Ataris "Centipede" und "Missile Command" werden verfilmt

Quelle: Deadline

Wenn zwei neue Videospielverfilmungen angekündigt werden, ist das heutzutage kaum noch ein großes Ereignis und geht meist in die Rubrik "vermutlich ein weiterer gescheiterter Versuch, aus einem erfolgreichen Game-Franchise eine Filmreihe zu erschaffen" ein. Wenn es sich jedoch bei den beiden Games um zwei Arcade-Spielklassiker von Atari handelt, die ihr Goldenes Zeitalter Anfang der Achtziger erlebt haben und deren "Handlung" sich auf einer Serviette zusammenfassen lässt, dann schaut man doch etwas ungläubiger als sonst drein.

Auf der immerwährenden und gelegentlich verzweifelt wirkenden Suche nach neuen Filmstoffen, gerieten jetzt "Centipede" und "Missile Command" ins Visier von Hollywood-Produzenten. Die Produktionsfirma Emmett/Furla/Oasis Films, u. a. verantwortlich für Filme wie End of Watch und Lone Survivor, hat die beiden Games aus dem kollektiven Gedächtnis ausgegraben und plant, sie zu verfilmen.

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Wer in den Achtzigern oder Anfang Neunziger seine Zeit gerne in Spielhallen verbracht hat, wird sich vermutlich an die beiden erinnern. In "Missile Command", einem Spiel geboren aus dem Kalten Krieg heraus, muss der Spieler mit Hilfe von Abwehrbatterien sechs Städte gegen feindliche Raketen beschützen (in einer später veröffentlichten Hintergrundsgeschichte wurde aus US-Städten plötzlich der friedliche Planet Zardon, der vom Planeten Krytol angegriffen wird). In "Centipede" muss ein kleiner Elf die Angriffe von Hundertfüßlern, Spinnen und weiterem Ungeziefer abwehren. In der zwei Jahre nach dem Release des Spiels veröffentlichten Vorgeschichte wird erklärt, dass ein böser Zauberer das gesamte Dorf des Protagonisten in Pilze verwandelt hat. Der Elf gelangt jedoch in Besitz des Zauberstabs des Zauberers und kämpft damit gegen Insekten und Spinnen, die vom Zauberer kontrolliert werden. Ob diese Vorgeschichten in irgendeiner Form von den jeweiligen Verfilmungen beachtet werden, erscheint zweifelhaft und ist eigentlich auch ziemlich irrelevant, oder?

Angesichts der einstigen Popularität von Atari ist es schon fast schockierend, dass noch nie ein Atari-Spiel fürs Kino verfilmt wurde. Oder vielleicht macht es ja gerade Sinn. Versuche gab es jedenfalls schon. Seit 2009 entwickelt Universal Pictures eine Filmadaption von "Asteroids" – bislang erfolglos. Seit vor zwei Jahren bekannt wurde, dass auch "Tetris" zum Kinofilm werden soll, überrascht mich ehrlich gesagt sowieso nichts mehr.

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