Die Autorengewerkschaft verkündet ihre Nominierungen

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Writers Guild of America Awards Gewinner 2012

Quelle: Writers Guild of America

Die alljährlichen Preise der Drehbuchautorengewerkschaft, der Writers Guild of America, gehören neben den Preisen der Screen Actors Guild, der Producers Guild of America und der Directors Guild of America zu den aussagekräftigsten Industrie-Filmpreisen bezüglich die Oscar-Nominierungen. Auch bei der WGA gibt es etliche Überschneidungen mit der Academy. Eine Besonderheit ist hier allerdings, dass die Writers Guild jährlich viele Drehbücher für nicht zulässig für eine Nominierung erklärt, da diese aus dem einen oder anderen Grund nicht nach Richtlinen der WGA verfasst wurden. So sind jährlich für die Oscars etwa dreimal (!) soviele Drehbücher für eine Nominierung zugelassen als bei den Preisen der WGA. Bereits oscarnominierte Drehbücher von Filmen wie Dame König As Spion, The King’s Speech und Winer’s Bone waren bei der WGA nicht zulässig, was denen später bei den Oscars dennoch nicht geschadet hat. The King’s Speech gewann gar den Oscar für sein Originaldrehbuch.

So wurden auch dieses Jahr die Drehbücher von diversen hochkarätigen Filmen für unzulässig erklärt. So braucht einen die Abwesenheit von Drehbüchern zu Michael Hanekes Liebe, zu Beasts of the Southern Wild, Tarantinos Django Unchained, Les Misérables und dem Katastrophen-Drama The Impossible nicht zu verwundern. All diese Drehbücher (und dazu noch eine Menge anderer) durften nicht nominiert werden. So ergeben die untenstehenden Nominierungen also ein eher unvollständiges Bild hinsichtlich der Oscar-Chancen.

Nominierungen

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Bestes Originaldrehbuch

John Gatins (Flight)
Rian Johnson (Looper)
Paul Thomas Anderson (The Master)
Wes Anderson & Roman Coppola (Moonrise Kingdom)
Mark Boal (Zero Dark Thirty)

Bestes adaptiertes Drehbuch

Chris Terrio (Argo)
David Magee (Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger)
Tony Kushner (Lincoln)
Stephen Chbosky (Vielleicht lieber morgen)
David O. Russell (Silver Linings – Wenn Du mir, dann ich Dir)

Bestes Drehbuch bei einem Dokumentarfilm

Sarah Burns, David McMahon & Ken Burns (The Central Park Five)
Kirby Dick (The Invisible War)
Alex Gibney (Mea Maxima Culpa: Silence in the House of God)
Malik Bendjelloul (Searching fot Sugar Man)
Amy Berg & Billy McMillin (West of Memphis)

Auch bei diesen Nominierungen gab es keine großartigen Überraschungen. Es handelt sich bei all diesen Filmen um tatsächliche Kandidaten, die allerdings teilweise an die Stelle von stärkeren Filmen aufgerückt sind. So wird Flight höchstwahrscheinlich keine Oscar-Nom für sein Drehbuch ergattern. An seine Stelle (oder an die von The Master) wird Django Unchained treten. Beasts of the Southern Wild wird hingegen möglicherweise den Platz von Vielleicht lieber morgen einnehmen. Insofern bringen uns die diesjährigen Nominierungen nicht wirklich weiter. Abgesehen von den unzulässigen Filmen, wurden genau diejenigen Filme nominiert, bei denen man es erwartet hätte.