Die Nominierungen der US-Regiegewerkschaft stehen fest

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Directors Guild of America Nominierungen 2017

Links: Shape of Water – Das Flüstern des Wassers © 2017 20th Century Fox
Mitte: Dunkirk © 2017 Warner Bros. Pictures
Rechts: "Game of Thrones" © 2017 HBO

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Quelle: Directors Guild of America

Directors Guild of America (DGA), die etwa 16.000 Mitglieder starke US-amerikanische Gewerkschaft von Film-, Fernseh- und Werberegisseuren, hat als letzte der großen vier Industriegewerkschaften in Hollywood (Schauspieler, Produzenten und Autoren sind die anderen drei) ihre Nominierungen für das Jahr 2017 bekanntgegeben. Kein anderer Industriepreis korreliert so stark mit der entsprechenden Oscarkategorie wie die Auszeichnung der DGA. In der 69-jährigen Geschichte des Preises haben lediglich sieben DGA-Gewinner später den Regie-Oscar verloren. Zuletzt war es bei Ben Affleck (Argo) der Fall, der bei den Oscars gar nicht nominiert war. Weitere solche Ausnahmen waren Rob Marshall (Chicago) und Ang Lee (Tiger and Dragon). In den letzten zehn Jahren wurden 40 der 50 DGA-Nominees auch für den Oscar nominiert. Letztes Jahr erhielt Garth Davis beispielsweise eine DGA-Nominierung für Lion, wurde bei den Oscars aber durch Mel Gibson (Hacksaw Ridge) ersetzt.

Eine weitere, nicht zu unterschätzende Korrelation besteht zwischen den DGA-Nominierungen und den Nominierungen in der Oscarkategorie "Bester Film". Seit die Oscars 2009 auf mehr als fünf Nominees in der Hauptkategorie umgestellt haben, kam es lediglich ein einziges Mal vor, dass ein Regisseur von der Regiegewerkschaft nominiert wurde, sein Film aber später keine Oscarnominierung als "Bester Film" erhielt. Das trat 2012 bei David Finchers Verblendung ein.

Die diesjährigen Kinofilm-Nominees der DGA sind absolut überraschungsfrei. Die Regisseure der fünf stärksten Filme im Oscar-Rennen wurden allesamt nominiert: Christopher Nolan, Greta Gerwig, Jordan Peele, Martin McDonagh und Guillermo del Toro. Nolan ist der einzige der fünf, der zuvor schon von der DGA nominiert wurde. Er war für Memento, The Dark Knight und Inception im Rennen, verpasste aber später jedes Mal eine Oscarnominierung. Das dürfte sich mit Dunkirk endlich ändern. Steven Spielberg, der meistnominierte und -prämierte Regisseur in der Geschichte der DGA Awards (elf Nominierungen, drei Siege), erhielt keine Nominierung für sein Journalismusdrama Die Verlegerin.

Jordan Peele (Get Out) hingegen wurde zweimal nominiert. Neben der Nennung in der Hauptkategorie wurde er auch in der vor zwei Jahren ins Leben gerufenen Kategorie für Regiedebütanten nominiert und wird darin mit großer Sicherheit auch gewinnen.

Die DGA hat auch Regiearbeiten in Serien nominiert, wobei "Game of Thrones" gleich drei Nominierungen absahnen konnte. Es ist das erste Mal seit 2003, dass gleich drei Episoden einer Serie von der DGA für ihre Regie nominiert wurden. Sollte "Game of Thrones" gewinnen, wird sie in den erlesenen Kreis von nur drei weiteren Dramaserien aufsteigen, die mehr als zwei Preise der DGA gewonnen haben ("Hill Street Blues", "Emergency Room" und "Lou Grant").

Unten findet Ihr alle diesjährigen Nominierungen der Regiegewerkschaft auf einen Blick. Die Sieger werden am 3. Februar bekanntgegeben werden.

Beste Regie bei einem Kinofilm

Christopher Nolan (Dunkirk)
Guillermo del Toro (Shape of Water – Das Flüstern des Wassers)
Greta Gerwig (Lady Bird)
Martin McDonagh (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri)
Jordan Peele (Get Out)

Bestes Regiedebüt

Jordan Peele (Get Out)
William Oldroyd (Lady Macbeth)
Aaron Sorkin (Molly’s Game)
Geremy Jasper (Patti Cake$)
Taylor Sheridan (Wind River)

Beste Regie bei einem Dokumentarfilm

Ken Burns & Lynn Novick (The Vietnam War)
Bryan Fogel (Icarus)
Matthew Heineman (City of Ghosts)
Steve James (Abacus: Small Enough to Jail)
Errol Morris (Wormwood)

Beste Regie bei einer Dramaserie

Alan Taylor ("Game of Thrones", Folge "Jenseits der Mauer")
Matt Shankman ("Game of Thrones", Folge "Kriegsbeute")
Jeremy Podeswa ( "Game of Thrones", Folge "Der Drache und der Wolf")
Reed Morano ("The Handmaid’s Tale", Folge "Desfred")
Duffer Brüder ("Stranger Things", Folge "Kapitel neun: Das Tor")

Beste Regie bei einer Comedyserie

Amy Sherman-Palladino ("The Mavrelous Mrs. Maisel", Folge "Pilot")
Beth McCarthy-Miller ("Veep – Die Vizepräsidentin", Folge "Chicklet")
Mike Judge ("Silicon Valley", Folge "Serverfehler")
Chris Addison ("Master of None", Folge "Der Dieb")
Melina Matsoukas ("Master of None", Folge "Thanksgiving")

Beste Regie bei einem TV-Film oder einer Miniserie

Scott Frank ("Godless")
Kyra Sedgwick ("Story of a Girl")
Barry Levinson ("The Wizard of Lies")
Jean-Marc Vallée ("Big Little Lies")
George C. Wolfe ("The Immortal Life of Henrietta Lacks")