Wird Forest Whitaker zu Martin Luther King für Paul Greengrass?

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Forest Whitaker Memphis

Quelle: The Wrap

Werbe-Platzhalter. Von irgendwas müssen wir auch leben ;-)

Vom Diktator zum Bürgerrechtler? Der Oscarpreisträger und Ausnahmetalent Forest Whitaker wird demnächst möglicherweise als Dr. Martin Luther King Jr. zu sehen sein. Es kommt etwas Bewegung in das lange geplante Projekt Memphis, welches unter der Regie von Paul Greengrass (Das Bourne Ultimatum) enststehen soll. Für Greengrass ist Memphis ein Herzensprojekt und soll von den letzten Tagen des berühmten afroamerikanischen Bürgerrechtlers handeln, in denen er damit zu kämpfen hat, das Gleichgewicht zwischen seinem Privatleben und der Bürgerrechtsbewegung aufrecht zu erhalten und sowie von seinem letzten Protestmarsch in Memphis. Ebenso wie der kürzlich für 12 Oscars nominierte Lincoln von Steven Spielberg, wird also Memphis kein Biopic im klassischen Sinne sein, denn er umfasst nur einen kurzen Zeitraum im Leben der Person.

Dem Film mangelte es lange an Finanzierung, doch diese scheint nun dank der französischen Produktionsfirma Wild Bunch und Veritas Films aus Abu Dhabi gesichert zu sein. Greengrass möchte den Film in einem ähnlichen Doku-Stil inszenieren wie seinen großartigen und leider unterschätzten Flug 93. Forest Whitaker steht für die Rolle noch nicht unter Vertrag, befindet sich aber in Verhandlungen. Sollte er zusagen, so wird der Film einen großen Coup landen, denn Whitaker gehört zu den besten Mimen seiner Generation und beeindruckt schon seit Jahren durch sein wechselseitiges Spiel. Zwar hat er den Oscar für seine Darbietung des wahnsinnigen Diktators Idi Amin in  Der letzte König von Schottland gewonnen, doch eine noch bessere Performance von ihm ist, meiner Meinung nach, in Ghost Dog – Der Weg des Samurai von Jim Jarmush zu sehen. Die Rolle von Martin Luther King könnte für Whitaker die Chance auf einen zweiten Oscar sein. Es kann jedoch auch gut sein, dass er mit einer anderen Rolle schon vorher die Academy wieder auf sich aufmerksam machen wird. Im kommenden Film vom Precious-Regisseur Lee Daniels,  The Butler, spielt Whitaker Eugene Allen, einen Butler, der von 1952 bis 1986 34 Jahre lang im Weißen Haus gedient hat und somit unter acht Präsidenten gearbeitet hat. Als er die Stelle angenommen hat, waren Rassisimus und Rassentrennung noch sehr prävalent in den USA und trotz seiner Stelle im Weißen Haus konnte er in seiner Heimat in Virgina in den Fünfzigern immer noch nicht die öffentlichen Toiletten benutzen. Jener Film kann eine großartige Starbesetzung aufweisen, darunter Terrence Howard, James Marsden, Alan Rickman, Robin Williams, Liam Neeson, Vanessa Redgrave und Jane Fonda. In The Butler wird übrigens auch Martin Luther King auftauchen, dort gespielt von Nelsan Ellis (Lafayette aus "True Blood").

Noch vor Memphis bringt Paul Greengrass dieses Jahr das auf realen Begebenheiten basierende Drama Captain Phillips (wir berichteten).

Wo ich schon beim Thema bin, wundert es mich eigentlich, dass es bislang keinen großen Film gab, bei dem der Charakter von King im Mittelpunkt stand. Das wird sich bald ändern, denn auch Steven Spielberg plant ein Biopic.