Filmfutter auf der Gamescom 2015 – Teil 1

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Alle Jahre wieder öffnen in Deutschland nicht nur Filmmessen, -börsen und -festivals eifrigen Besuchern ihre Pforten, nein auch die Gamescom in Köln findet jeden Sommer statt und lockt Videospieler aus aller Welt an. Auch wir von Filmfutter konnten es uns nicht entgehen lassen, Mal einen Blick auf die Messe zu riskieren, schließlich berichten wir euch ja auch hin und wieder etwas über Spiele, und sowieso verwachsen die Medien Videospiel und Film immer näher miteinander. Auch 2015 fährt die Gamescom wieder einige Toptitel auf, und wir durften sogar ein bisschen hinter die Kulissen schnuppern.

Zunächst einmal: Der eigentliche Pressetag ist in der Regel Mittwoch, dieses Jahr also der 05. August. Warum dann erst am Freitag dem 7. August einchecken? Im Grunde ist das leider allein zeitlichen Problemen zuschulden, und dass wir erst ziemlich spät mit Sicherheit erfahren haben, dass wir als anerkanntes Medium eine Akkreditierung erhalten. Doch schließlich hat das Ganze geklappt und mir eben die Chance eröffnet, Freitag und Samstag Journalist nach Köln zu fahren.

Gamescom 2015 Teil 1
Auch 2015 sind es nicht weniger Besucher, die auf die Kölner Gamescom stürmen.

Wie es zu Erwarten war, ist die Gamescom auch dieses Jahr wieder total überlaufen. Wenn man ein Spiel nicht gerade in der ersten Stunde von 9 bis 10 Uhr zwischen die Finger bekommt, hat man nach dem Ansturm an Privatpersonen ab 10 Uhr kaum eine Chance sich an die großen Hits heranzuwagen ohne vor "Ab hier 2 Stunden warten"-Schildern zu landen. Nun will ich aber nicht weiter Zeit verschwenden, um zu rechtfertigen, dass man leider an den besuchervollen Tagen nicht jedes Spiel problemlos mal unter die Lupe nehmen kann, sonder direkt zu den Sachen kommen, von denen ich tatsächlich einen Eindruck gewinnen konnte:

Vorwärts Rebellen!

Gamescom 2015 Teil 1
"Star Wars Battlefront" füllt einen gewaltigen Teil der Hale aus.
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Das erste Spiel, auf das sich die gerade durch das Gate gekommenen Journalisten stürzten, war logischerweise das heiß erwartete "Star Wars Battlefront" (Trailer) vom "Battlefield"-Entwickler Dice. Zum Glück waren die Veranstalter darauf auch einigermaßen gut vorbereitet und die wilde Pressehorde stürzte sich nach relativ kurzer Wartezeit ins Schlachtfeld des Eisplaneten Hoth. Das Gameplay war vor allem zu Anfang sehr spritzig und zeigte schon auf kleinem Feld das große Suchtpotenzial des Shooters auf. Neben starker Grafik und einer dynamischen Steuerung, an die man sich schnell gewöhnt hat, merkte man auch schnell die Ähnlichkeiten zu der "Battlefield"-Reihe. Leider war das Spiel zumindest in der Demo auf Dauer etwas fade. Doch das wird im fertigen Spiel durch die Individualisierungen sicher schnell behoben werden.

Bei den Assassinen bleibt alles beim Alten

Gamescom 2015 Teil 1
"Assassin’s Creed Syndicate" lockte zu Beginn kaum Menschen an.

Nach Star Wars ging es direkt zum nächsten beliebten Franchise, nämlich "Assassin’s Creed". Das neue "Assassin’s Creed Syndicate" punktet mit atmosphärischem viktorianischem Londoner Setting, bietet aber gameplaytechnisch nicht viele Neuigkeiten. Die Auffälligste: Mit einem Enterhaken können wir längere Distanzen schneller und leichter überwinden. Wir durften die PS4-Version des Spiels antesten, in einer Mission in der wir mit der Hauptprotagonistin Evie versuchen ein Attentat zu begehen. Der Ansturm aufs Spiel war relativ gering, die meisten wussten wohl schon, dass die Ähnlichkeiten zum doch relativ enttäuschend gestarteten "Assassin’s Creed Unity" nicht zu übersehen sind. Das Setting wirkt sehr ähnlich, wenn es doch düster und interessant aussieht. Das Spiel wird sicher wieder ein Blockbuster, doch ob wir mehr erwarten können? Ich bin noch skeptisch.

Aus alt mach neu

Auch ein heiß erwarteter Titel der Gamescom ist "Uncharted 4", der neue Teil der Playstation-exklusiven Abenteuerreihe vom Entwickler Naughty Dog. Leider gab es auf der Messe nichts als ein Video vom neuen Spiel zu sehen, weshalb man sich mit der Spieldemo der "Uncharted – The Nathan Drake Collection" zufriedengeben musste. Diese ließ uns eine Szene aus dem zweiten Teil der Reihe spielen, die wenig beeindruckend war. Etwas verbessert war die Grafik vielleicht, doch wirklich auffällig war das nicht. Für alle, die die bisherige Trilogie vor dem vierten Teil noch nachholen wollen ist sie trotzdem ein Blickfang.

Anata-san Hiroshi Matsuyama arigatō

Weiter ging es zum planmäßigen Höhepunkt, der Präsentation von "Dark Souls 3", das mindestens vorerst letzte Spiel der "Dark Souls"-Reihe. Angekommen bei Bandai Namco dann der kleine Schock: Die Präsentation fällt aus, doch es gibt noch Plätze für die Vorstellung von "Naruto Shippuden – Ultimate Ninja Storm 4". Trotz meiner ziemlich geringen Anime-Affinität nahm ich das Angebot natürlich dankend an und betrat nichts ahnend einen kleinen Raum voller Menschen, die so planlos aussahen wie ich selbst. Während alle Platz nahmen, stellte sich Hiroshi Matsuyama vor, der führende Kopf hinter der Produktion des Spiels. Sehr aufsehenerregend: Er hatte sich selbst als Naruto verkleidet und geschminkt. Was folgte war ein höchst japanischer und zum Teil auch etwas ermüdender Vortrag über die neuen Features des Kampfspiels, doch Herr Matsuyama hatte sichtlich viel Spaß daran und übertrug das auch auf die Anwesenden. Für die Fans der Reihe sind sicherlich einige interessante Features dabei:

– Es werden drei neue Charaktere spielbar sein, u.A. der Charakter Baruto
– Die Gesichtsausdrücke aus dem Anime wurden direkt ins Spiel übernommen
– deutliche grafische Verbesserungen sollen das Spielgefühl optimieren

Viele gute Neuigkeiten, jedoch auch eine schlechte: Der Release des Spiels musste nach hinten verschoben werden, der neue Termin heißt 4. Februar 2016. Wirklich böse konnte man den Entwicklern die Verschiebung nicht nehmen, Herr Matsuyama entschuldigte sich sogar persönlich für die Verspätung.

Bewaffnet mit Headphones und Drachen

Letztes Spiel nach einem ziemlich langen und stressigen Tag, der durch die immer voller werdende Halle nicht angenehmer wurde, war der Besuch bei Microsoft, wo das neue Spiel "Scalebound" präsentiert wurde. Bis auf einen Trailer im Internet war das Game so gut wie unsichtbar gewesen, wenig überraschend (und trotzdem leicht enttäuschend) war da, dass man außer Videomaterial nichts zu dem Spiel geboten bekam. Die Trailerszene wurde noch einmal nachgespielt und daraufhin wurde ein weiterer neuer Clip präsentiert, der weitere Features rund um den Kampf mit seinem eigenen Drachenbegleiter offenlegte. Bis zu 4 Spieler werden sich auf der Xbox One gemeinsam mit ihren personalisierten Drachen auf heftigen Prügel mit anderen Ungeheuern einlassen können. Das klingt schon Mal nach einem Heidenspaß! Leider müssen wir uns allerdings noch bis Weihnachten 2016 (!) gedulden, doch damit ist ziemlich sicher, dass wir nächstes Jahr auf der Gamescom auch endlich zum ersten Mal selbst Hand an den Controller legen dürfen.

Insgesamt war es ein durchaus stressiger und doch lohnenswerter Tag auf der gewaltigen Spielemesse und wir sind schon gespannt, welche Titel wir morgen so zwischen die Finger bekommen. Auf der Wunschliste stehen unter anderem noch "Just Cause 3", "Dark Souls 3", "Fallout 4" und "Horizon Zero Dawn". Dann bis morgen!