Eine wie Keine wird einer Remake-Behandlung unterzogen

Quelle: The Tracking Board

Danke, Hollywood, dafür, dass ich mich heute so überraschend alt fühlen darf. Ich weiß nicht, was eigentlich erschreckender ist: dass die Teenie-Romcom Eine wie keine (OT: She’s all That) bereits 16 Jahre alt ist, dass ich sie damals im Kino gesehen habe oder dass Miramax gemeinsam mit The Weinstein Company ein Remake des Films plant! Ein Remake!

Im seinem Erscheinungsjahr war Eine wie Keine ein großer Erfolg und spielte weltweit mehr als $100 Mio ein, was angesichts des $10-Mio-Produktionsbudgets beachtlich ist. Der Film schwamm ganz oben auf der neuen Erfolgswelle von Highschool-Filmen mit, zu der auch Zehn Dinge, die ich an dir hasse, Ungeküsst, Eiskalte Engel und Drive Me Crazy gehörten. Kaum zu glauben, aber Eine wie Keine lockte in Deutschland fast 2,2 Millionen Zuschauer in die Kinos, mehr als viele große Hollywood-Blockbuster von heute und eine Zahl, die für einen Film wie diesen bereits fünf Jahre später unvorstellbar gewesen wäre. Aber es war eben die Zeit, in der noch mehr als 20 Kinofilme im Jahr in Deutschland mehr als 2 Millionen Besucher lockten, wovon die Filmindustrie heute noch träumen kann und die Zeit, in der US-amerikanische Teenie-Streifen Hochkonjunktur hatten. Schließlich war ein Jahr später American Pie der besucherstärkste Film des Jahres in Deutschland.

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Allein aus diesem Grund zählt Eine wie Keine sicherlich zu den Filmen, mit dem hierzulande eine ganze Generation Erinnerungen verbindet, doch würden viele behaupten es sei ein toller Film gewesen? Vermutlich nicht. Und dazu noch eins, von dem wir heute unbedingt ein Remake brauchen? Ganz sicher nicht.

Der Film handelte von Zack, dem coolsten Typ der Schule, der eine Wette abschließt, dass er aus einem unattraktiven Mädchen innerhalb von sechs Wochen eine begehrenswerte Prom Queen machen kann. Es ist eine lose Version von My Fair Lady und erzählt die klassischen Geschichte eines hässlichen Entleins, das zum schönen Schwan wird, bloß dass es in diesem Fall schlicht beinhaltet, dass dem angeblich Mauerblümchen (gespielt von der ganz und gar attraktiven Rachel Leigh Cook) die Hornbrille abgenommen wird und sie ihr Haar offen trägt. Voilà, das Makeover ist komplett! Die männliche Hauptrolle spielte Freddie Prinze Jr., der vielleicht damals noch nicht ahnen konnte, dass es der Höhepunkt seiner Karriere werden würde. In den Nebenrollen tauchten Gesichter auf, die es später hingegen zu deutlich größerer Berühmtheit brachten, darunter der Fast-&-Furious-Star Paul Walker und die "True Blood"-Darstellerin Anna Paquin als Schwester der männlichen Hauptfigur.

Man würde meinen, dass wenn Hollywood ein Remake eines Teenie-Klassikers angehen würde, dass es dann zumindest Clueless oder Breakfast Club sein würde (nicht, dass ich jetzt den Teufel an die Wand malen will…) und nicht ein Films wie Eine wie Keine, der ja wirklich keine Maßstäbe im Genre gesetzt hat. Nette Unterhaltung, vielleicht, aber auch endlos klischeebeladen, recht einfallslos und plump. Das Bemerkenswerteste an dem Film ist vielleicht noch, dass vor einigen Jahren herauskam, dass ausgerechnet M. Night Shyamalan, der im gleichen Jahr seinen Mega-Durchbruch mit The Sixth Sense feierte, als Ghostwriter das Drehbuch zum Film mitverfasst haben soll. Aber es kommt, wie es kommen muss und vielleicht sehen wir nächstes Jahr schon Jaden Smith und Selena Gomez in den Hauptrollen. Ich fürchte mich schon vor dem Augenblick, an dem die Remakes von Zehn Dinge, die ich an dir hasse und American Pie angekündigt werden…

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