Box-Office USA: Ben-Hur floppt, Sucide Squad bleibt die Nummer 1

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Ben Hur Box Office

Quelle: Boxofficemojo

Der Sommer neigt sich langsam dem Ende zu und an den US-amerikanischen Kinokassen äußert sich das in unspektakulären Zahlen für die meisten Filme, insbesondere für die Charts-Neueinsteiger. Keiner der drei neuen, breit gestarteten Filme konnte die Top 3 knacken und keiner dieser drei Filme wird in Nordamerika alleine seine Kosten wieder einspielen. Doch trotz dieser mangelhaften Konkurrenz (zusammengerechnet spielten die drei Newcomer keine $40 Mio ein) gingen die Umsätze der meisten älteren Filme durch Verluste von Kinos und Leinwänden dennoch deutlich zurück. Deshalb erreichte nur ein einziger Film mehr als $20 Mio von Freitag bis Sonntag. Insgesamt gab die Top 12 um 25% gegenüber dem letzten Wochenende nach und fiel auf $119,1 Mio. Verglichen mit dem selben Wochenende im Vorjahr, als Straight Outta Compton zum zweiten Mal gewann, ging es um ca. 30% hinauf.

Suicide Squad konnte trotz schwacher neuer Konkurrenz einen weiteren heftigen Rückgang nicht vermeiden und baute 52,1% gegenüber der Vorwoche ab. Mit $20,9 Mio belegte der Film dennoch zum dritten Mal in Folge souverän die Chartspitze und brachte sein Einspiel auf gewaltige $262,4 Mio nach nur 17 Tagen. Damit liegt der Film 6% vor Man of Steel im selben Zeitraum und sogar 18% vor Guardians of the Galaxy, dem früheren August-Startrekordträger. Allerdings wird Guardians of the Galaxy diese Differenz schnell überbrücken, denn bereits das dritte Wochenende des Marvel-Films lag deutlich über dem dritten Wochenende von Suicide Squad und so wird der Abstand zwischen den beiden schnell schrumpfen. Guardians spielte letztendlich knapp $333 Mio in Nordamerika ein. Suicide Squad wird dieses Endergebnis mit Sicherheit verfehlen. Dafür hielt sich Suicide Squad wieder einmal etwas besser als Batman v Superman, der an seinem zweiten Wochenende um 54,5% nachgab. Aktuell liegt der Streifen knapp 12% hinter dem Einspiel von Batman v Superman im selben Zeitraum, doch angesichts sehr schwacher, jugendfreier Konkurrenz in den nächsten Wochen, wird Suicide Squad etwas Boden gutmachen. So tragen beispielsweise vier der fünf breiten Neustarts, die ihn in den nächsten zwei Wochen in den USA und in Kanada erwarten, das restriktive R-Rating und treten damit nicht in direkte Konkurrenz mit Suicide Squad. Daher wird die Comicverfilmung problemlos $300 Mio in Nordamerika erreichen und sich irgendwo im Bereich von $310-315 Mio ansiedeln. Batman v Superman: Dawn of Justice spielte in Nordamerika zwar $330,4 Mio ein, kostete aber auch $75 Mio mehr und hatte ein deutlich größeres Startwochenende. Aus kommerzieller Sicht ist Suicide Squad deshalb der weitaus größere Triumph für Warner Bros. Nach Independence Day wird es außerdem der zweite $300-Mio-Hit für Will Smith in den USA.

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Der steilste Drop in der Top 12 ging am Wochenende an die vulgäre Animationskomödie Sausage Party, die 54,8% ihrer Zuschauer vom Startwochenende verlor und weitere $15,5 Mio in die nordamerikanischen Kinokassen spülte. Mit einem Budget von nur $19 Mio und einem vorläufigen Gesamteinspiel von $65,5 Mio ist Sausage Party jetzt schon ein gewaltiger Hit für Sony und wird auf lange Sicht die $100-Mio-Marke überqueren. Gerade verglichen mit Seth Rogens Filmen wie Das ist das Ende und Bad Neighbors ist der Rückgang am zweiten Wochenende doch heftiger ausgefallen als erwartet, doch das schreibe ich hauptsächlich dem Hype durch das Marketing zu, der zu einer größeren Frontlastigkeit führte. Außerdem trat Sausage Party dieses Wochenende in direkte Konkurrenz mit dem Neustart War Dogs. Da vor Ende Oktober keine neue große Komödie in US-Kinos starten wird, gehe ich davon aus, dass Sausage Party sich über die kommenden Wochen erholen und etwa $110-120 Mio in Nordamerika erreichen wird.

Die Kriegsfilm-Komödie War Dogs vom Regisseur Todd Phillips eröffnete auf Platz 3 mit $14,7 Mio von 3258 Kinos und schrieb einen Schnitt von $4507 pro Location. Das Startwochenende konnte nicht mit den Erfolgen des Regisseurs wie Hangover ($45 Mio), Stichtag ($32,7 Mio), Starsky & Hutch ($28,1 Mio) oder Old School ($17,5 Mio) mithalten. Allerdings verkauft sich eine politisch geladene Komödie über Waffenhändler auch nicht so gut wie die früheren, auf den Massengeschmack zugeschnittenen Komödien von Phillips. Mit Jonah Hill und Miles Teller in den Hauptrollen hatte er auch nicht Kassenmagnete wie Robert Downey Jr., Vince Vaughn, Will Ferrell oder Ben Stiller vor der Kamera. Das Startwochenende ist also den gegebenen Voraussetzungen angemessen. Allerdings scheint der Film mit einem "B"-CinemaScore (äquivalent einer "2") keine herausragende Mundpropaganda zu haben, sodass ihm ein Endergebnis von $40-45 Mio winkt. Bei Produktionskosten in Höhe von $40 Mio ist das kein tolles Resultat, da ein Film wie War Dogs nicht auf nennenswerte Einspielergebnisse außerhalb von Nordamerika zählen kann.

Der Animationsfilm Kubo – Der tapfere Samurai startete mit $12,6 Mio von 3260 Spielstätten auf Platz 4 und erzielte einen Schnitt von $3868 pro Kino. Kubo war der (mit Abstand) am besten rezensierte Neustart am Wochenende, doch die Kinogänger haben sich mit Findet Dorie, Pets und Ice Age – Kollision voraus! offenbar in letzter Zeit an Animationsfilmen sattgesehen. Verglichen mit Coraline ($16,8 Mio), ParaNorman ($14,1 Mio) und Die Boxtrolls ($17,3 Mio) war es leider das schwächste Startwochenende für einen Film aus der Animationsschmiede Laika, doch der "A"-CinemaScore (äquivalent einer "1") lässt auf ein langes Leben in den Kinos hoffen. Laikas ParaNorman startete ebenfalls Mitte August, vor vier Jahren, und spielte insgesamt fast das Vierfache von seinem Startwochenende ein. Auch Kubo könnte mit einem ähnlichen Multiplikator zwischen $45 Mio und $50 Mio landen. Da der Film jedoch (wie jeder der letzten drei Laika-Filme) $60 Mio kostete, kann man auch mit diesem (optimistischen) Ergebnis leider kaum zufrieden sein.

Auf Seite 2 gehen wir auf einen der größten Kinoflops des Jahres ein, Ben-Hur, und verraten Euch, wie viel Star Trek Beyond, Jason Bourne, Pets und Bad Moms bislang einsgespielt haben.