Box-Office Welt – The Wolf of Wall Street triumphiert knapp

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Box-Office Welt - 17-19.01.2014 Zusammenfassung und Analyse

Quellen: Screendaily, Rentrak, Boxofficemojo

Werbe-Platzhalter. Von irgendwas müssen wir auch leben ;-)

In einem knappen Zweierrennen setzte sich Martin Scorseses Oscarkandidat The Wolf of Wall Street gegen Disneys Blockbuster-Animationsfilm Die Eiskönigin durch und spielte von etwa 20 Ländern sehr starke $27 Mio ein. Für eine dreistündige Wall-Street-Satire mit zahlreichen Sex- und Drogen-Exzessen läuft The Wolf of Wall Street schlicht hervorragend und ist ein Beweis für die gewaltige Zugkraft, die die Kombination von Scorsese und Leonardo DiCaprio mittlerweile besitzt. Jeder von deren vier bisherigen Filmen (Gangs of New York, The Aviator, Departed – Unter Feinden, Shutter Island) spielte mehr als $110 Mio außerhalb von Nordamerika ein und The Wolf of Wall Street wird da keine Ausnahme sein, denn der Film hat bereits stolze $77,1 Mio eingenommen und hat noch zahlreiche große Märkte vor sich wie Russland, Italien, Japan, Brasilien und Australien. Hier gilt es, Shutter Islands $166,8 Mio zu schlagen, wobei die bisherigen Ergebnisse alle darauf hindeutet, dass es kein Problem sein sollte. Wie für Tarantino mit Django Unchained letztes Jahr, so scheint nun auch Martin Scorseses Zeit gekommen zu sein, endlich einen wirklich großen internationalen Hit zu haben. Was haben beide Filme gemeinsam? Leonardo DiCaprio. Er dürfte nun zweifelsohne zu den drei größten Kassenmagneten Hollywoods gehören.

In Großbritannien erstaunte The Wolf of Wall Street mit $7,6 Mio am ersten Wochenende – Scorseses Rekordstart und auch der zweitbeste Start für Leonardo DiCaprio in dem Land. Dieses Startwochenende lag 78% vor dem Start von Departed – Unter Feinden und unglaubliche 123% vor dem ersten Wochenende von Shutter Island. In Deutschland lief es ähnlich beeindruckend. The Wolf of Wall Streets Startwochenende verzeichnete hierzulande eine Verbesserung von 67% gegenüber Shutter Island und 191% (!) gegenüber Departed. In Spanien belegte The Wolf of Wall Street ebenfalls den ersten Platz zum Start. Mit $3,6 Mio lief er dort 52% besser an als Departed – Unter Feinden und 9% besser als Shutter Island an. Währenddessen hat The Wolf of Wall Street mit $4,2 Mio nach drei Wochen in Polen die beiden letzten Scorsese/DiCaprio-Hits längst hinter sich gelassen und sogar Blockbuster wie Thor – The Dark Kingdom, Fast & Furious 6 und The Dark Knight Rises übertroffen. Ein absolut phänomenales Ergebnis! Auch in den Niederlanden hat The Wolf of Wall Street mit $3,5 Mio nach nur zwei Wochen sowohl Departed als auch Shutter Island überholt. Der umsatzstärkste Markt für den Film bleibt aber bislang Frankreich, wo der Streifen nach nur vier Wochen bei $21,4 Mio steht. Damit liegt er in etwa gleichauf mit Shutter Island im selben Zeitraum und hat das Gesamteinspiel von Departed in dem Markt überholt. Auch die Zahlen aus Mexiko können sich sehen lassen. Dort hat Wolf nach zwei Wochen $2,7 Mio eingespielt. Das ist zwar für den Markt keine tolle Summe, liegt jedoch 22% vor Departed und 37% vor Shutter Island im gleichen Zeitraum. Bedenkt man, dass der Film noch den ganzen Februar lang vom Oscar-Hype profitieren wird und noch diverse potenziell starke Märkte vor sich liegen hat so sollte der Film international die $200-Mio-Marke knacken. Damit wäre es der erste Film für Scorsese, dem dies gelingen würde und der fünfte für DiCaprio (nach Titanic, Inception, Django Unchained und Der große Gatsby).

Die Eiskönigin – Völlig unverfroren musste sich nach einem kurzen Aufenthalt an der Spitze wieder mit Platz 2 der internationalen Kinocharts begnügen und sammelte weitere $24,6 Mio von 53 Märkten ein. Insgesamt brachte der Megahit damit sein Einspiel auf $426,5 Mio außerhalb von USA und Kanada. Das große Highlight am Wochenende für den Film war das Startwochenende in Südkorea, wo der Streifen grandiose $8,8 Mio einspielte. Es war das drittbeste Startwochenende aller Zeiten für einen Animationsfilm (hinter Kung Fu Panda 2 und Shrek der Dritte) und das beste für einen von Disney/Pixar. Der Film eröffnete dort besser als Blockbuster wie Man of Steel, Gravity oder Der Hobbit – Smaugs Einöde. In Großbritannien pushte der Film sein Einspiel auf $56 Mio und stieg auf Rang 5 der erfolgreichsten Filme von 2013 auf. In Frankreich konnte er ein weiteres Wochenende lang seine Position als der größte Film von 2013 mit $45 Mio verteidigen. Es ist dort mittlerweile der erfolgreichste Animationsfilm von Disney oder Pixar seit Ratatouille 2007. Deutschland kann da mit $44,1 Mio auch gut mithalten und der Film befindet sich weiterhin auf seinem Weg zu einem Gesamteinspiel von etwa $50 Mio hierzulande. In den Niederlanden ist Die Eiskönigin sogar mit $9,1 Mio der erfolgreichste Disney/Pixar-Animationsfilm seit Findet Nemo. In Brasilien belegte der Film den Spitzenplatz zum dritten Mal in Folge und steht bei $16,1 Mio – mehr als Man of Steel oder Die Croods insgesamt eingespielt haben. Australien hat bislang $24,3 Mio beigetragen. Allerdings liegt der Film dort nach vier Wochen immer noch auf Platz 1 der Charts – hat also noch einiges vor sich. Er ist in dem Markt an Die Croods vorbeigezogen und rangiert auf #8 der umsatzstärksten Filme von 2013. Mit Japan und China in petto sollten insgesamt noch mindestens $140-150 Mio hinzukommen, sodass dem Film ein internationales Einspiel oberhalb von $550 Mio garantiert ist und sogar eine reelle Chance auf $600 Mio besteht. Nur drei Animationsfilme haben bislang außerhalb von Nordamerika $600 Mio eingenommen und es waren allesamt Sequels. Weltweit liegt Die Eiskönigin aktuell bei knapp $760 Mio und wird am Ende bei mehr als $950 Mio landen, mit einer Chance auf 1 Mrd!

Jack Ryan: Shadow Recruit eröffnete zeitgleich mit den USA und Kanada in 29 weiteren Ländern und fuhr unspektakuläre $22,2 Mio ein, was im Einklang mit seinem mittelmäßigen Start in den USA steht. Am besten schnitt der Film in China ab, wo er $9,6 Mio auf Platz 3 einspielen konnte. In Australien reichte es mit $1,9 Mio gerade noch für Platz 3, während er in Mexiko mit $1,15 Mio auf #3 startete. In Russland nahm der Film sehr schwache $2 Mio ein, insbesondere wenn man bedenkt, dass der Großteil der Handlung in Moskau spielt. Die Jack-Ryan-Filme waren nie große internationale Blockbuster. Keiner der bisherigen vier hat $100 Mio außerhalb von Nordamerika erreicht. Der letzte, Der Anschlag, mit Ben Affleck als Jack Ryan, spielte gerade einmal $75 Mio ein. Mithilfe der Inflation und der expandierten Märkte 12 Jahre später hat Paramount sicherlich auf ein deutlich besseres Ergebnis für den $60 Mio teuren Film gehofft. Da ihm noch Märkte wie Italien, Brasilien, Großbritannien, Spanien, Japan, Deutschland und Frankreich verbleiben, sollte ér tatsächlich zum erfolgreichsten Film der (inoffiziellen) Reihe werden (am internationalen Box-Office), doch angesichts des Faktors "Inflation" bedeutet das eigentlich nicht viel. Mehr als $105-115 Mio sind sowieso nicht drin.

Der Hobbit – Smaugs Einöde nahm am Wochenende zusätzliche $10,9 Mio ein und brachte sein vorläufiges internationales Einspiel auf tolle $585 Mio. Davon stammen mächtige $84 Mio aus Deutschland und weitere $68 Mio aus Großbritannien. In China und Japan startet der Film im Februar und wird dank diesen beiden Ländern seine Laufzeit mit etwa $670-690 Mio außerhalb von Nordamerika beenden. Weltweit wird er also $1 Mrd deutlich verfehlen.

Ich – Einfach unverbesserlich 2 legte am zweiten Wochenende in China um $9 Mio zu und hat in dem Markt bereits $33,9 Mio nach zwei Wochen erreicht – ein fantastisches Ergebnis für einen Film, der im Rest der Welt bereits letzten Sommer gestartet wurde und daher leicht verfügbar ist. International hat der Streifen $586,1 Mio erreicht. Weltweit ist der Film mit mehr als $950 Mio auf Platz 22 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten vorgerückt und wird am Ende etwa $970 Mio erreichen. Das reicht für die All-Time-Top-20 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Die Frage bleibt, ob Die Eiskönigin das noch übertreffen kann. Beide Filme werden sowohl in den USA als auch außerhalb ähnliche Einspielergebnisse vorweisen.

Das erstaunliche Leben des Walter Mitty spielte am Wochenende $8 Mio ein und erhöhte sein internationales Einspiel auf $105,8 Mio. Es ist überraschend, dass der Streifen außerhalb von USA/Kanada so viel besser läuft als in seiner Heimat. Mit etwa $11 Mio ist Australien sein erfolgreichster Markt. Japan und Schweden liegen noch vor dem Film und werden dafür sorgen, dass er insgesamt bei mehr als $125 Mio landen wird.

Paranormal Activity – Die Gezeichneten nahm derweil weitere $6 Mio von 40 Ländern ein und steht jetzt bei $43,9 Mio außerhalb von Nordamerika. Am besten läuft’s für den Film in Mexiko, wo er bislang $5,8 Mio verbuchen konnte. Auch in Deutschland und in Russland sind es bis jetzt schon jeweils mehr als $5 Mio. Australien, Italien, Neuseeland, Japan und einige kleine Märkte stehen dem Spin-Off noch bevor, sodass der Film auf mehr als $65 Mio kommen sollte.

47 Ronin fügte seinem bisherigen internationalen Einspiel $5,5 Mio hinzu und brachte es auf $78,5 Mio. Am Wochenende startete der Film mit $1,6 Mio relativ unauffällig in Australien. Einen großen Teil von seinem bisherigen Erfolg hat 47 Ronin Russland zu verdanken. Von dort stammen etwa $25 Mio von seinem bisherigen Einspiel. In fast allen anderen Ländern lief er relativ erfolglos. Mit Brasilien, Deutsclhand, Italien, Frankreich und China im Rücken sollte ein internationales Gesamteinspiel von mehr als $130 Mio möglich sein.

Dinosaurier 3D – Im Reich der Giganten setzte seine mittelmäßige internationale Box-Office-Performance mit $4,3 Mio am Wochenende fort und erreichte insgesamt $72,1 Mio. Der Film ist bereits nahezu überall angelaufen, mit der Ausnahme von Italien und Vietnam. Daher sollte er international $100 Mio verfehlen.

The Counselor lief überraschend stark in Italien an und schnappte sich mit $2,3 Mio den ersten Platz der Charts. Damit brachte der Film sein internationales Einspiel auf mehr als $50 Mio. Mit $51,6 Mio auf dem Konto, wird The Counselor seine internationale Kampagne mit insgesamt etwa $55 Mio beenden. Angesichts der extrem schwachen Zahlen aus den USA, ist es ein solides Ergebnis.

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 spielte am Wochenende weitere $1,9 Mio ein und erhöhte sein vorläufiges internationales Einspiel auf tolle $136,6 Mio. Frankreich und China sind die größten Länder, in denen der Film noch nicht gestartet ist und sollten dafür sorgen, dass er bei insgesamt mehr als $160 Mio landet.

American Hustle hat international bislang $35,4 Mio eingespielt und steht noch relativ am Anfang seiner internationalen Kampagne. Knapp $15,5 Mio von seinem bisherigen Einspiel stammen aus Großbritannien, wo er Silver Linings' Zahlen beinahe verdoppelt hat. Australien steuerte bislang $9,9 Mio bei. Spanien, Deutschland, Frankreich, Mexiko, Brasilien und viele andere Länder erwarten den Film noch. Silver Linings hat international $104,3 Mio eingespielt. American Hustle sollte das toppen können und bei mindestens $120 Mio landen.

Die Tribute von Panem – Catching Fire steht international bereits bei $435,9 Mio und hat weltweit die $850-Mio-Marke überschritten. Für $900 Mio wird es zwar nicht reichen doch auch $860 Mio bedeuten ein höheres weltweites Einspiel als bei jedem Twilight-Film. Nur international gesehen liegt Breaking Dawn II aber mit $537,4 Mio noch deutlich weiter vorne. Ich gehe aber fest davon aus, dass der nächste Panem-Film zumindest $500 Mio international erreichen wird.

Eine Kuriosität bleibt Alles eine Frage der Zeit. Richard Curtis' Zeitreise-Romcom hat bislang $70,6 Mio international eingespielt. Der Großteil davon stammt aber nicht aus seiner Heimat, Großbritannien, sondern aus Südkorea! Dort hat Alles eine Frage der Zeit bislang $23,4 Mio eingenommen – mehr als Thor 2, RED 2, die beiden Hobbit-Filme und Breaking Dawn II!