, wurde der britische Bühnenautor Jack Thorne (der gemeinsam mit J.K. Rowling das Theaterstück "Harry Potter und das verwunschene Kind" verfasste) von Disney angeheuert, um das Drehbuch umzuschreiben. Vermutlich führte das zu weiteren Konflikten zu Trevorrow, sodass die Zusammenarbeit jetzt endgültig beendet wurde.

ANZEIGE

Während es bei Marvel für Disney mit einer großen Edgar-Wright’schen Ausnahme glatt zu laufen scheint, hat das Studio offenbar große Probleme bei ihrer Regiewahl für die Filme des Star-Wars-Universums. Erst im Juni wurden Chris Miller und Phil Lord als Regisseure des Han-Solo-Films nur wenige Wochen vor offiziellem Drehschluss entlassen und durch Ron Howard ersetzt, der große Teile des Films neu dreht. Immerhin bemerkte man die kreativen Differenzen diesmal noch vor Drehbeginn, der aktuell für Januar 2018 angesetzt ist.

Auch diese beiden Beispiele sind nicht die einzigen Schwierigkeiten, die Disney mit Star-Wars-Regisseuren hatte. Gareth Edwards behielt zwar Rogue One: A Star Wars Story als alleiniger offizieller Regisseur, doch es ist bekannt, dass Tony Gilroy einspringen musste, um massive Veränderungen am finalen Akt des Films vorzunehmen. Und dann gibt es da natürlich noch Josh Trank, der seinerzeit kurz nach Edwards für ein anderes Star-Wars-Spin-Off engagiert wurde, nach dem Flop von Fantastic Four aber den Job los war.

Das Fazit lautet: Wenn man heutzutage den Vertrag unterschreibt, einen Star-Wars-Film zu inszenieren, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man nicht die Person sein wird, die die Dreharbeiten zum besagten Film zu Ende führe wird, als dass man es sein wird. Geschafft haben das bislang nämlich nur J.J. Abrams und Rian Johnson.

Die offizielle Pressemitteilung von Disney und Lucasfilm zur überraschenden Entwicklung könnt Ihr unten nachlesen: (aus dem Englischen)

Lucasfilm und Colin Trevorrow haben einvernehmlich entschieden, hinsichtlich Star Wars: Episode IX getrennte Wege zu gehen. Colin war ein wundervoller Partner während des Entwicklungsprozesses, wir sind jedoch alle zur Einsicht gelangt, dass unsere Visionen unterschiedlich sind. Wir wünschen Colin das Beste und werden bald mehr Informationen zum Film mitteilen.

Wenn alles dennoch nach Plan läuft, wird Star Wars: Episode IX am 23.05.2019 in unsere Kinos kommen. Vielleicht hat Ron Howard ja Lust, nach dem Han-Solo-Film direkt weiterzumachen, diesmal sogar von Anfang an.

Übrigens bin ich bereit, einen Zehner zu wetten, dass der für das Obi-Wan-Spin-Off angekündigte Regisseur Stephen Daldry auch entweder ersetzt werden wird oder zumindest von einem anderen Regisseur Hilfestellung bei den Nachdrehs bekommen wird.

Weitere Film- und Serien-News

Mehr zum Thema