Box-Office Deutschland – Frau Ella klar vor der Konkurrenz

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Box-Office Deutschland - 17.-20.10.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Insidekino

Zum zweiten Mal in Folge erreichten sechs breite Neustarts (jeweils mehr als 100 Kinos) den Markt in Deutschland und obwohl keiner von ihnen einen wirklich bemerkenswerten Start hinlegte und gar nur zwei sechsstellige Zahlen schrieben, konnten sie in Masse dennoch dafür sorgen, dass die Box-Office-Zahlen relativ stabil blieben. Mit insgesamt etwa 962,000 Besuchern gab die Top 10 gegenüber der Vorwoche nur um 1% nach. Gegenüber dem gleichen Wochenende im Vorjahr ging es aber wieder deutlich heftiger nach unten – diesmal um 26%!

Frau Ella, der neue Film an der Spitze der deutschen Kinocharts, machte auf zweierlei Arten auf sich aufmerksam. Zunächst ist es die erste deutsche Produktion bzw. Koproduktion, die seit Hänsel & Gretel: Hexenjäger Ende Februar sich an der Spitze behaupten konnte. Zweitens ist es bereits die zweite Nummer 1 für den Star Matthias Schweighöfer dieses Jahr. Schweighöfer, der bei Frau Ella wieder mit seinem Friendship!-Regisseur Markus Goller zusammengearbeitet hat, hatte bereits im Januar einen Riesenhit mit Der Schlussmacher, der bis dato mehr als 2,5 Mio Deutsche in die Kinos gelockt hat und immer noch auf Platz 6 der Jahres-Charts verweilt. So ganz erfolgreich wie Der Schlussmacher ist Frau Ella nicht gestartet. Zum Start lockte der Film knapp 219,000 Zuschauer in seine 583 Kinos (was einen Schnitt von 375 Besuchern pro Kino ermöglichte). Einschließlich Previews waren es bis Sonntag knapp 258,000. Der Schlussmacher hatte hingegen bis zu seinem ersten Sonntag in etwa das Doppelte an Besuchern erreicht und das in 133 Kinos weniger als Frau Ella. Nichtsdestotrotz beweist Frau Ella erneut die Zugkraft von Schweighöfer, solange er sich in "seinem" Genre befindet. Wahrscheinlich kann da in Deutschland in puncto "Kassenmagnet" nur noch Til Schweiger mithalten. Frau Ella wird mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem weiteren Millionenhit für den Star.

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Mit 154,000 Besuchern von Donnerstag bis Sonntag hat Gravity am Wochenende etwa 31% weniger Tickets verkauft als in der Vorwoche. Über das Zwischenergebnis von 841,000 Zuschauern nach 18 Tagen kann sich Warner Bros. aber dennoch nicht beklagen. Mit ein wenig Glück könnte Gravity bereits kommendes Wochenende die 1-Mio-Besuchergrenze überqueren. Wie weit es dann gehen wird, wird wohl hauptsächlich davon abhängen, wie lange der Film noch seine Leinwände behalten kann. Mit Thor: The Dark Kingdom wird er schon sehr bald große Konkurrenz erhalten. Auch Ender’s Game – Das große Spiel wird ihm sein Sci-Fi-Publikum streitig machen. Auf der anderen Seite wird der Film mit relativer Sicherheit im Januar wieder auftauchen, wenn die Oscar-Saison im vollen Gange ist. Daher bin ich mir weiterhin relativ sicher, dass 1,5 Mio Zuschauer das absolute Minimum für sein Gesamtergebnis darstellt. Je nachdem, wie erfolgreich der Streifen bei den Oscars abschneidet, könnten es natürlich auch mehr werden.

Auch Turbo – Kleine Schnecke, großer Traum hielt sich mit einem 31%-Rückgang sehr gut und kam am Wochenende auf 132,000 weitere Besucher. Insgesamt wurde der Streifen schon von fast 726,000 Kinogängern hierzulande gesehen und steht damit bereits vor Die Hüter des Lichts, DreamWorks' letztem US-Flop. Turbo wird natürlich von den Herbstferien enorm profitieren, auch wenn die Konkurrenz seitens Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 ihm zwangsweise zu schaffen machen wird. Der Film wird mehr als 1 Mio Besucher in die Kinos locken, doch wie viele mehr, steht noch aus. Ich denke, dass 1,2 Mio weiterhin erreichbar sind.

Platz 4 ging an Insidious: Chapter 2, der immens von der Beliebtheit seines Vorgängers profitieren konnte. Startete Teil 1 vor zwei Jahren noch mit knapp 58,000 Zuschauern (einschließlich Sneaks und Previews) von 132 Kinos, so lief der zweite Film letztes Wochenende in doppelt so vielen Spielstätten an und lockte dabei etwa 129,000 Besucher (inkl. Previews) in die Säle. Am regulären Wochenende waren es etwa 104,000, was dem Film mit 396 Besuchern pro Kino den besten Schnitt am Wochenende bescherte. Insidious kam seinerzeit auf insgesamt 182,000 Zuschauer, Teil 2 wird diese Zahl mindestens verdoppeln. Nach Mama, Evil Dead und Conjuring – Die Heimsuchung, scheint Insidious: Chapter 2 eine weitere Horror-Erfolgsgeschichte an den deutschen Kinokassen zu sein. Angesichts von nahendem Halloween gehe ich von nicht minder als 350,000 Besuchern insgesamt aus.

Der fünftplatzierte Runner Runner kam bis Sonntag auf 92,000 Besucher von 347 Kinos. Angesichts der mittelmäßigen Mundpropaganda ist hier keine lange Laufzeit zu erwarten. Es würde mich wundern, wenn der Film es sogar auf eine Viertelmillion Zuschauer bringt.

Mit einem Rückgang von nur 30% hielt sich Prisoners an seinem zweiten Wochenende vorbildlich und kam auf 74,000 Zuschauer, was für Rang 6 reichte. Insgesamt hat der Film mit Hugh Jackman nach 11 Tagen etwa 232,000 Zuschauer erreicht. Mit viel Glück könnte eine halbe Million drin sein.

Rush – Alles für den Sieg fiel an seinem dritten Wochenende um 43% und erreichte 58,000 Besucher. Insgesamt wurde der Film von Ron Howard bis dato von 412,000 Zuschauern in den deutschen Kinos gesehen. Bei 600,000 sollte Schluss sein, was aber angesichts der Thematik ein tolles Ergebnis ist.

Alles eine Frage der Zeit startete auf Platz 8 mit 52,000 Zuschauern am regulären Wochenende. Einschließlich zahlreicher Sneaks und Previews steht der Film bei 96,000 gelösten Tickets. Die Romanze von Richard Curtis wird einen unspektakulären Run hinlegen und mit maximal 300,000 Besuchern die Kinos verlassen.

2 Guns verließ zwar in seiner vierten Woche die Top 10, knackte aber immerhin dabei die 500,000-Zuschauermarke. Mit insgesamt schon 520,000 Besuchern sollte der Actionstreifen mit Denzel Washington auch 600,000 erreichen, insofern er nicht schon vorher die meisten seiner Leinwände verliert.

Wir sind die Millers läuft weiterhin ziemlich erfolgreich und steht nach dem letzten Wochenende bei insgesamt etwa 1,23 Mio Zuschauern. Michael Bays Pain & Gain erreichte derweil insgesamt 600,000 Besucher – ein überraschend positives Ergebnis.