Edgar Wright steigt als Regisseur von Ant-Man aus!

Quellen: Marvel Studios, Deadline, Latino Review

Wir sind immer noch dabei, die zahlreichen News-Meldungen vom Wochenende nachzureichen und zweifelsohne der größte Schocker darunter – und vielleicht sogar der größte des gesamten Monats – ist Edgar Wrights Abschied vom Ant-Man-Regiestuhl. Kein Marvel-Regisseur stand im Voraus schon so lange fest wie Edgar Wright bei Ant-Man. Bereits 2006 wurde Wright als Regisseur des Films angekündigt, noch lange bevor Joss Whedon für The Avengers oder Kenneth Branagh für Thor an Bord geholt wurden. Seitdem befindet sich Ant-Man auch schon in Vorbereitung und war fest als ein Teil von Marvels Phase Drei (also allen Marvel-Filmen zwischen Avengers: Age of Ultron und The Avengers 3) eingeplant. Auch die Besetzung des Films stand schon fest: Michael Douglas übernimmt den Part des Wissenschaftlers Hank Pym, der seine neuste Entdeckung, subatomare Partikel, dazu nutzt, eine größenverändernde Formel zu entwickeln. Er entwickelt auch einen Weg, wie er mit Insekten kommunizieren und sie kontrollieren kann. Der eigentliche Ant-Man würde in dem Film aber Paul Rudd sein, der als Kleinkrimineller Scott Lang in Besitz der Formel gelangt und später den Helden in sich entdeckt. Die weibliche Hauptrolle spielt im Film der "Lost"-Star Evangeline Lilly. Außerdem spielen darin auch Patrick Wilson (Conjuring – Die Hemsuchung) und Corey Stoll ("House of Cards") mit. Wie es aussieht, wird Edgar Wrights Ausstieg keine Auswirkungen auf die Besetzung haben, denn die Schauspieler stehen bereits unter Marvels eisernem Vertrag.

Das Ende der Zusammenarbeit zwischen Edgar Wright und Marvel wurde in einer knappen Pressemitteilung bekanntgegeben: (Aus dem Englischen übersetzt).

Marvel und Edgar Wright gaben heute gemeinsam bekannt, dass das Studio und der Regisseur aufgrund der Differenzen in ihrer Vision von Ant-Man getrennte Wege gehen. Die Entscheidung wurde im gegenseitigen Einvernehmen getroffen und hat keine Auswirkungen auf den Starttermin des Films am 17. Juli, 2015. Ein neuer Regisseur wird bald bekanntgegeben.

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In Deutschland soll Ant-Man am 27.08.2015 starten. Wer in Wrights Fußstapfen nun treten wird, ist noch unbekannt, doch Marvel steht jetzt sicherlich unter viel Druck, einen geeigneten Nachfolger zu finden.

Das Filmportal Latino Review ging der ganzen Sache auf den Grund. Es ist ja schon ein überraschender Rückschlag für Marvel in den Augen vieler Fans, die gehofft haben, dass Edgar Wright seine einzigartige Vision zu Marvels Filmuniversum beitragen könnte. Dank seiner "Blood-and-Ice-Cream"-Trilogie (Shaun of the Dead, Hot Fuzz, The World’s End) und der filmischen Umsetzung des Kultcomics Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt hat Wright schon lange eine treue Fangemeinde.

Ant Man Regie

Laut Latino Review war es Edgar Wright selbst, der gemeinsam mit seinem Drehbuchautr Joe Cornish (Attack the Block) das Projekt verließ. Folgendes soll sich zugetragen haben.

Vor etwa drei Monaten, erhielten Cornish und Wright von Marvel eine Reihe an Anmerkungen zum Drehbuch. Darin ging es um die Moral der Charaktere und um Überschneidungen mit anderen Marvel-Franchises. Diese Anmerkungen kamen von ganz oben bei Marvel. Angeblich war Kevin Feige, der Präsident von Marvel Studios, mit Wrights und Cornishs Version sehr zufrieden, doch die Entscheidung stammte von jemandem über ihm. Wright und Cornish haben daraufhin die Anmerkungen eingearbeitet und zwei neue Entwürfe des Drehbuchs angefertigt. Das reichte Marvel nicht.

Vor etwa sechs Wochen, wurde das Drehbuch den beiden angeblich entzogen und zwei nich weiter benannten Autoren übergeben, von denen einer Marvels hauseigener Autor ist. Edgar Wright blieb cool und versprach, sich den neuen Entwurf anzuschauen.

Letzte Woche kam das neue Drehbuch rein und war schlechter, homogenisiert und entsprach nicht Wrights Vorstellung von dem Film. Am Freitag traf sich Wright dann mit Marvel, um seinen Vertrag zu annullieren. Insgesamt waren Wright und Cornish verärgert über den plötzlichen Mangel an Vertrauen an sie als Filmemacher.

Sollte die Geschichte so stimmen, wirft es leider ein schlechtes Licht auf Marvel und bestätigt das, was viele schon länger vermuten. Marvel ist kein Ort, um eigene Visionen auszuleben, sondern darin sollen alle Regisseure als Teil einer homogenisierten und gut geölten Maschine funktionieren. Zu Marvels Gunsten muss man erwähnen, dass es bislang auch sehr gut gelaufen ist, wenn man die stets gute, manchmal auch sehr gute Qualität ihrer Filme sich vor Augen führt. Dass ein Regisseur wie Wright aber nicht die Gelegenheit bekommt, etwas von sich in ein solches Projekt einzubringen – und das, nachdem er acht Jahre mit dem Film verbracht hat – ist dennoch sehr enttäuschend.

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