Box-Office Welt: "Ant-Man" an der Spitze dank gigantischem China-Start

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Einen eher enttäuschenden Start legte auch Universals altmodischer Gruselstreifen Crimson Peak hin und spielte lediglich $13,6 Mio von 55 Ländern ein. Der beste Start kam aus Russland mit $2,6 Mio auf Rang 2, gefolgt von $1,5 Mio aus Großbritannien, wo es jedoch nur für den fünften Platz der Wochenendcharts reichte. Insgesamt ist es eine wirklich enttäuschende Performance für den Film von Guillermo del Toro, der gerade für einen Genrefilm nicht besonders günstig war. Natürlich stehen Crimson Peak noch Japan, Italien, Polen und vor allem del Toros Heimat Mexiko bevor, wo vermutlich die besten Ergebnisse zu erwarten sind, aber auch dann wird Crimson Peak höchstwahrscheinlich nicht mehr als $50-60 Mio international einnehmen und keine $100 Mio weltweit erreichen. Das ist nicht gerade ein Zeichen für die Studios, mehr Geld in üppig ausgestattete Horrorfilme zu investieren.

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Andererseits läuft es international überraschend gut für die Nancy-Meyers-Komödie Man lernt nie aus, die weitere $12 Mio am Wochenende umsetzte und ihr internationales Gesamteinspiel auf $77 Mio brachte. Zu verdanken hat der Film diese für eine Komödie sehr gute internationale Performance vor allem Südkorea, wo der Film nach drei Wochen bereits $19,5 Mio eingenommen hat und sogar Hits wie Minions und San Andreas hinter sich ließ. Der Film zeigt, dass Nancy Meyers weiß, was Kinogänger wollen. Jede ihrer letzten vier Komödien spielte mehr als $100 Mio außerhalb von USA/Kanada ein und Man lernt nie aus wird da keine Ausnahme sein, insbesondere da Spanien und Venezuela in den nächsten Wochen noch anstehen.

Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste nahm weitere $8,9 Mio von 64 Märkten ein und erhöhte sein internationales Einspiel auf respektable $180,4 Mio. In Italien startete das Sequel vergangenes Wochenende mit $1,5 Mio leicht über dem ersten Film ($1,2 Mio). Bis zum Gesamtergebnis von Teil 1 fehlen jetzt noch etwa $58 Mio, die er angesichts der bevorstehenden Starts in China und Japan möglicherweise auch noch einnehmen wird. Immerhin spielte Teil 1 $24 Mio in China ein und die meisten Sequels legen dort heutzutage zu. Das ertragreichste Land für den Film war bislang Südkorea mit $19 Mio, was aber immer noch leicht unter dem Einspiel von Teil 1 lag. Auch in den meisten anderen größeren Ländern landete die Fortsetzung (wie auch schon in den USA) ein wenig unter dem Vorgänger, doch eine gute Steigerung in China könnte das wettmachen. So oder so sind Maze Runner 2 mehr als $200 Mio international sicher und wahrscheinlich auch mehr als $300 Mio weltweit, was angesichts des $61-Mio-Budgets ziemlich gut ist.

Hingegen ist Robert Zemeckis' The Walk auch international eine sehr große Enttäuschung. Vergangenes Wochenende spielte der 3D-Film schwache $6,7 Mio von 70 Ländern ein und steht jetzt bei insgesamt $17,4 Mio. Japan, Deutschland, Frankreich, Spanien und Südkorea stehen ihm zwar noch bevor, doch wenn der Trend aus den anderen Länden sich dort fortsetzt, sieht es nach nicht mehr als $50-70 Mio international aus. Mit $2,7 Mio zum Start hat Russland bis dato die mit Abstand besten Ergebnisse hervorgebracht.

Pixars Alles steht Kopf nähert sich allmählich dem Ende seiner weltweiten Laufzeit und Disney kann sich über das Ergebnis nicht beklagen. Letztes Wochenende nahm der Film weitere $6,3 Mio von 22 Ländern ein, wobei der Löwenanteil ($4,2 Mio) aus Deutschland kam, wo er $19,4 Mio nach drei Wochen eingenommen hat. In Italien zog Alles steht Kopf mit $26,9 Mio an Minions vorbei und wurde zum umsatzstärksten Film von 2015. Auch Animationshits wie Die Eiskönigin und Ice Age 4 hat Alles steht Kopf in Italien übertroffen. Dafür ist die Performance des Films in China alles andere als gut gewesen. Nach zwei Wochen nahm er im Reich der Mitte nur $14,8 Mio ein und wird schon sehr bald aus allen Kinos verschwinden. Insgesamt spielte der Film außerhalb von USA und Kanada bislang $476,7 Mio ein – mehr als alle Pixar-Filme mit der Ausnahme von Toy Story 3 und Findet Nemo. Die umsatzstärksten Märkte sind Großbritannien mit $58,8 Mio, Südkorea mit $33,6 Mio, Japan mit $32,5 Mio und Mexiko mit $31,1 Mio, wobei auch Deutschland sich schon bald der Gruppe anschließen wird. Insgesamt sollte Alles steht Kopf international mehr als eine halbe Milliarde einnehmen und weltweit mehr als $850 Mio. Für einen Animationsfilm, der nicht Teil eines bestehenden Franchises ist, ist das eine unglaublich gute Zahl. Wenn man die Wiederaufführung von Der König der Löwen nicht mitberechnet, gelang das bislang nur Die Eiskönigin und Findet Nemo.

Natürlich ist das noch weit entfernt von den Box-Office-Zahlen, die Minions dieses Jahr schrieb. Das Spin-Off zu Ich – Einfach unverbesserlich steht mittlerweile bei $818,6 Mio international und mehr als $1,15 Milliarden weltweit und damit auf Rang 10 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Allein China und Deutschland steuerten jeweils $68,5 Mio und $62,8 Mio bei.

Im Gegensatz zur enttäuschenden Performance in Nordamerika läuft das Katastrophendrama Everest international sehr ordentlich und hat bislang $127 Mio eingenommen. Die Top-Märkte sind Großbritannien ($15,7 Mio) und Russland ($11,4 Mio). Japan und China sind noch im Anmarsch, sodass $150 Mio definitiv in der Reichweite des Films sind.