Box-Office Welt – The Amazing Spider-Man 2 übernimmt die Führung

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Box-Office Welt - 25.-27.04.2014 Zusammenfassung und Analyse

Quellen: Rentrak, Screendaily

Konnte sich vorletztes Wochenende noch das Animationssequel Rio 2: Dschungelfieber knapp vor The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro an den internationalen Kinokassen durchsetzen, gehörte letztes Wochenende durch das Hinzukommen von 28 neuen Ländern die Spitze eindeutig dem Spinnenmann. Das Comic-Sequel erwirtschaftete weitere $67,1 Mio und steht jetzt bei $131,9 Mio noch bevor der Film überhaupt in die US-Kinos kam. Insgesamt schreibt der Film international solide Zahlen, eine große Steigerung gegenüber dem Vorgänger, der auf $490 Mio vor zwei Jahren kam, ist aber nicht zu sehen. Stattdessen zeichnet sich in unregelmäßiges Muster ab: in einigen Ländern schneider die Fortsetzung besser ab als der Vorgänger, während der Film in den anderen eher schwächelt. Das spricht dafür, dass The Amazing Spider-Man vor zwei Jahren im Gegensatz zu Franchise-Reboots wie Batman Begins, Star Trek oder Casino Royale nicht das Interesse an der Reihe neu entfacht hat. Am ehesten ist die Performance mit den Hobbit-Filmen vergleichbar, die international zwar auch gut liefen, jedoch nicht den kommerziellen Höhepunkt von Der Herr der Ringe erreichten – trotz Inflation und 3D.

The Amazing Spider-Man 2 startete in Südkorea mit $13,8 Mio (einschließlich Previews) an der Spitze und verbesserte sich gegenüber dem ersten Film um 7% zum Start. In Russland verbuchte der Film mit $9,3 Mio einen starken Start, lag jedoch nicht nur 11% hinter Teil 1, sondern auch hinter den diesjährigen Starts von Noah und Rio 2. Der Nummer-1-Start in Italien mit $6,6 Mio war immerhin um 20% besser als der Start des Vorgängers. Ganz schwach fiel der Start in Japan aus, wo der Film mit $5,1 Mio auf Platz 4 nicht einmal die Hälfte dessen eingenommen hat, was sein Vorgänger 2012 zum Start verbuchte. Auch alle anderen Spider-Man-Filme starteten in Japan deutlich erfolgreicher. In Venezuela belegte The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro mit $1,5 Mio die Spitze (15% über Teil 1). In Großbritannien blieb das Sequel mit $5,7 Mio auf Platz 1 und hielt sich damit deutlich besser als der erste Film an seinem zweiten Wochenende. Nichtsdestotrotz liegt Rise of Electro mit $27,8 Mio immer noch etwa 5% hinter seinem Vorgänger im selben Zeitraum. Auch in Australien lässt die Performance mit $10,6 Mio nach zwei Wochen zu wünschen übrig. Das ist etwa 25% weniger als das Einspiel von Teil 1 in der gleichen Zeit. Die $19,4 Mio aus Mexiko liegen nahezu gleichauf mit der Summe, die Teil 1 nach seinem zweiten Wochenende dort vorzuweisen hatte. Besser sieht es in Deutschland aus – hier hat der Film mit $10,6 Mio nach 11 Tagen etwa 12% mehr eingespielt als sein Vorgänger im selben Zeitraum. Dieses Wochenende erreicht The Amazing Spider-Man 2 neben den USA auch den Großteil seiner internationalen Märkte, darunter China, Frankreich, Brasilien und Indien. Der Film wird jedoch eine außerordentlich starke Performance in China benötigen, um die von Sony sicherlich erhofften $500 Mio international einzunehmen.

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Rio 2: Dschungelfieber musste sich zwar diesmal geschlagen geben, verbrachte jedoch ein weiteres überaus erfolgreiches Wochenende in den internationalen Kinos. Der Animationshit spülte $28,9 Mio von 70 Märkten in die internationalen Kinokassen und brachte sein Einspiel auf mehr als $250 Mio. Das schaffte der Film sogar gänzlich ohne neue Märkte. Die besten Zahlen kamen am Wochenende aus China, wo der Film weitere $4,6 Mio einnahm und sein Gesamteinspiel auf $31,8 Mio brachte. In Frankreich legte der Film in der dritten Woche um 21,1% auf $4,1 Mio zu und steht jetzt bei $14,8 Mio. Das liegt zwar immer noch etwa 18% hinter Teil 1, ist aber dennoch eine beachtliche Zahl. In Mexiko hat Rio 2 bislang $24,4 Mio eingenommen und steht knapp $2 Mio davor, Teil 1 hinter sich zu lassen. Außerdem wird Rio 2 spätestens dieses Wochenende in Mexiko zum umsatzstärksten Film des Jahres aufsteigen und Hits wie Die Eiskönigin und Die Tribute von Panem – Catching Fire hinter sich lassen. Deutschland hat nach vier Wochen $12,5 Mio beigesteuert – eine nahezu identische Zahl zum ersten Teil im selben Zeitraum. In Italien sind es $6,2 Mio nach zwei Wochen (14% vor dem ersten Rio). Aus Brasilien stammen $25,4 Mio nach fünf Wochen. Bei einem vorläufigen Gesamteinspiel von $251,4 Mio und mit Ländern wie Japan, Südkorea, Polen und Australien noch in petto, wird Rio 2 mit großer Wahrscheinlichkeit international etwa $350 Mio erreichen und damit Teil 1 knapp schlagen.

Die internationale Nummer 3 war letztes Wochenende The Return of the First Avenger mit $16 Mio von 55 Ländern. Das brachte das vorläufige internationale Einspiel des Films auf $420,3 Mio. Weltweit (also einschließlich des US-Einspiels) kratzt der Film bereits an der $650-Mio-Marke. Das Highlight war am Wochenende wieder China, wo der Film bei phänomenalen $107,2 Mio nach vier Wochen steht und schon sehr bald zu den fünf erfolgreichsten englischsprachigen Filmen aller Zeiten gehören wird. Auch aus Brasilien kamen starke Zahlen am Wochenende. Dort belegte der Film mit $3,1 Mio wieder Platz 1 und steht bei $21,6 Mio nach drei Wochen. Das ist 8% mehr als das, was Thor – The Dark Kingdom im selben Zeitraum hatte. Der zweiterfolgreichste Markt für den Film ist Großbritannien mit $30,1 Mio nach fünf Wochen (2% hinter Thor 2). Südkorea hat derweil $29,6 Mio beigetragen und spielte dort bereits deutlich mehr als Thor 2 ein. In Mexiko hat Captain America 2 das Thor-Sequel mit $24,6 Mio überholt, ebenso wie in Hong Kong mit $7 Mio. Es dürfte mittlerweile so gut wie sicher sein, dass der Film Thor 2 international (v. a. dank China) überholen und wahrscheinlich bei etwa $445-450 Mio landen wird.

Die Schadenfreundinnen ist ein bereits ein solider internationaler Erfolg und hat in seiner zweiten Woche außerhalb von Nordamerika weitere $13,1 Mio eingespielt. Damit hat die Komödie ihr internationales Einspiel auf $21,2 Mio gebracht. Das Highlight ist Australien, wo der Film in der zweiten Woche an The Amazing Spider-Man 2 vorbei auf Rang 1 aufgestiegen ist und bei insgesamt $10,4 Mio steht. In Großbritannien startete der Film mit starken $4,5 Mio auf Rang 2. Alle anderen großen Märkte liegen dem Film im Laufe der nächsten zwei Monate noch bevor. Cameron Diaz ist international ein großer Kassenmagnet. Bad Teacher und Love Vegas spielten außerhalb von USA/Kanada jeweils $115,9 Mio und $139,1 Mio ein und auch Die Schadenfreundinnen wird auf jeden Fall mehr als $100 Mio einnehmen.

Noah verbuchte weitere $11,1 Mio am Wochenende und hievte sein internationales Einspielergebnis auf $222,7 Mio. Der stärkste Markt war wieder Brasilien mit $1,8 Mio und einem Gesamteinspiel von $27,2 Mio. Damit hat Darren Aronofskys ungewöhnliches Bibelepos in Brasilien bereits The Dark Knight Rises überholt. Russland hat mehr als $33 Mio bis dato beigetragen und aus Mexiko stammen $15,7 Mio. Venezuela und Japan kommen in den nächsten Wochen hinzu, sodass der Film auch ohne einen Start in China auf $250 Mio kommen sollte. Falls er aber in China gestartet wird, könnt er durchaus $300 Mio knacken und für Paramount doch noch zu einem beachtlichen internationalen Hit werden.

Divergent – Die Bestimmung nahm weitere $9,7 Mio von 74 Ländern ein und steht bei $93,2 Mio. Großbritannien ist mit $10,4 Mio sein erfolgreichster Markt und der einzige, in dem der Film auf mehr als $10 Mio kommen konnte. Dieses Wochenende erreicht der Film Spanien und kommt im Juli auch nach Japan, aber mehr als $130 Mio sind wahrscheinlich trotzdem nicht drin.

Die Eiskönigin – Völlig unverfroren verbrachte auch das siebte Wochenende in Folge auf Platz 1 in Japan und nahm dabei weitere $7,6 Mio ein. Damit hat der Animationsfilm von Disney in Japan bereits $118,6 Mio erreicht. Damit ist er der erfolgreichste Hollywood-Film in Japan seit dem letzten Harry Potter und wird auch diesen sehr bald überholen. Überhaupt sieht es ganz danach aus, als würde Die Eiskönigin in Japan mit mehr als $180 Mio unter die fünf umsatzstärksten Filme aller Zeiten kommen. Auch eine Chance auf $200 Mio besteht – diese Zahl konnte von US-Filmen bislang nur Titanic erreichen. International steht Die Eiskönigin mittlerweile bei $743,6 Mio und wird mit ziemlicher Sicherheit $800 Mio knacken. Weltweit wird er $1,2 Mrd erreichen und könnte sogar mit viel Glück Iron Man 3 ($1,215 Mrd) überholen und auf Platz 5 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten aufsteigen (hinter Avatar, Titanic, The Avengers und Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 2).

The LEGO Movie spielte am Wochenende $5,5 Mio ein und brachte sein internationales Einspiel auf runde $200 Mio. Davon stammen aus Großbritannien und Australien zusammengerechnet mehr als $80 Mio, was ganz klar zeigt, dass der Film am besten in englischsprachigen Ländern läuft (auch in den USA ist er ein Riesenhit). Falls er einen Start in China erhält, sollte The LEGO Movie auf mehr als $250 Mio kommen.

Grand Budapest Hotel spielte ebenfalls $5,5 Mio am Wochenende ein und hat international $83,2 Mio erreicht. Der Film hat ein außerordentliches Durchhaltevermögen bewiesen und wird dank künftigen Starts in Brasilien und Japan womöglich sogar $100 Mio erreichen.