Box-Office USA: Deadpool führt wieder mit gutem Vorsprung

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Nur $24,403 trennten die zwei weiteren breiten Neustarts vergangenes Wochenende voneinander. Der Cop-Thriller Triple 9 gewann den Zweikampf um eine Nasenlänge mit $6,1 Mio von 2205 Kinos ($2771 pro Kino), hat jedoch keine guten weiteren Aussichten. Wie auch Gods of Egypt war ein Großteil der Kinogänger hier männlich (58%) und über 25 (85%). London Has Fallen wird Triple 9 direkt treffen und die Mundpropaganda des Films ist nicht gerade starkj, urteilt man nach dem "C+"-CinemaScore (äquivalent einer "3+"). Bestensfalls wird der Film also $14-16 Mio in Nordamerika erreichen.

Eddie the Eagle erreichte auf Platz 6 der Wochenendcharts ebenfalls knapp $6,1 Mio von 2042 Lichtspielhäusern und erzielte einenSchnitt von $2980 pro Kino. Im Gegensatz zu den beiden anderen Neustarts ist der Film mit einem "A"-CinemaScore (äquivalent einer "1") bei den Zuschauern hervorragend angekommen, doch Skispringen als Thematik lässt sich nicht gerade leicht an die Masse verkaufen, auch nicht mit Hugh Jackman in einer der Hauptrollen. Eigentlich ist Eddie the Eagle genau die Art Feelgood-Film, die Durchhltevermögen an den Kinokassen entfalten sollte, doch der unausweichliche Verlust von Leinwänden in den kommenden Wochen wird das wohl verhindern. Mehr als $17-20 Mio wird der Film leider nicht einspielen in den USA.

Überaschend gut hielt sich der Horrorstreifen The Witch, der zwar um drei Plätze auf den 7. Rang der US-Kinocharts fiel, dabei aber lediglich 42,4% seiner Zuschauer vom Startwochenende einbüßte und auf $5,1 Mio kam. Dabei hat er insgesamt schon $16,7 Mio eingenmmen. Nur ein weiterer Film des Studios A24 war in Nordamerika noch erfolgreicher – Ex Machina. Es sieht nun doch ganz danach aus, als würde The Witch dessen $25,4 Mio überholen. Mit Genrefilmen wie The Other Side of the Door, 10 Cloverfield Lane und The Disappointments Room steht ihm diesen Monat harte Konkurrenz bevor, doch auch wenn er ab jetzt schnell fällt, sollte The Witch dennoch $27 Mio in Nordamerika erreichen, was für diesen nicht sehr mainstreamfreundlichen Film ein großer Erfolg wäre.

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How to Be Single rutschte ebenfalls um drei Plätze runter auf Rang 8 und spielte dabei weitere $5 Mio (-38,9%) ein. Insgesamt hat die Romcom mit Dakota Johnson und Rebel Wilson solide $39,5 Mio nach 17 Tagen eingenommen und steuert auf ein Gesamtergebnis von $50 Mio zu.

Das Sportdrama Race hatte trotz sehr guter Mundpropaganda unter direkter Konkurrenz von Eddie the Eagle zu leiden und gab deshalb um 44,2% an seinem zweiten Wochenende nach. Der Film spielte $4,1 Mio ein und steht jetzt bei $13,7 Mio nach zehn Tagen. In den komenden Wochen wird Race den Großteil seiner Kinos an die Neusarts verlieren und ihm winken deshalb nicht mehr als $20 Mio in Nordamerika.

Das Schlusslicht der Top 10 war The Revenant – Der Rückkehrer, der am Oscarwochenende um 2,2% zulegen durfte und nach einem $4-Mio-Wochenende sein Einspiel auf $170,7 Mio brachte. Obwohl The Revenant nicht den Hauptpreis bei den Oscars abräumen konnte, werden die Auszeichnungen für die Regie und v.a. für den Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio auf jeden Fall ihre Wirkung auf die Umsätze des Films haben. Er hat zwar keine Chance mehr als $200 Mio, doch auch $185-190 Mio sind deutlich mehr, als irgendjemand dem Film zuvor zugetraut hätte.

Nach 11 Wochen verließ Star Wars: Das Erwachen der Macht mit $3 Mio die Top 10 der nordamerikanischen Kinocharts. In Ermangelung von Familienkonkurrenz hielt sich der Film jedoch wieder prächtig und baute nur 23,6% ab. Insgesamt hat er bereits $926 Mio in den USA und in Kanada eingenommen. Da der Heimkinostart des Films erst Ende April erfolgen wird, sollte Star Wars bis dahin noch ganz gut unter dem Radar laufen und etwa $936 Mio erreichen, bevor alles vorbei ist.

Zoolander 2 verlor an seinem dritten Wochenende mehr als 1400 Kinos und stürzte um 59,1% und fünf Ränge auf $2,2 Mio und den 12. Platz der Charts. Mit $27,3 Mio bereits auf der Bank wird das Comedy-Sequel nicht viel mehr als $30 Mio erreichen und damit nicht einmal die Hälfe des inflationsbereinigten Einspiels seines Vorgängers.

Natürlich hielten sich die Oscarkandidaten besonders gut vergangenes Wochenende. The Big Short legte um 13% zu und steht jetzt bei $68,5 Mio. Auch wenn er von seinem Drehbuch-Oscar nicht profitieren werden wird, hat der Film, der nie die Top 5 der US-Charts erreichte, eine tolle Laufzeit hinter sich und wird mit mehr als $70 Mio die Kinos verlassen. Brooklyn gab nur um 2,1% nach und steht jetzt bei $36,5 Mio nach 17 Wochen im Verleih. Ohne Oscarsiege wird der Streifen schon bald aus den Kinos verschwinden, doch auch er lief über den Erwartungen. Spotlight wurden 285 neue Kinos spendiert, wodurch er um 40,9% zulegte und bis dato $39,1 Mio vorweisen kann. Als Gewinner des "Bester Film"-Oscars wird er dieses Wochenende natürlich noch breiter expandieren, doch da er in den USA bereits auf DVD und Blu-ray verfügbar ist, erwarte ich nicht mehr viel von seiner Kino-Performance. Am Ende wird er etwa $45 Mio einnehmen, nur etwas mehr als Birdman ($42,3 Mio) letztes Jahr. Raum steht bei $13,5 Mio bislang und wird dank Brie Larsons Oscar vermutlich auch etwas länger laufen. Mehr als $16-17 Mio sind dennoch nicht zu erwarten.