Golden Globe-Nominierungen 2015: Gewinner und Verlierer

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SERIEN/TV-FILME

In den Serienkategorien der Golden Globes zeigten sich wieder exemplarisch deutliche Differenzen zu den Emmys. Während die Emmys gerne jahrelang die gleichen Kritiker- und Publikumslieblinge nominieren, bevorzugen die Golden-Globe-Wähler häufig frische Serien. D.h. während die Emmys immer gerne "Modern Family", "House of Cards" und "Downton Abbey" mit Nominierungen und Auszeichnungen überhäufen, schenken die Globes die Aufmerksamkeit Serien wie "Mozart in the Jungle", "Narcos", "Casual" und "Empire". Vier der fünf nominierten Serien in der Kategorie "Beste Serie (Drama)" wurden erstmals bei den Golden Globes nominiert. In der "Komödie/Musical"-Kategorie trifft das auf zwei der sechs Nominees zu.

Noch mehr als bei den Filmen waren die Nominierungen bei den Serien sehr gleichmäßig verteilt. Sechs Serien/Miniserien erhielten jeweils drei Nennungen – "Mr. Robot", "Outlander", "Wolf Hall", "American Crime", "Transparent" und "Fargo". Netflix war mit acht Nominierungen der erfolgreichste Serienproduzent, obwohl eine der größten Serien des Anbieters, "House of Cards", diesmal kaum beachtet wurde. Dafür wurde "Game of Thrones" erst zum dritten Mal seit dem Serienstart als "Beste Serie" nominiert. Jedoch gab es keine Nominierungen für die Darsteller der HBO-Serie.

Gewinner

"Mr. Robot"

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Wir dürfen es tatsächlich noch erleben, dass Christian Slater eine Golden-Globe-Nominierung erhält. Seine Nom ist die überraschendste von den drei, die der Film erhalten hat, doch insgesamt ist "Mr. Robot" mit drei Nominierungen sehr gut aufgestellt und sollte zu den Favoriten des Abends gehören, gerade weil die Globes gerne neue Serien auszeichnen und mit der Trend-Strömung mitschwimmen.

"Outlander"

"Outlander" ist ebenfalls eine Serie, bei der gerade angesichts des eher kleineren Kabelsenders (Starz) und der sex- und gewaltlastigen Geschichte vermutlich nicht viele mit gleich drei Nominierungen gerechnet haben, darunter zwei für die Stars der Serie.

"Mozart in the Jungle"

Amazon Primes Dramedyserie setzte sich gegen Konkurrenz wie "Modern Family", "Brooklyn Nine-Nine", "Unbreakable Kimmy Schmidt", "Jane the Virgin" und "Girls" durch und schnappte sich gleich auch eine Nominierung für den Hauptdarsteller Gael García Bernal.

Verlierer

"House of Cards"

Die erste Staffel erhielt vier Nominierungen, die zweite drei, aber die dritte lediglich eine einzige für Robin Wright als "Beste Hauptdarstellerin". Kevin Spacey, der erst bei der letzten Verleihung als "Bester Hauptdarsteller (Drama)" für "House of Cards" gewonnen hat, kam diesmal nicht einmal in die Vorauswahl. Das zeigt wieder einmal, dass die Globes ungerne dauerhaft eine Serie bevorzugen.

"Downton Abbey"

Das Ermüdungssyndrom traf auch "Downton Abbey". Zum ersten Mal seit dem Start der Kostümserie, erhielt sie keine Nominierung als "Beste Serie". Vier in Folge waren offenbar wohl genug.

"The Affair"

Nicht nur Kevin Spacey ist ein Gewinner aus dem Vorjahr, der nicht einmal nominiert wurde. "The Affair" gewann für ihre erste Staffel überraschend zwei Golden Globes als "Beste Serie (Drama)" und für Ruth Wilson als "Beste Hauptdarstellerin (Drama)", doch beide wurden ebenso wenig nominiert wie Dominic West, der letztes Jahr auch im Rennen war. Dafür setzte sich Maura Tierney in der deutlich heißer umkämpften "Nebendarstellerin"-Kategorie durch.

"Girls"

Jede der ersten drei Staffel von Lena Dunhams "Girls" erhielt Nominierungen für die Serie selbst und für ihre Hauptdarstellerin, doch diesmal zogen beide gegenüber Newcomern wie "Mozart in the Jungle" und Rachel Bloom den Kürzeren.

"True Detective"

Vier Nominierungen erhielt die Krimi-Anthologie bei den 72. Golden Globes, bei der 73. Ausgabe gab es nichts für die Serie. Nach den gemischten Rezensionen für Staffel 2 war es zu erwarten, dass sie vermutlich nicht als "Beste Miniserie" nominiert werden würde, doch jemand aus dem Cast hätte trotzdem auftauchen können.