Quentin Tarantino ist u. a. an DiCaprio und Pitt für seinen nächsten Film interessiert

Leonardo DiCaprio in Django Unchained (2012) © The Weinstein Company

Quelle: Deadline

Seit Harvey Weinstein und seine damalige Produktionsfirma Miramax Quentin Tarantinos Drehbuch zu Pulp Fiction entdeckten, produzierten und Tarantino damit seinen großen Durchbruch verschafften, war Weinstein als Produzent an jedem Tarantino-Film beteiligt. Doch infolge des Skandals aufgrund der zahlreichen Vorwürfe sexueller Belästigung und Vergewaltigung gegenüber Harvey Weinstein, sieht sich Tarantino nun gezwungen von dem Produzenten und der sterbenden The Weinstein Company zu trennen und eine neue Heimat für seinen neunten Film zu suchen.

ANZEIGE

Wie vor einigen Monaten bekannt wurde, wird der nächste Film des Kultregisseurs in Los Angeles Ende Sechziger/Anfang Siebziger spielen und von der Mordserie durch die Anhänger von Charles Manson handeln. Allen voran soll der berüchtigte Mord an Roman Polanskis schwangerer Ehefrau Sharon Tate im Mittelpunkt des Films stehen. Das klingt auf jeden Fall nach dem düstersten Thema, das Tarantino bislang in Angriff genommen hat.

Das Drehbuch hat Tarantino bereits fertiggestellt und diese Woche wird es von den Vertretern aller großen Studios in Hollywood – mit der Ausnahme von Disney, die keine R-rated-Filme der Marke Tarantino produzieren – gelesen. Um einen Leak wie einst bei The Hateful 8 zu vermeiden, müssen die Vertreter der Studios in die Agentur kommen, die Tarantino vertritt, und das Drehbuch vor Ort lesen. Es darf die Räumlichkeiten nicht verlassen. Daraufhin kann jedes Studio sein Angebot an ihn machen. Streaming-Anbieter wie Amazon oder Netflix sowie kleinere Independent Studios kommen für den altmodischen Tarantino nicht in Frage, lediglich Majors wie 20th Century Fox, Sony, Warner oder Paramount sind im Rennen.

Derweil hat Tarantino bereits erste Gespräche mit seinen potenziellen Darstellern für den Film geführt. Offiziell besetzt ist noch niemand, doch wenn man dem Bericht des Industrie-Portals Deadline Glauben schenkt (und das sollte man in der Regel), sprach Tarantino in den letzten Wochen mit einigen seiner ehemaligen Weggefährten, darunter Leonardo DiCaprio (Django Unchained), Brad Pitt (Inglourious Basterds) und Samuel L. Jackson (die Hälfte von Tarantinos Filmen). Gerade die Vorstellung, dass ein Schauspieler von DiCaprios Kaliber möglicherweise Charles Manson spielen könnte, ist sehr aufregend. Der Oscargewinner ist bekanntlich sehr wählerisch bei seinen Rollen (seit The Revenant hat er noch keinen Film gedreht).

Außerdem wurde schon vor einigen Monaten berichtet, dass Tarantino Margot Robbie (The Wolf of Wall Street) für die Rolle von Sharon Tate anvisiert hat.

Die Dreharbeiten zum noch unbetitelten Film, der in Hollywood aktuell nur #9 genannt wird (da es Tarantinos neunter Film ist), sollen nächstes Jahr anlaufen, damit der Film 2019 in die Kinos kommen kann. Wenn sich der Filmemacher an sein Versprechen hält, wird der kommende Streifen sein vorletzter sein. Nach zehn Filmen möchte Tarantino seine Karriere nämlich beenden. Ob Tarantino, ein Mensch, der Kino atmet und lebt, es wirklich über sich bringt, damit aufzuhören, fällt mir allerdings schwer zu glauben. Auf den nächsten Film bin ich auf jeden Fall sehr gespannt. Nicht nur hat mich Tarantino sehr selten enttäuscht, ich fand auch, dass sich sein Können in den letzten zehn Jahren noch weiter verbessert hat. The Hateful 8 ist nach mehrmaliger Sichtung sogar tatsächlich zu meinem Lieblingsfilm aus seinem Repertoire geworden.

Welcher ist Euer Favorit von Tarantino?

Weitere Film- und Serien-News

Mehr zum Thema