Box-Office USA: Killer’s Bodyguard souverän an der Spitze

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Killers Bodyguard Box Office

© 2017 20th Century Fox Deutschland

Werbe-Platzhalter. Von irgendwas müssen wir auch leben ;-)

Quelle: Boxofficemojo

Ein weiteres Mal wurde es leerer in den nordamerikanischen Kinosälen am Wochenende. Das Gesamteinspiel der Top 12 gab diesmal um 20% gegenüber der Vorwoche nach und erreichte nur schwache $81,2 Mio, was nur knapp über dem schwächsten Wochenende des Jahres (3.-5. Februar mit $80,8 Mio) liegt. Verglichen zum gleichen Wochenende vor einem Jahr, als Suicide Squad zum dritten Mal in Folge den Spitzenplatz belegte, ging es um 32% runter. Angesichts des wirklich erbärmlichen Angebots an Neustarts in den nächsten zwei Wochen, wird es bis zum Start von Es am 8. September kontinuierlich bergab gehen. Die Studios haben sich auf jeden Fall verkalkuliert, denn diverse Filme, die zuvor in der Konkurrenz untergegangen sind, hätten jetzt deutlich bessere Chancen in einem leeren Markt gehabt. Filme wie Power Rangers oder Ghost in the Shell wären vermutlich auch mit einem August-Start keine Riesenhits geworden, hätten jedoch mehr eingespielt, als gequetscht in einen Monat mit Logan, Kong: Skull Island und Die Schöne und das Biest.

Die Actionkomödie Killer’s Bodyguard konnte zum Start von dieser Situation profitieren und belegte mit $21,4 Mio mühelos Platz 1 der nordamerikanischen Kinocharts. In 3377 Kinos erzielte der Film einen Schnitt von $6332 pro Spielstätte. Dabei trotze der Film mittelprächtigen Rezensionen und punktete mit seiner Starbesetzung. Mit Sicherheit profitierte Killer’s Bodyguard auch davon, dass es Ryan Reynolds' erste Hauptrolle nach dem Megahit Deadpool war (nach Nebenrollen in Das Jerico Projekt und Life). Der derbe R-rated-Humor von Killer’s Bodyguard schlägt in eine ähnlich ironisch-böse Kerbe wie der von Deadpool. Auch Samuel L. Jackson ist zwar nicht immer ein Zugpferd an den Kinokassen, kann aber in einer maßgeschneiderten Rolle wie diesen auf jeden Fall auch zusätzliches Interesse an dem Film wecken. Die Kinogänger waren dem Streifen mehr zugetan als die Kritiker und bewerteten ihn mit einem "B+"-CinemaScore (äquivalent einer "2+"). Bei einem Budget von nur $29 Mio erwartet Lionsgate am Ende mit hoher Wahrscheinlichkeit ein solider Profit.

Das Studio konnte einen Hit wie diesen wirklich gebrauchen. Zwar hat es mit La La Land ($151,1 Mio) und John Wick: Kapitel 2 ($92 Mio) zuletzt zwei Hits gehabt, doch insgesamt geht es dem Studio nach dem Ende von Die Tribute von Panem und dem kläglichen Versagen der Divergent-Reihe eher schlecht als Recht. Power Rangers floppte dieses Jahr und begrub jegliche Franchise-Hoffnungen, All Eyez On Me blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück und weder Deepwater Horizon noch Boston (beide von Peter Berg und mit Mark Wahlberg) spielten ihre Ausgaben wieder ein. Killer’s Bodyguard sollte sich allein schon aufgrund nicht vorhandener Konkurrenz gut halten und die nächsten beiden Wochenenden auf Platz 1 verweilen. Insgesamt wird der Streifen etwa $60-70 Mio in Nordamerika einspielen.

Platz 2 ging an den Vorwochensieger Annabelle 2, der um 55,4% zurückging und $15,6 Mio von Freitag bis Sonntag einspielte. Das Horror-Prequel hielt sich an seinem zweiten Wochenende besser als der ersten Annabelle (-57,3%) und Conjuring 2 (-63,2%). Nach zehn Tagen steht der Film mit $64,2 Mio bereits 4% vor seinem Vorgänger und nur 10% hinter Conjuring 2, was ein sehr beachtliches Zwischenergebnis ist. Letztes Jahr haben wir im August erlebt, wie gut ein Horrorthriller (Don’t Breathe) laufen kann, wenn er keine Konkurrenz und gute Mundpropaganda hat. Es sieht ganz danach aus, dass Annabelle 2 nicht nur den ersten Film an den Kinokassen übertreffen wird, sondern sogar die Chance hat, Conjuring 2 hinter sich zu lassen. Bis Es startet, wird der Streifen keinerlei direkte Konkurrenz haben und sogar vom großen Start von Es könnte er durch Double Features profitieren, da beide Filme von Warner Bros. sind. Annabelle 2 steuert in Nordamerika auf fantastische $95-105 Mio zu, bei einem Budget von nur $15 Mio. Weltweit hat der Film schon mehr als $160 Mio eingenommen und könnte mit etwas Glück zum dritten Film im Conjuring-Universum werden, der $300 Mio weltweit toppen wird.

Logan Lucky, Steven Soderberghs erste Regiearbeit seit seinem angekündigten Ruhestand vor vier Jahren, eröffnete mit $7,6 Mio von 3031 (im Schnitt $2507 pro Kino) auf Rang 3. Wie Killer’s Bodyguard kostete auch Logan Lucky $29 Mio, erhielt jedoch insgesamt deutlich bessere Rezensionen. An den Kinokassen hat es wenig gebracht, denn der Film legte das schwächste Startwochenende für einen breit gestarteten Soderbergh-Film seit Solaris vor 15 Jahren hin. Der Film hatte mit Channing Tatum, Adam Driver, Katherine Waterston, Daniel Craig, Seth MacFarlane und Katie Holmes eine namhafte Besetzung, doch keiner der Darsteller ist ein Kassenmagnet und das NASCAR-Thema des Films sprach vor allem die Zuschauer im Süden und im Mittleren Westen der USA an, nicht jedoch an den bevölkerungsreichen Küsten. Der CinemaScore ist mit einer "B"-Wertung (äquivalent einer "2") auch nur okay ausgefallen, sodass der Film nicht mehr als $24-27 Mio in Nordamerika einnehmen wird.

Dunkirk fiel um zwei Plätze auf Rang 4 und verlor dabei 39,2% gegenüber der Vorwoche. Nach einem $6,6-Mio-Wochenende steht Christopher Nolans Kriegsfilm bei soliden $165,4 Mio in Nordamerika und ist bereits der vierterfolgreichste Film in den USA und in Kanada, der im Zweiten Weltkrieg spielt. Konkurrenzmangel hilft dem Durchhaltevermögen des Films, doch die schwärmenden Rezensionen ließen ursprünglich eine noch bessere Performance vermuten. Wie es aussieht, wird Dunkirk etwa $195-200 Mio einspielen, bevor er die Kinos verlässt. Eine sehr wahrscheinliche Wiederaufführung der 70mm-Fassung während der Oscar-Saison könnte den Film jedoch knapp über $200 Mio hinaus pushen.

Das animierte Sequel The Nut Job 2: Nutty by Nature, das vor allem durch seine bloße Existenz erstaunt, ging um 39% auf $5,1 Mio zurück. Nach zehn Tagen steht der Film bei $17,7 Mio. Da er $40 Mio kostete (ohne Marketingkosten), wird er es schwer haben, auf schwarze Zahlen zu kommen. In Nordamerika winken dem Film etwa $31 Mio.

Auf Seite 2 geben wir Euch u. a. Updates zu den Einspielergebnissen von Spider-Man: Homecoming, Ich – Einfach unverbesserlich 3 und Wonder Woman.