Daniel Craig zeigt wieder Interesse an James Bond, bleibt weiterhin die erste Wahl der Produzenten

Quellen: Vulture, Deadline

Idris Elba, Damian Lewis, Tom Hiddleston, Helen Mirren? Wer wird der neue James Bond? Diese Frage stellen sich die Fans des Doppelnull-Agenten seit Daniel Craig vor dem Kinostart seines vierten Einsatzes als Bond, Spectre, unmissverständlich klargemacht hat, dass seine Begeisterung, erneut in die Rolle zu schlüpfen, sich in Grenzen hält. Genau genommen erklärte er, dass er sich lieber "die Pulsadern aufschlitzen" würde und dass er einen weiteren Film höchstens des Geldes wegen machen würde. Ja, wir wissen alle, dass das Filmgeschäft ein Geschäft ist und die Schauspieler nicht bloß aus Freude an der Kunst Filme drehen, sondern damit eben auch ihren (kostspieligen) Lebensunterhalt verdienen. Dennoch wünscht man sich als Fan natürlich, dass die Kohle nicht die einzige Motivation des Schauspielers sei, eine Rolle anzunehmen, sonst hat man am Ende lustlose Performances, wie man sie von den Herren Cage, Cusack und Willis in den letzten Jahren zuhauf gesehen hat.

Lange vor Spectre wurde berichtet, dass Craig nach Skyfall für zwei weitere Bond-Filme unterschrieben habe, doch das stellte sich angesichts seiner Kommentare offensichtlich als falsch heraus. Und so begann letztes Jahr das große Rätselraten um Craigs Nachfolger, bei dem scheinbar jeder zweite britische Schauspieler im Alter zwischen 30 und 45 im Gespräch war.

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Obwohl es außer Frage steht, dass wir früher oder später einen neuen James Bond sehen werden, wird es vielleicht diesmal eher später der Fall sein. In einem neuen Interview schien Craig deutlich offener der Idee gegenüber zu sein, 007 noch einmal zu spielen und hat seine früheren Kommentare relativiert: (aus dem Englischen)

Man sagt, dass die Scheiße an einem festklebt und diese klebte danach auf jeden Fall fest. Es war der Tag nach dem Drehschluss von Spectre. Ich war ein Jahr von Zuhause weg. Heul! Es ist ein guter Job. Ich mag ihn. […] Jeder ist jetzt etwas müde. Was mich betrifft, so habe ich den besten Job der Welt. Ich werde ihn machen, so lange er mir Spaß macht. Und wenn ich aufhören sollte, würde ich ihn furchtbar vermissen.

Das klingt vielleicht noch nicht überschwänglich begeistert, aber auf jeden Fall positiver als zuvor. Allerdings stellte Craig auch klar, dass bislang noch keine Gespräche über seine Rückkehr zur Rolle stattgefunden haben.

In einem Radio-Interview wurde Bond-Produzent Callum McDougall gefragt, wie die Chancen von Craigs Rückkehr stehen und obwohl er die Frage natürlich nicht beantworten konnte, erklärte er, dass Craig definitiv die erste Wahl bleibt:

Ich wünschte, ich wüsste es… Wir lieben Daniel. Wir hätten ihn gerne zurück als Bond. Er ist, ohne Frage, die erste Wahl von Michael G. Wilson und Barbara Broccoli. Ich weiß, dass sie hoffen, dass er zurückkehrt.

Natürlich hoffen sie das. Mit Craig als Bond ist der Geheimagent weltweit erfolgreicher geworden denn je und hat das Franchise nach 50 Jahren auf ein neues Blockbuster-Level erhoben. Zusammengerechnet spielten Craigs Bond-Filme weltweit mehr als $3 Milliarden ein, mehr als das Doppelte von dem, was die vier Filme mit Pierce Brosnan eingenommen hatten.

Ich bin noch unentschlossen, ob ich Craigs Rückkehr gut fände, was aber keineswegs an seiner bisherigen Leistung liegt. Trotz anfänglicher Skepsis hat mich Craig in der Rolle sehr überzeugt und Skyfall war nicht umsonst mein Lieblingsfilm von 2012. Jedoch hat Spectre ihn als Charakter eigentlich ganz gut aus dem aktiven Dienst verabschiedet und fühlte sich wie ein abgeschlossenes Ende von Craigs Amtszeit als Bond an. Vielleicht wäre es auch gut, die Dinge dabei zu belassen. Auf jeden Fall werden sich die Produzenten auf die Suche nach einem neuen Regisseur machen müssen, denn Sam Mendes bleibt bei seinem Vorhaben, keinen weiteren Bond-Film mehr zu inszenieren. Genug Zeit haben sie noch, denn James Bond 25 soll nicht vor Ende nächsten Jahres vor die Kameras gehen.

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