Box-Office Welt – Godzilla erobert dank China-Start die Spitze zurück

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Box-Office Welt - 13.-15.06.2014 Zusammenfassung und Analyse

Quellen: Screendaily, Rentrak

Werbe-Platzhalter. Von irgendwas müssen wir auch leben ;-)

Letztes Wochenende kam es zu einem so knappen Dreikampf um die internationale Spitze, wie schon lange nicht gesehen. Weniger als $1 Mio trennte die Top-3-Filme voneinander. Doch natürlich konnte es nur einen Sieger geben. Obwohl man schon dachte, dass die Zeiten von Godzilla als König der internationalen Einspielzahlen schnell vorbei gewesen sind, schaffte die Riesenechse letztes Wochenende ein bemerkenswertes Comeback und kletterte mit $38 Mio an die Spitze zurück. Zu verdanken hat der Film dies seinem unglaublichen $37-Mio-Start in China – das beste Startwochenende aller Zeiten für Warner Bros. in dem Land. Nichts sollte Godzilla im Wege stehen, als fünfter Film von 2014 in China die $100-Mio-Marke zu knacken. Die restlichen Märkte waren für Godzilla am Wochenende zu vernachlässigen. Zwar startete der Film im Mai sehr stark, brannte aber fast überall (wie auch in den USA) sehr schnell aus und verschwand von der Bildfläche. Vor dem Start in China haben Großbritannien ($28,4 Mio) und Mexiko ($16,4 Mio) am meisten beigetragen. Dafür enttäuschte der Film in Brasilien ($8 Mio) und Spanien ($3,4 Mio). Insgesamt spielte Godzilla international bis dato $248,7 Mio ein und hat nur noch Japan sowie die restliche Laufzeit in China vor sich. Das sollte dafür sorgen, dass der Streifen außerhalb von USA/Kanada $330-340 Mio einnehmen wird. Angesichts des immens starken Starts ist es schon beinahe enttäuschend, auch wenn der Film weltweit mehr als $500 Mio einspielen wird.

Ganz knapp hinter Godzilla platzierte sich am Wochenende ein anderer Warner-Bros.-Film: Edge of Tomorrow, der in den USA trotz überragender Kritiken kein Feuer an den Kinokassen entfachen konnte, bleibt außerhalb von Nordamerika weiterhin stark. An seinem dritten internationalen Wochenende spielte der Sci-Fi-Streifen mit Tom Cruise weitere $37,3 Mio ein, sodass er jetzt bei $181 Mio steht. Davon stammen starke $14,1 Mio von IMAX-Kinos. Oblivion hat letztes Jahr etwa $197 Mio außerhalb von USA und Kanada eingenommen, wobei der Film im Gegensatz zu Edge of Tomorrow keinen 3D-Aufschlag hatte. Edge of Tomorrow wird schon dieses Wochenende an Oblivion ebenso wie an Elysium ($193,1 Mio) vorbeiziehen und die $200-Mio-Marke spielend knacken.

Aus China stammten mit $9,2 Mio die besten Zahlen am Wochenende und führten zu einem Gesamteinspiel von $50,6 Mio nach zwei Wochen. Der Film hat in China jetzt schon mehr als das Doppelte von Elysium oder Oblivion eingenommen. Auch in Südkorea blieb der Film stark und verteidigte mit $5,7 Mio den Spitzenplatz der Charts. Mit $25 Mio ist er dort auf Rang 7 der erfolgreichsten Filme von 2014 vorgerückt und hat gute Chancen auf Platz 3. In Russland ging es für den Film lediglich um 19% auf $5,2 Mio hinab. Das Gesamteinspiel des Films dort liegt bei $15,6 Mio. Weniger gut sieht es an den WM-gebeutelten europäischen Kinokassen aus. So steht der Streifen in Frankreich bei lediglich $5,2 Mio und in Deutschland reichte es nach drei Wochen nicht für mehr als $4,2 Mio. Bislang hat Edge of Tomorrow in keinem anderen Land außer China und Südkorea die $10-Mio-Marke überschritten. Dem Film liegt nur noch die Performance in Japan bevor, wo der Streifen gut abschneiden sollte. Ich erwarte international mindestens $250 Mio, wobei auch mehr möglich ist.

Nahezu identische Zahlen schrieb mit $37,2 Mio am Wochenende Disneys Maleficent, der $37,2 Mio von 53 Ländern in die internationalen Kassen spülte und sein Einspiel auf $272,9 Mio brachte. Damit hat der Film nach nur drei Wochen das internationale Gesamteinspiel von Die fantastische Welt von Oz locker hinter sich gelassen und steuert auf ein internationales Gesamtergebnis von etwa $400 Mio zu, da dem Film noch die sehr lukrativen Märkte Japan und China bevorstehen. Weltweit hat Maleficent am Wochenende die $400-Mio-Marke überschritten und wird letztendlich oberhalb von $600 Mio landen. Lässt man die Animationsfilme außer Acht, wird Maleficent mit Abstand zum größten Hit von Angelina Jolies Karriere. Dabei ist der Erfolg durchaus auch ihrer Zugkraft zu verdanken und der Tatsache, dass ihr die Rolle perfekt auf dem Leib sitzt.

Nach drei Wochen erreichte Maleficent in Großbritannien bereis $22,9 Mio und platzierte sich auf Rang 10 der erfolgreichsten Film des Jahres. Noch besser sieht es in Russland aus. Dort erreichte der Film nach drei Wochen mehr als $30 Mio und befindet sich bereits auf Rang 3 der erfolgreichsten Filme von 2014. Der umsatzstärkste Markt bleibt aber mit $36,4 Mio Mexiko, wo Maleficent seit drei Wochen Platz 1 der Charts belegt. Der Film arbeitete sich bereits auf Platz 1 der Jahres-Charts vor. Filme wie Die Eiskönigin – Völlig unverfroren, Fast & Furious 6 und The Dark Knight Rises hat er bereits überholt. Hier ist noch einiges zu holen und es würde mich nicht wundern, wenn Maleficent in Mexiko sogar mehr als $45 Mio erreicht. Das haben vor ihm nur sechs andere Filme geschafft. Erreicht er gar $50 Mio, dann rückt er auf Platz 3 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten auf. Sehr gut läuft der Film trotz des WM-Fiebers auch in Brasilien und erreichte dort $19,1 Mio nach drei Wochen.

Drachenzähmen leicht gemacht 2 begann seine internationale Laufzeit mit einem Startergebnis von $24,4 von 26 Ländern. Die ersten Zahlen sind bis jetzt sehr gut und versprechen eine deutliche Steigerung gegenüber dem internationalen Einspiel des Originals ($277,3 Mio). In Russland startete der Streifen mit $12,4 Mio auf Platz 1 und verbuchte nicht nur eine 70%-ige Steigerung gegenüber dem Start von Teil 1, sondern auch das fünftbeste Startwochenende aller Zeiten für einen Animationsfilm. In Malaysia gelang ihm mit $2,2 Mio gar der beste Animationsstart aller Zeiten. In Australien lag der Film allerdings mit $4,4 Mio (einschließlich Previews) etwa 18% hinter dem ersten Film im gleichen Zeitraum. Drachenzähmen leicht gemacht 2 wird im Laufe des Sommers seine verbleibenden Märkte erreichen und darf auf ein Gesamteinspiel von mehr als $400 Mio außerhalb von USA und Kanada hoffen.

X-Men – Zukunft ist Vergangenheit fällt ziemlich schnell und spielte letztes Wochenende nur noch $18,4 Mio von 75 Märkten ein. Damit erreichte der Film international $457,9 Mio. Immerhin hat der Film jetzt schon außerhalb von Nordamerika fast genau so viel eingespielt, wie der zuvor erfolgreichste X-Men-Film weltweit (also einschließlich USA und Kanada). Weltweit hat Zukunft ist Vergangenheit mehr als $660 Mio erreicht und steuert auf ein Gesamtergebnis von deutlich mehr als $700 Mio zu. Zu verdanken hat das Sequel den enormen internationalen Einstieg der fantastischen Performance in China. Nach vier Wochen spielte die Comicverfilmung dort $114,4 Mio ein und gehört damit zu den erfolgreichsten Hollywood-Importen alles Zeiten in China. Auch die $41,7 Mio aus Großbritannien können sich sehen lassen, ebenso wie die $32,8 Mio aus Südkorea. Dagegen sehen die Zahlen in Deutschland mit $13,1 Mio eher blass aus. Dieses Wochenende startet der Film in Venezuela, wo ihm mindestens $5 Mio winken. Mit viel Mühe könnte der Film international noch eine halbe Milliarde erreichen, auch wenn das immer unwahrscheinlicher erscheint. Nichtsdestotrotz kann man das Ergebnis als sehr zufriedenstellend werten,  insbesondere verglichen mit den anderen X-Men-Streifen. Die Reihe besaß international eigentlich nie die Popularität von Spider-Man oder Batman.

Das Schicksal ist ein mieser Verräter ist nicht nur in den USA ein großer Hit, sondern schlägt sich auch international ganz gut. Der Film startete am Wochenende in 21 neuen Märkten und fuhr weitere $16,2 Mio ein. Damit brachte er sein vorläufiges internationales Einspiel auf $39 Mio. Mit $1,8 Mio belegte der Streifen die #1 in Deutschland. In Brasilien blieb der Film mit tollen $4,1 Mio in der zweiten Woche an der Spitze und steht jetzt schon bei $11,9 Mio. Es würde mich nicht wundern. Dort hat der Film jetzt schon Blockbuster wie Godzilla, Gravity und Elysium überholt. Auch in Mexiko ($7,9 Mio) und Australien ($7,6 Mio) läuft es gut. Großbritannien, Spanien, Frankreich, Italien und die Niederlande liegen dem Film noch bevor, sowie viele kleine Märkte. Damit sollte eigentlich ein internationales Einspiel von mehr als $100 Mio sicher sein – für ein Teenager-Drama ein unglaubliches Ergebnis!

22 Jump Street nahm am Wochenende $6,6 Mio von 14 Ländern ein und steht jetzt bei $20,5 Mio. Davon stammen $16,5 Mio aus Großbritannien, wo der Film seinen Vorgänger bereits überholt hat. In den Niederlanden liegt das Comedy-Sequel mit $1,5 Mio nach zwei Wochen bereits etwa 67% vor Teil 1 im selben Zeitraum. Der erste Film hat 2012 international knapp $63 Mio eingespielt, avancierte aber spätestens im Heimkino zu einer sehr beliebten Komödie. Daher sind beim Sequel große Steigerungen zu erwarten. Mindestens $130 Mio sollte das Sequel international erreichen, vielleicht sogar $150 Mio.

Eine weitere Erfolgskomödie, Bad Neighbors, nähert sich der $100-Mio-Marke. Am Wochenende kamen weitere $1,9 Mio hinzu, sodass der Film international $88,8 Mio bis jetzt eingenommen hat. Brasilien, Italien, Frankreich, Mexiko, Argentinien, Venezuela und Belgien werden dafür sorgen, dass er mindestens $110-120 Mio international einnimmt. Großbritannien bleibt der erfolgreichste Markt des Films mit $26,8 Mio.

Das Erfolgsmärchen von Die Eiskönigin in Japan geht weiter. Auch in der 14. Woche belegte der Animationsfilm von Disney dort Platz 1 der Charts (neuer Rekord im Land!). Mit $3,8 Mio brachte der Streifen sein Einspiel dort auf $226,1 Mio. Damit belegt der Film Platz 2 unter den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten in Japan, nur noch hinter Chihiros Reise ins Zauberland. Doch auch diesen wird Die Eiskönigin in den kommenden Wochen überholen. Ein Endergebnis von mehr als $250 Mio erscheint recht wahrscheinlich. Noch nie konnte ein Film so viel in irgendeinem Land außerhalb der USA einspielen! International liegt Die Eiskönigin jetzt bei $852 Mio und hat damit weltweit $1,25 Mrd erreicht.

Noah erreichte mit Japan sein letztes Land und startete dort mit $3,3 Mio auf Platz 2. Insgesamt spielte das Bibel-Epos am Wochenende $4 Mio außerhalb von USA und Kanada ein und brachte sein internationales Einspiel auf beachtliche $251 Mio.

Die Schadenfreundinnen spielte zusätzliche $1,5 Mio ein und steht jetzt bei $97,9 Mio. Dieses Wochenende startet die Komödie mit Cameron Diaz in Italien und Frankreich. Insgesamt sollten $110 Mio drin sein.

Rio 2 – Dschungelfieber hat seinen Vorgänger endgültig überholt und kann mittlerweile $345,2 Mio außerhalb von Nordamerika vorweisen. Anfang Juli kommt der Film auch in Australien an und sollte die Kinos mit insgesamt etwa $360 Mio verlassen. Weltweit wird er damit sogar ganz knapp vor Teil 1 landen.

Ein Update gab es zum internationalen Einspiel des Oscargewinners 12 Years a Slave. Das Sklaverei-Dama hat bis dato $131,1 Mio erreicht und dabei Hits wie Wir sind die Millers, Captain Phillips und American Hustle hinter sich gelassen.