Kritikerpreise 2016: Moonlight räumt in Chicago und San Francisco ab

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Quellen: Chicago Film Critics Association, San Francisco Film Critics Circle

Während Filme wie Spotlight, Boyhood und The Social Network in ihren jeweiligen Jahren die Kritikerpreise während der Oscar-Saison dominiert haben, liefern sich dieses Jahr Moonlight, Manchester by the Sea und La La Land ein knappes Dreier-Rennen, während aller restlichen Filme lediglich unter "ferner liefen" rangieren. Von diesen drei hat die Jahrzehnte umspannende Coming-Of-Age-Geschichte Moonlight die Nase knapp vorne und das zeigte sich wieder bei den Auszeichnungen von zwei weiteren größeren Kritikerverbänden. Sowohl die Chicago Film Critics Association (CFCA) als auch der San Francisco Film Critics Circle (SFFCC) zeichneten Moonlight selbst und seine Regie aus. Natürlich sind die Kritikerpreise immer mit Vorsicht zu genießen. Von den drei eingangs genannten Filmen gewann letztlich auch nur Spotlight den Oscar als "Bester Film" und wenn es dann wirklich ans Eingemachte geht, bin ich davon überzeugt, dass das massentaugliche, charmante Musical La La Land den klaren Vorteil haben wird. Doch im Vorfeld bleibt Moonlight der Spitzenreiter, was Auszeichnungen von Kritikerverbänden betrifft.

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Bei der Chicago Film Critics Association, die neben der NYFCC und der LAFCA zu den angesehensten und größten Filmkritikervereinigungen der USA gehört, gewann Moonlight insgesamt drei Preise. Neben "Bester Film" und "Beste Regie" erhielt Moonlight dort auch den Preis für den "Besten Nebendarsteller". Doch auch La La Land ging nicht leer aus und erhielt Auszeichnungen für den Schnitt und die Kamera. Manchster by the Sea hat mit vier Preisen die meisten Auszeichnungen abgeräumt, doch die größte Überraschung war vermutlich der koreanische Film Die Tascheindiebin, der sechs Nominierungen erhielt und drei davon auch gewann (sehr verdient, wohl gemerkt). Generell gelten die Auszeichnungen der CFCA als valide Oscarprädiktoren. Neun der letzten zehn "Bester Film"-Gewinner wurden in der Kategorie auch bei den Oscars nominiert, vier gewannen auch. Die höchste Übereinstimmung mit den Oscars besteht in der Kategorie "Bester Nebendarsteller", in der sechs der letzten zehn Oscargewinner zuvor von der CFCA ausgezeichnet worden sind.

Alle Nominierungen und Gewinner (in grün) der Chicago Film Critics Association findet Ihr unten:

Bester Film

Die Taschendiebin
Jackie
La La Land
Manchester by the Sea
Moonlight

Beste Regie

Damien Chazelle (La La Land)
Barry Jenkins (Moonlight)
Pablo Larraín (Jackie)
Kenneth Lonergan (Manchester by the Sea)
Chan-wook Park (Die Taschendiebin)

Bester Hauptdarsteller

Casey Affleck (Manchester by the Sea)
Adam Driver (Paterson)
Joel Edgerton (Loving)
Colin Farrell (The Lobster)
Denzel Washington (Fences)

Beste Hauptdarstellerin

Amy Adams (Arrival)
Rebecca Hall (Christine)
Isabelle Huppert (Elle)
Natalie Portman (Jackie)
Emma Stone (La La Land)

Bester Nebendarsteller

Mahershala Ali (Moonlight)
Alden Ehrenreich (Hail, Caesar!)
Ben Foster (Hell or High Water)
Lucas Hedges (Manchester by the Sea)
Trevante Rhodes (Moonlight)
Michael Shannon (Nocturnal Animals)

Beste Nebendarstellerin

Viola Davis (Fences)
Lily Gladstone (Certain Women)
Naomie Harris (Moonlight)
Janelle Monáe (Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen)
Michelle Williams (Manchester by the Sea)

Bestes Originaldrehbuch

Taylor Sheridan (Hell or High Water)
Noah Oppenheim (Jackie)
Yorgos Lanthimos & Efthymis Filippou (The Lobster)
Kenneth Lonergan (Manchester by the Sea)
Barry Jenkins (Moonlight)

Bestes adaptiertes Drehbuch

Eric Heisserer (Arrival)
David Birke (Elle)
Seo-Kyung Chung & Chan-wook Park (Die Taschendiebin)
Whit Stillman (Love & Friendship)
Jay Cocks & Martin Scorsese (Silence)

Bester fremdsprachiger Film

Elle
Die Taschendiebin
Julieta
Neruda
Toni Erdmann

Bester Dokumentarfilm

Cameraperson
Life, Animated
O.J.: Made In America
Tower
Weiner

Bester Animationsfilm

Kubo – Der tapfere Samurai
Vaiana
Die rote Schildkröte
Tower
Zoomania

Beste Kamera

 Chung-hoon Chung (Die Taschendiebin)
Stéphane Fontaine (Jackie)
Linus Sandgren (La La Land)
James Laxton (Moonlight)
Rodrigo Prieto (Silence)

Beste Filmmusik

Jóhann Jóhannsson (Arrival)
Mica Levi (Jackie)
Justin Hurwitz (La La Land)
Nicholas Britell (Moonlight)
Cliff Martinez (The Neon Demon)

Bestes Szenenbild

Die Taschendiebin
Jackie
La La Land
The Neon Demon
The Witch

Bester Schnitt

Cameraperson
Jackie
La La Land
Manchester by the Sea
Moonlight

Vielversprechendste(r) SchauspielerIn

Lily Gladstone (Certain Women)
Lucas Hedges (Manchester by the Sea)
Royalty Hightower (The Fits)
Janelle Monáe (Hidden Figures und Moonlight)
Trevante Rhodes (Moonlight)

Vielversprechendste(r) FilmemacherIn

Kelly Fremon Craig (The Edge of Seventeen)
Robert Eggers (The Witch)
Anna Rose Holmer (The Fits)
Travis Knight (Kubo – Der tapfere Samurai)
Trey Edward Shults (Krisha)
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Bei den Filmkritikern von San Francisco war der Triumph von Moonlight noch viel deutlicher. Hier gewann der Film sechs Auszeichnungen. In der gesamten Geschichte der SFFCC Awards gewann lediglich Sideways ebenso viele Preise. Ansonsten waren die Filmkritiker von San Francisco Denzel Washingtons Theaterstückadaption Fences zugetan, die Preise für ihren Hauptdarsteller (Washington) und ihre Nebendarstellerin (Viola Davis) gewann. Alle Nominierungen und Gewinner (in grün) könnt Ihr unten nachlesen:

Bester Film

Arrival
Hell or High Water
La La Land
Manchester by the Sea
Moonlight

Beste Regie

Damien Chazelle (La La Land)
Barry Jenkins (Moonlight)
Jeff Nichols (Loving)
Kenneth Lonergan (Manchester by the Sea)
Denis Villeneuve (Arrival)

Bester Hauptdarsteller

Casey Affleck (Manchester by the Sea)
Ryan Gosling (La La Land)
Joel Edgerton (Loving)
Tom Hanks (Sully)
Denzel Washington (Fences)

Beste Hauptdarstellerin

Amy Adams (Arrival)
Annette Bening (20th Century Women)
Isabelle Huppert (Elle)
Natalie Portman (Jackie)
Ruth Negga (Loving)

Bester Nebendarsteller

Mahershala Ali (Moonlight)
Jeff Bridges (Hell or High Water)
Ben Foster (Hell or High Water)
Ralph Fiennes (A Bigger Splash)
Michael Shannon (Nocturnal Animals)

Beste Nebendarstellerin

Viola Davis (Fences)
Lily Gladstone (Certain Women)
Naomie Harris (Moonlight)
Greta Gerwig (20th Century Women)
Michelle Williams (Manchester by the Sea)

Bestes Originaldrehbuch

Taylor Sheridan (Hell or High Water)
Damien Chazelle (La La Land)
Yorgos Lanthimos & Efthymis Filippou (The Lobster)
Kenneth Lonergan (Manchester by the Sea)
Barry Jenkins (Moonlight)

Bestes adaptiertes Drehbuch

Eric Heisserer (Arrival)
David Birke (Elle)
Seo-Kyung Chung & Chan-wook Park (Die Taschendiebin)
August Wilson (Fences)
Tom Ford (Nocturnal Animals)

Bester fremdsprachiger Film

Elle
Die Taschendiebin
The Salesman
Neruda
Toni Erdmann

Bester Dokumentarfilm

13th
Cameraperson
Fire at Sea
I Am Not Your Negro
O.J.: Made in America

Bester Animationsfilm

Kubo – Der tapfere Samurai
Vaiana
Die rote Schildkröte
Findet Dorie
Zoomania

Beste Kamera

 Bradford Young (Arrival)
Stéphane Fontaine (Jackie)
Linus Sandgren (La La Land)
James Laxton (Moonlight)
Rodrigo Prieto (Silence)

Bestes Szenenbild

Arrival
Die Taschendiebin
Jackie
La La Land
The Witch

Bester Schnitt

Arrival
Hell or High Water
La La Land
Manchester by the Sea
Moonlight

Beste Filmmusik

Jóhann Jóhannsson (Arrival)
Mica Levi (Jackie)
Justin Hurwitz (La La Land)
Nicholas Britell (Moonlight)
Nick Cave & Warren Ellis (Hell or High Water)

 

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