MTV beendet "Faking It" nach drei Staffeln

Quelle: MTV

Vorbei sind die Zeiten, in denen offene homosexuelle Beziehungen in Fernsehserien ungewöhnliche Ereignisse waren. Die Gesellschaft und die Wahrnehmung der Homosexualität hat sich zum Glück (etwas) weiterentwickelt, was aber nicht bedeuten soll, dass Akzeptanz immer selbstverständlich ist und dass die Themen keine Relevanz mehr besitzen. Es hat sich in der Herangehensweise allerdings einiges getan und dazu haben Film und Fernsehen einiges beigetragen. So auch die MTV-Serie "Faking It", die insbesondere (aber nicht nur) in der LGBT-Community auf große Resonanz gestoßen ist und zur großen Frust der Fans nach drei Seasons vom Sender aufgrund schwacher Einschaltquoten beendet wurde. Am 17. Mai wurde das Serienfinale in den USA ausgestrahlt. Hierzulande lief die zweite Staffel bei Nickelodeon zwischen September 2015 und März 2016. Wann die finale dritte Season bei uns anläuft, ist noch unbekannt. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sie bei uns zunächst beim Bezahlsender MTV im Originalton mit Untertiteln ausgestrahlt werden, wie es schon bei den ersten beiden Seasons der Fall war.

"Faking It" beginnt damit, dass Karma (Katie Stevens) und Amy (Rita Volk), zwei Außenseiterinnen an einer US-amerikanischen Highschool, über Nacht zu den populärsten Mädchen der Schule werden, nachdem sie vorgeben, eine lesbische Beziehung miteinander zu führen. Doch während es für Karma lediglich ein Plan ist, um an ihren Schwarm Liam (Gregg Sulkin) heranzukommen, entdeckt Amy in sich echte Gefühle für ihre beste Freundin, die aber zu ihrem Leid unerwidert bleiben.

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Viele "Faking It"-Fans hegten bis zuletzt die Hoffnung, dass Karma und Amy doch zueinander finden und "Karmy" damit wahr werden würde. Dazu wird es nun leider nicht kommen, da MTV die Serie vorzeitig beendete, nachdem der Plot für die dritte Staffel bereits feststand. Die Serie startete 2014 zwar mit soliden Einschaltquoten, doch während der zweiten Hälfte der überlangen zweiten Season, brachen die Zuschauerzahlen dramatisch ein und die Premiere der dritten Staffel erreichte gerade mal ein Viertel der Zuschauer von der zweiten Staffelpremiere. Die Absetzung der Serie war also aus kommerzieller Sicht die einzig logische Konsequenz.

Einen kleinen Trost gibt es für die "Karmy"-Fans dennoch: Serienschöpfer Carter Covington, der mit der Serie seine eigene Jugend gewissermaßen verarbeitete, enthüllte in einem offenen Brief an die Fans, wie er sich die letzte Staffel der Serie vorgestellt hat. So verriet er, dass es immer seine Intention gewesen sei, Karma und Amy in der letzten Staffel zunächst zu einem Paar werden zu lassen. Karma würde sich irgendwann ihre Gefühle der Eifersucht auf Amys Freundinnen eingestehen und nach anfänglichen Schwierigkeiten, ihre Gefühle Amy mitzuteilen, würde es zu einem ungestümen Kuss kommen, nach dem eine neue Phase ihrer Beziehung beginnen würde. Doch das wäre nicht das Happy End, auf das viele hofften. Langsam würde den beiden klar werden, dass dadurch, dass sie ein Paar wurden, sie auch etwas verloren haben – ihre enge Freundschaft. Um diese zu retten, opfern sie letztlich ihre Beziehung. Am Ende der Serie wären die Lebensziele der beiden weiterhin intakt: Zimmergenossinnen am College, Häuser nebeneinander und beste Freundinnen fürs Leben. Das und nichts anderes bedeutet "Karmy" für Covington.

Sicherlich wären viele darüber erzürnt gewesen, wenn "Faking It" die beiden Figuren zur Freunde der Fans endlich zusammenkommen lassen würde, nur um ihnen doch schlussendlich den Teppich unter den Füßen wegzuziehen, doch gerade dieses Ende erscheint tatsächlich am realistischsten und hat eine bittersüße Note. Wie es sich allerdings tatsächlich abgespielt hätte, werden die Zuschauer leider nie erfahren.

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