Zehn Filme in der Vorauswahl für den Effekte-Oscar 2017

Links: Star Wars – Die letzten Jedi © 2017 Walt Disney Pictures
Mitte: Guardians of the Galaxy Vol. 2 © 2017 Walt Disney Pictures
Rechts: Alien: Covenant © 2017 20th Century Fox

Quelle: Academy of Motion Picture Arts and Sciences

Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS), deren Mitglieder jedes Jahr über die Oscars abstimmen, hat die Vorauswahl der Filmkandidaten in der Kategorie "Beste visuelle Effekte" veröffentlicht. Eine solche Vorauswahl wird, aus mir nicht weiter ersichtlichen Gründen, in insgesamt sechs der 24 Oscar-Kategorien getroffen, bevor dann aus dieser Vorauswahl, auch als Shortlist bekannt, die endgültigen Nominees gewählt werden. Eine solche Vorauswahl wird auch in den Kategorien "Bestes Makeup & Hairstyling", "Bester fremdsprachiger Film" sowie in den Kurzfilm-Kategorien getroffen.

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Die Liste der zehn Finalisten ist dieses Jahr nicht ohne Überraschungen. Diese betreffen vor allem Filme, die es nicht auf die Liste geschafft haben. Von den sechs großen Marvel- und DC-Adaptionen 2017 landete lediglich Guardians of the Galaxy Vol. 2 unter den letzten zehn, während Justice League, Spider-Man: Homecoming, Wonder Woman, Logan und Thor – Tag der Entscheidung allesamt vorher schon ausgeschieden sind. Es ist nicht so lange her, dass in einem Jahr gleich drei Comicverfilmungen für den Effekte-Oscar nominiert wurden (X-Men – Zukunft ist Vergangenheit, The Return of the First Avenger und Guardians of the Galaxy), sodass es etwas verwunderlich ist, dass dieses Jahr nur eine große Comicadaption es überhaupt unter die letzten zehn Anwärter geschafft hat.

Noch viel überraschender ist jedoch, dass Disneys Märchen-Blockbuster Die Schöne und das Biest nicht unter den Finalisten ist. Erst dieses Jahr gewann Disneys The Jungle Book den Effekte-Oscar. Überhaupt sind die zehn verbleibenden Kandidaten recht gleichmäßig unter den Studios verteilt. Letztes Jahr waren fünf der zehn Filme in der Vorauswahl aus dem Hause Disney. Diesmal sind es nur zwei (Star Wars – Die letzten Jedi und Guardians of the Galaxy Vol. 2). Luc Bessons Valerian mag an den Kinokassen gefloppt sein, doch der teuerste europäische Film aller Zeiten hat eine Chance auf eine Oscarnominierung für seine Effekte. Auch Netflix' Okja hat es überraschend in die nächste Runde geschafft.

Hier ist die komplette Liste der Anwärter:

Alien: Covenant
Blade Runner 2049
Dunkirk
Guardians of the Galaxy Vol. 2
Kong: Skull Island
Okja
Shape of Water – Das Flüstern des Wassers
Star Wars – Die letzten Jedi
Valerian und die Stadt der tausend Planeten
Planet der Affen – Survival

Am 6. Januar sind alle in dieser Kategorie stimmberechtigten Wähler (also Mitglieder der Academy, die selbst im Bereich der visuellen Effekte arbeiten) zu einem Screening eingeladen, bei dem jeweils zehnminütige Ausschnitte aus jedem der zehn Filme vorgeführt werden. Auf Basis dieser werden die Wähler dann ihre Stimmen abgeben. Die endgültigen fünf Nominees werden am 23. Januar gemeinsam mit allen anderen Oscarnominierungen bekanntgegeben werden.

Dieses Jahr erhielten Deepwater Horizon, Passengers, Rogue One: A Star Wars Story, Doctor Strange und The Jungle Book Nominierungen für ihre Effekte. Die fünf weiteren Filme in der Vorauswahl, die es nicht bis zur Nominierung geschafft haben, waren Kubo – Der tapfere Samurai, Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind, The First Avenger: Civil War, Arrival und BFG – Big Friendly Giant.

Als "Bester Film"-Kandidaten haben Dunkirk und Shape of Water einen leichten Vorteil, doch das garantiert ihnen noch keine Nominierung, wie man am Beispiel von Arrival letztes Jahr sehen konnte. Gerade Shape of Water ist ein Wackelkandidat.

Derweil sind Star Wars und Planet der Affen so gut wie sicher drin. Letzterer gilt auch als Favorit für den Sieg, nachdem die letzten beiden Affen-Filme schon bei den Oscars den Kürzeren zogen (jeweils gegen Hugo Cabret und Interstellar). Sehr wahrscheinlich ist auch eine Nominierung für den bildgewaltigen Blade Runner 2049. Es ist ein offenes Rennen für die letzten beiden Plätze, wobei ich aktuell Dunkirk und Guardians of the Galaxy Vol. 2 vorne sehe. Dass Alien: Covenant noch dabei ist, finde ich am überraschendsten. Während Prometheus noch zu Recht eine Oscarnominierung für seine Effekte erhielt, sah der CGI-Xenomorph in Covenant nicht gerade toll aus.

Sehr schade finde ich, dass Ghost in the Shell es nicht unter die letzten zehn geschafft hat. Nur wenige Filme dieses Jahr waren in meinen Augen optisch beeindruckender.

Welche fünf der zehn Filme von der Liste würdet Ihr gerne in der Endauswahl sehen?

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