Andrew Garfield tritt nach: Die Spider-Man-Zeit wie ein Knast!

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Andrew Garfield Spider Man

Quelle: The Playlist

Werbe-Platzhalter. Von irgendwas müssen wir auch leben ;-)

Eine der News-Meldungen aus der Filmwelt, die dieses Jahr ein sehr großes Echo nach sich zog, war die Entscheidung von Sony Pictures das The Amazing Spider-Man-Franchise mit Andrew Garfield nach zwei Filme einzustellen und stattdessen ein Deal mit Marvel Studios einzugehen und den Charakter innerhalb des Marvel Cinematic Universe an der Seite der Avengers zu "rebooten" (ohne jedoch die altbekannte Origins-Geschichte um Onkel Ben wieder einmal aufzurollen). Obwohl viele Marvel- und Spidey-Fans, wie ich, diese Entwicklung sehr begrüßt haben, gab es auch zahlreiche Gegenstimmen – einerseits von den Leuten, die es für unnötig halten, den Charakter innerhalb von 15 Jahren zweimal zu rebooten und andererseits von den Fans, die großen Gefallen an The Amazing Spider-Man, dessen Fortsetzung und an Darsteller Andrew Garfield in der Hauptrolle fanden. Für sie war es insbesondere frustrierend, denn das Ende von The Amazing Spider-Man 2 war ganz klar auf ein weiteres Sequel ausgelegt, in dem Spidey gegen die Sinister Six angetreten wäre. Sony hat sogar so weit im Voraus geplant, dass noch vor dem Kinostart von The Amazing Spider-Man 2 die Starttermine für Teile 3 und 4 festgelegt wurden. Die lauwarme Rezeption des zweiten Films und die schwächsten Umsatzzahlen in der Geschichte der Reihe führten jedoch zu der Kursänderung und der Rest ist Geschichte. Tom Holland wird zum neuen Spider-Man und seinen ersten Auftritt wird er bereits nächstes Jahr in Captain America: Civil War feiern.

Andrew Garfield wird natürlich immer noch sehr häufig auf seine abrupt beendete Zeit als Spinnenmann angesprochen und von den Vertragszwängen endgültig befreit, kann er nun auch etwas offener über seine nicht immer glückliche Zeit als Spider-Man sprechen. In einem neuen Interview mit The Playlist bemängelte er den großen Druck, den ein Franchise wie dieses mit sich bringt, und die Bemühungen, jedem zu gefallen. Dabei nahm er kein Blatt vor den Mund, scheint die Erfahrungen jedoch nicht zu bereuen und schließt keineswegs ein weiteres großes Franchise in seiner Zukunft aus: (aus dem Englischen)

Der Druck, es richtig hinzukriegen, es jedem recht zu machen…es wird einfach nicht passieren. Entweder ist niemand zufrieden oder jeder ist nur ein bisschen zufrieden, nach dem Motto "Och, es war gut". Diese Filme werden an die Massen vermarktet. Jeder soll sie lieben: 50-jährige weißen Männer, schwule Teenager, homophobe aus Mittlerem Westen der USA, 11-jährige Mädchen. Das ist das Äquivalent zur Herstellung von Coca-Cola.

Dieser Aspekt war also ein totaler Reinfall. Insbesondere für die Gruppe von uns, die versucht hat, dem Film eine Seele einzuhauchen, ihn einzigartig zu machen und etwas zu erschaffen, das den Eintrittspreis wert ist. Es ging uns um Authentizität und Wahrheit, aber gleichzeitig verstehe ich, dass die Leute viel Geld damit verdienen wollen und sie dafür auch viel Geld ausgeben, damit das Spielfeld so groß wie möglich ist.

So kann ich nicht leben; innerhalb dieser Erwartungen zu leben, klingt wie ein Gefängnis, um ehrlich zu sein. Mit einem Film wie The Amazing Spider-Man gibt es so viel Projektion und so viele Erwartungen, die bei einer Geschichte und einem Charakter wie diesem inhärent sind. Ich war für die Herausforderung bereit und das bin ich auch heute noch. Ich werde mich nicht vor etwas scheuen, das viele Menschen sehen werden. Scheiß drauf, gib her, das Leben ist kurz!

In einem anderen Interview hat Garfield auch verraten, dass er vor der Reboot-Entscheidung gemeinsam mit dem Autor Alex Kurtzman Ideen für The Amazing Spider-Man 3 gesammelt hat. So hätte Peters emotionaler Zustand am Ende des zweiten Films direkt den dritten beeinflusst. Dennis Leary, der Gwen Stacys Vater George im ersten Film gespielt hat und an dessen Ende ums Leben kam, hat vor einiger Zeit übrigens erzählt, dass eine Rückkehr seines Charakters vorgesehen war. So soll Peter wohl eine Formel zusammengestellt haben, mittels derer Kopien verstorbener Menschen erschaffen werden können. Dies hätte auch die Rückkehr von Emma Stone als Gwen Stacy ermöglicht und hätte auch den Zugang zur Venom-Storyline dargestellt. Es kann jedoch nur gemutmaßt werden, wie sich alles abgespielt hätte.

Ich freue mich jedenfalls auf die Marvel-Version von Spidey und laut eigener Aussage tut Garfield das auch. Noch während seiner Spider-Man-Zeit soll er selbst angeregt haben, dass man die Universen verschmelzen könnte. Als Marvel jedoch ins Bild kam, wünschte man sich einen deutlich jüngeren Peter-Parker-Darsteller, um den herum man ein ganz neues Franchise ohne die Altlasten aufbauen könnte.

Werdet Ihr Garfield als Spider-Man vermissen oder findet Ihr es gut, dass Spidey den Weg zurück zu Marvel gefunden hat?