Box-Office USA – Ein fantastischer Start für Oz!

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Box-Office USA - 8.-10.03.2013

Quelle: Boxofficemojo

Ein großer Neustart hat ausgereicht, um endlich wieder ein Plus gegenüber dem Vorjahr zu erzielen. Obwohl kein weiterer Film außer Die fantastische Welt von Oz mehr als $10 Mio leztes Wochenende einnahm, steig die Top 12 um insgesamt 38,3% auf $128,3 Mio auf. Zum ersten Mal seit Mitte Januar war das Gesamtergebnis der Top 12 auch besser als am gleichen Wochenende im Vorjahr, und zwar um 6%. Dennoch liegt das Gesamt-Box-Office von 2013 bislang 13,4% hinter 2012. Da in den kommenden Wochen kein Hit zu erwarten ist, der auch nur annährend an die Zahlen vom letztjährigen Die Tribute von Panem – The Hunger Games herankommen wird, wird diese Lücke noch breiter werden. Außer die großen Mai-Blockbuster überzeugen allesamt, wird 2013 noch bis zum Ende des Sommers deutloch hinter dem letzten Jahr liegen.

Die fantastische Welt von Oz wurde schon lange als ein großer Frühlings-Blockbuster gehandelt. Die Frage war nur, wie groß. Sehr groß, wie sich herausgestellt hat. Nach $24,1 Mio am Freitag und einem Aufstieg um 37% am Samstag eroberte der Film mit insgesamt $79,1 Mio am Wochenende mühelos den Spitzenplatz der Charts. In seinen 3912 Kinos legte das 3D-Fantasyspektakel einen beachtlichen Schnitt von $20,223 pro Kino hin. Dieses Startwochenende alleine reichte bereits aus, um auf Platz 2 der erfolgreichsten Filme von 2013 aufzusteigen. Obwohl der Film strenggenommen die Vorgeschichte von Der Zauberer von Oz behandelt, ist es offiziell gesehen kein Prequel. Also kann sich Die fantastische Welt von Oz damit rühmen, das siebtbeste Startwochenende für einen "Originalfilm" geschafft zu haben. Auch für den Verleiher Disney war es der siebstbeste Start aller Zeiten. Im direkten Vergleich mit dem durchaus nicht unähnlichen Alice im Wunderland zieht Oz natürlich dennoch den Kürzeren. Das liegt aber mehr an dem schier unglaublichen Erfolg von Alice und nicht an den Zahlen von Oz selbst. Alice im Wunderland war der richtige Film zur richigen Zeit. Der Film kam zur "goldenen Ära" des 3D-Wahns heraus, der dank Avatar seinen Höhepunkt erreichte. Etwa 70% seines Wochenendeinspiels machte Alice durch seine 3D-Vorstellungen, während Die fantastische Welt von Oz auf "nur" 53% kam (inkl. 10% von den IMAX-Leinwänden) – ein durchaus üblicher Anteil für 3D-Blockbuster heutzutage. Außerdem ist Tim Burtons Name deutlich bekannter als Sam Raimis und Johnny Depp natürlich ein viel größerer Star als James Franco. So eröffnete Alice im Wunderland mit $116,1 Mio und erreichte am Ende knapp $334 Mio. Sonderlich gut angekommen ist der Film bei velen Zuschauern aber nicht. So könnte die Ähnlichkeit zwischen Oz und Alice (prachtvolle computergenerierte Landschaften und eine klassische, altbekannte Story) Oz letztlich gar etwas geschadet haben.

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Wenn dem aber wirklich so war, dann war der Schaden sicherlich nicht groß, denn Oz startete an und für sich spektakulär. Auch dieser Film kam zur richtigen Zeit und füllte eine Marktlücke. Siet Jahresbeginn kam nur ein weiterer Film mit der familienfreundlichen PG-Altersfreigabe heraus – Escape from Planet Earth. Oz konnte aber nicht nur die Familien für sich begeistern, die etwa 41% der Zuschauer von seinem Startwochenende ausmachten, sondern auch Pärchen (hier kam der Film gar auf 43% zum Start!). In den kommenden Wochen hat Die fantastische Welt von Oz nur mit Die Croods als direkte Konkurrenz zu rechnen. Bis zum 24. Mai kommt außer jenem Animationsfilm von DreamWorks kein weiterer Film in die US-Kinos mit einer sehr milden Altersfreigabe. Sollte Oz schlimmstenfalls das schwächliche Durchhaltevermögen von Alice im Wunderland vorweisen, so wird er mit $228 Mio die Kinos verlassen. Ich erwarte allerdings eine positivere Mundpropaganda (der Film wurde von den Zuschauern mit einem "B+"-CinemaScore äquivaent einer "2+" ausgezeichnet), geringere Frontlastigkeit und daher insgesamt bessere Ausdauer an den Kinokassen. Läuft er ab jetzt wie Der Lorax, so sind etwas über $240 Mio drin. Viel wird davon abhängen, ob Die Croods den Erwartungen entsprechend, unter ihnen oder über ihnen laufen wird. In jedem Fall wird das Gesamteinspiel des Films irgendwo in den Bereich von $235-250 Mio fallen.

An seinem zweiten Wochenende erlitt Jack and the Giants, wie erwartet und befürchtet, einen harten Schlag und fiel um 63,8% auf $9,8 Mio und Platz 2 der Charts. Kein anderer Film in der Top 12 baute so stark ab. Hier zeigt sich einfach die monumentale Fehleinschätzung oder schlichte Inkompetenz seitens der Planer von Warner Bros., die diesen Fantasystreifen, der an sich schon nie nach einem Riesenhit aussah, auch noch eine Woche vor Oz ansetzten, obwohl Oz schon immer wie ein großer Erfolg wirkte. Jetzt bekam das Studio die Rechnung. Das $195 Mio-teure Projekt steht nach zehn Tagen bei $43,6 Mio, also fast $10 Mio hinter dem letztjährigen Big-Budget-Flop John Carter. Auch gute Resonanz seitens der Zuschauer hilft hier nicht. Die Tage von Jack and the Giants sind gezählt, von einem solch herben Rückschlag wird sich der Film von Bryan Singer nicht erholen. In zwei Wochen wird er auch noch seine übrigen IMAX-Leinwände an G.I. Goe -Die Abrechnung verlieren und noch vor Mitte April die meisten Kinos in ganz USA und Kanada verlassen. Dabei kann sich der Film schon glücklich schätzen, wenn für ihn $60 Mio zusammenkommen. Am wahrscheinlichsten ist ein Ergebnis im Bereich von $60-65 Mio. Auch tolle Einspielergebnisse aus dem Übersee werden hier wenig richten können.

Platz 3 gehörte Voll abgezockt. Der Komödien-Hit baute in der 5. Woche tolle 34,7% ab und brachte nach einem $6,3 Mio-Wochenende sein vorläufiges Gesamteinspiel auf $116,5 Mio. Das liegt etwa $11,5 Mio vor Kill the Boss (vom gleichen Regisseur) im gleichen Zeitraum und nur noch $1 Mio davon entfernt, das Gesamteisnpiel von Kill the Boss zu überholen. Trotz schlechter Kitiken, scheint Voll abgezockt bei den Zuachauer extrem gut anzukommen. In den nächsten Wochen wird er mit Der unglaubliche Burt Wonderstone und Admission direkte Konkurrenz erhalten, doch ich erwarte nicht, dass diese ihm allzu viel anhaben wird. Voll abgezockt sollte noch den März hindurch gute Zahlen schreiben und die Kinos mit etwa $135 Mio in der tasche verlassen, was ihn in die gleiche Liga bringt wie 21 Jump Street. Kien Wunder, dass auch hier bereits über eine Fortsetzung geredet wird.

Dead Man Down reihte sich mit $5,3 Mio zum Start in die immer länger werdende traurige Liste von ernsthaften Actionfilmen und Thrillern mit einem R-Rating ein, die an den Kinokassen floppen. In seinen 2188 Kinos gelang ihm ein Schnitt von $2443/Kino. Der Start ligt nur unwesentlich höhr als der von Shootout – Keine Gnade und unter den ersten drei Tagen von Parker und The Last Stand. Wie sich über Jahre immer wieder gezeigt hat, ist Colin Farrell einfach kein Publikumsmagnet und der Markt wurde bis zur Ermüdung mit Filmen übersättigt, die erwachsene Männer als Zielgruppe haben. So auch Dead Man Down, denn 75% von dessen Kinogängern waren 25 oder älter und 60% waren Männer. Sonderlich gut kam der Film nicht an und erreichte einen "B-"-CinemaScore. Mehr als $12-13 Mio wird’s insgesamt nicht werden.

Snitch hatte mit nur 34,4% Rückgang den besten Drop in der Top 10 und fiel nur um einen Platz runter auf #5. Am Wochenende erreichte er zusätzliche $5,1 Mio und brachtes sein Gesamtergebnis auf $31,9 Mio. Für Dwayne "The Rock" Johnson ist es ein gutes Ergebnis nach nur 17 Tagen. Snitch wird wohl insgesamt bei $44 Mio landen, mehr als viele vor dem Start erwartet haben.

21 and Over ging um 41,8% auf $5,1 Mio und Platz 6 der Wochenendcharts zurück. In zehn Tagen hat der Film $16,9 Mio eingespielt, was bei einem Budget von $13 Mio nicht so schlecht ist. Project X hielt sich mit einem Rückgang von 47,1% an seinem zweiten Wochenende schlechter, stand aber nach zehn Tagen bei $39,7 Mio, da er deutlich besser gestartet ist. 21 and Over wird seine Laufzeit in den Kinos mit etwa $26-28 Mio beenden.

Safe Haven – Wie ein Licht in der Nacht hielt sich in der vierten Woche auf Platz 7 mit $3,8 Mio (-40,2%), die sein Einspiel auf $62,8 Mio brachten. Safe Haven hat bereits das Gesamteinspiel von The Lucky One – Für immer der Deine überholt und es fehlen ihm weniger als $200,000 um das Gesamtergebnis von Nicholas Sparks' Mir Dir an meiner Seite zu toppen. Lediglich die Einspielergebnisse von Das Leuchten der Stille ($80 Mio) und Wie ein einziger Tag ($81 Mio) wird er nicht erreichen. Stattdessen wird er die Kinos mit etwa $71 Mio auf der Bank verlassen.

Silver Linings verbrachte eine weitere Woche in der Top 10 auf Rang 8 mit $3,6 Mio (36,8%) und erreichte am Wochenende endlich 120 Mio. Mit etwa $120,6 Mio kann die Dramödie ein tolles Ergebnis vorweisen. Sollte Silver Linings sich eine weitere Woche in der Top 10 halen, so wird er zum ersten Film seit Die Tribute von Panem – The Hunger Games, der in den USA 10 oder mehr Wochen in Folge in der Top 10 verweilen konnte. Ein bemerkenswertes Ergebnis, welches für die tolle Mundpropaganda des Films und die immense Popularität von Jennifer Lawrence spricht, aber auch für den Mangel an Date-Filmen auf dem Markt. Silver Linings sollte irgendwann im April auch $130 Mio erreichen.

Außerhalb der Top 10 verbrachte Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger ein weiteres Wochenende auf Platz 12. Nach dem sehr guten Abschneiden letzte Woche bekam der vierfach oscarprämierte Film noch 45 zusätzliche Kinos spendiert und wurde am Wochenende in 671 Kinos gespielt. In diesen erreichte er, nach einem guten Rückgang von 33,5% gegenüber der Vorwoche, $1,6 Mio und steht nun bei $119,4 Mio. Der Film wird ein  Gesamteinspielergebnis von $123 Mio errechen. Beeindruckend ist, dass von den neun Bester-Film-Nominees von 2012, ganze sechs mehr als $120 Mio an den US-Kinos erreichen werden!

 Hier die vollständige Top 10