Der legendäre Kameramann Gordon Willis ist tot

Vergangenen Sonntag ist der oscarnominierte Kameramann Gordon Willis in seinem Haus in North Falmouth, Massachusetts an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Er wurde 82 Jahre alt.

Auch wenn Willis bereits seit 17 Jahren nicht mehr in Hollywood tätig war (seine letzte Arbeit war Alan J. Pakulas Vertrauter Feind, der auch Pakulas letzter Film war), war er einer der angesehensten und visionärsten Vertreter seines Fachs. Zum großen Durchbruch kam es mit seiner Arbeit an Francis Ford Coppolas Der Pate. Auch bei den anderen beiden Kapiteln der Reihe stand er hinter der Kamera und erntete für den dritten Film auch endlich eine Oscarnominierung, Eine weitere Nominierung erhielt Willis für seine Arbeit an Woody Allens Zelig. Verdient hätte er jedoch deutlich mehr, war Willis doch für insgesamt acht Filme von Allen verantwortlich (alle von Der Stadtneurotiker bis The Purple Rose of Cairo). Allein schon seine melancholischen schwarzweiß-Aufnahmen in Manhattan (Bild oben) bleiben für immer unvergessen. Einmal versuchte sich Willis auch als Regisseur, bei Windows (damaliger deutscher Titel: L ist nicht nur Liebe), doch der Film kam bei den Zuschauern und Kritikern nicht gut weg und erhielt bei der allerersten Verleihung der Goldenen Himbeere gleich fünf Nominierungen. Wie also in späterer Zeit auch bei Janusz Kaminski und Wally Pfister gelang ihm nicht der Übergang vom Kameramann zum Regisseur, doch das machte ihm nicht viel aus. Er selbst gab später zu, der Film sei ein Fehler gewesen.

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