Box-Office Deutschland – The Wolf of Wall Street wieder an der Spitze

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Box-Office Deutschland - 30.01.-2.02.2014 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Insidekino

Werbe-Platzhalter. Von irgendwas müssen wir auch leben ;-)

Zum zweiten Mal in Folge konnte keiner der Neustarts in die Top 3 vordringen und nur einer der neuen Filme schaffte es überhaupt in die Top 10. Das hatte zur Folge, dass die Gesamtbesucherzahl der Top 10 gegenüber der Vorwoche um 11% nachgab. Immerhin lag sie trotzdem bei sehr soliden 1,3 Mio Besuchern. Der Vorteil der schwachen Newcomer war nämlich, dass die älteren Filme sehr milde Rückgänge verbuchten. Nur ein einziger Top-10-Film fiel mehr als 30% und keiner mehr als 35%. Gegenüber dem gleichen Wochenende im Vorjahr ging es für die Top 10 um 19% runter.

Der phänomenale Run von The Wolf of Wall Street setzte sich letztes Wochenende fort, indem der Film zum dritten Mal in Folge Platz 1 der deutschen Kinocharts einnahm. Nur 20% verlor der Streifen verglichen zur Vorwoche und lockte weitere 332,000 Zuschauer in die Kinos. Nach 18 Tagen ist The Wolf of Wall Street mit 1,556,000 Besuchern bereits der erfolgreichste Film von Martin Scorseses langer Karriere geworden und der erste, der überhaupt auf mehr als 1,5 Mio Besucher kam. Bislang bleibt die Performance von Wolf in Deutschland leicht vergleichbar mit der von Django Unchained, der letztes Jahr im selben Zeitraum drei Wochen lang die Nummer 1 der Charts war. Django musste in der vierten Woche den Spitzenplatz an einen deutschen Film abtreten (Kokowääh 2), The Wolf of Wall Street wird höchstwahrscheinlich dasselbe passieren (mit Vaterfreuden). Beide oscarnominierte Filme von legendären Regisseuren stellen die Höhepunkte ihrer Macher an den deutschen Kinokassen dar und beiden gelang dies trotz der Altersfreigabe ab 16 und einer sehr langen Laufzeit der Filme. Auch der Rückgang in der dritten Woche ist vergleichbar – Django Unchained ging um 19% zurück. Was Gesamtbesucherzahlen angeht, so liegt Django dennoch deutlich weiter vorne. Im selben Zeitraum hat der Western etwa 1 Mio Zuschauer mehr erreicht. Am Ende seiner Laufzeit landete Django Unchained sogar bei fast 4,5 Mio Besuchern. Offensichtlich wird The Wolf of Wall Street an solche Zahlen nicht einmal nah herankommen, doch angesichts der geringeren Mainstream-Freundlichkeit, ist das kaum überraschend. Bislang lief der Film bereits über allen Erwartungen und spätestens in zwei Wochen wird er als erster FSK16-Film seit Django die 2-Mio-Besuchermarke erreichen. Ich bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass re auch 2,5 Mio Zuschauer erreichen wird, bevor er von den Leinwänden verschwindet. Sollte er, entgegen den Erwartungen, bei den Oscars wichtige Preise gewinnen können, traue ich ihm noch mehr zu.

Fünf Freunde 3 verteidigte seine Platzierung in den Kinocharts und blieb standhaft auf Rang 2, wo er sogar um 0,3% gegenüber der Vorwoche zulegen konnte und auf 195,000 Besucher kam. Mit einem beeindruckenden Ergebnis von 668,000 Zuschauern nach 18 Tagen liegt das Familiensequel etwa 5% vor seinem direkten Vorgänger und 42% vor Teil 1. Dieses Wochenende bekommt es der Film erstmals seit seinem Start mit direkter Konkurrenz zu tun, seitens des Animationsstreifens Free Birds. Allerdings glaube ich, dass Fünf Freunde 3 sich problemlos behaupten sollte und noch vor Ende des Monats die 1-Mio-Besuchermarke erreichen wird – deutlich schneller als die ersten beiden Filme aus der Reihe. Auch insgesamt sollte er letztendlich Fünf Freunde 2, den mit 1,13 Mio Besuchern bislang erfolgreichsten Teil, hinter sich lassen und am Ende bei mehr als 1,2 Mio Zuschauern landen. Dem vierten Film sollte also nichts im Wege stehen.

Auch Der Medicus konnte sich auf seinem Rang behaupten und verbrachte sein 6. Wochenende seit dem Kinostarts auf Platz 3 der Charts. Weitere 151,000 Besucher (-21%) am Wochenende brachten den Streifen oberhalb der 3-Mio-Marke und bescherten ihm eine Goldene Leinwand. Er wurde damit zum achten Film von 2013, der eine Goldene Leinwand für sich gewinnen konnte. Mit insgesamt 3,171,000 Zuschauern in der Tasche ist Der Medicus bereits auf Rang 7 der erfolgreichsten Filme von 2013 in Deutschland aufgestiegen. Mit etwas Glück könnte er aber noch 3,7 Mio Zuschauer erreichen und somit an Ich – Einfach unverbesserlich 2 vorbeiziehen. Insbesondere in der Sommerzeit werden dank Open-Air-Vorstellungen sicherlich noch viele Zuschauer bei diesem Film hinzukommen.

47 Ronin erwies sich erwartungsgemäß als der erfolgreichste Neueinsteiger am Wochenende und belegte mit 133,000 Besuchern von 442 Kinos und einem Schnitt von 302 Besuchern pro Location Rang 4 der Charts. Samt Sneaks und Previews hatte er sogar schon 151,000 Zuschauer bis Sonntag. Es ist ein solider, wenn auch kaum spektakulärer Start für den Fantasyfilm mit Keanu Reeves. Eine allzu lange Laufzeit erwarte ich für 47 Ronin nicht. Bei maximal einer halben Million Zuschauer sollte hier bereits Schluss sein und nicht einmal das ist sicher.

Fack Ju Göhte! ist einfach nicht unterzukriegen. Der deutsche Megahit verbrachte sein 13. Wochenende in der Top 5 und baute dabei lediglich 8% gegenüber der Vorwoche ab. Zusätzliche 114,000 Besucher brachten seine vorläufige Gesamtbesucherzahl auf 6,743,000. Nach Umsatz überschritt er bereits die €50-Mio-Marke. Das gelang nur zwei weiteren deutschen Filmen vor ihm (Der Schuh des Manitu und (T)Raumschiff Surprise – Periode 1). An ein Ende ist nicht zu denken, denn im Heimkino wird Fack Ju Göhte! erst im Sommer veröffentlicht. Bis dahin erwarte ich noch eine sehr lange Laufzeit. Es würde mich nicht wundern, wenn der Streifen noch im März in der Top 10 zu finden sein wird. Mindestens 7,2 Mio Zuschauer sollte der Überflieger erreichen. Das würde ihn zum vierterfolgreichsten deutschen Film seit 1968 machen.

Aber auch eine andere deutsche Komödie, Nicht mein Tag, läuft weiterhin gut. Um zwei Plätze und 17% ging es für den Film mit Axel Stein und Moritz Bleibtreu runter, und zwar auf #6 der Charts. Dabei lockte er 112,000 Besucher in die Kinos und steht nun bei 526,000 Zuschauern. Peter Thorwarths Bang Boom Bang hat er damit bereits hinter sich gelassen und auch Was nicht passt, wird passend gemacht wird er demnächst übertreffen. Für den Regisseur und die beiden Darsteller ist der Film ein wirklich solider Erfolg und sollte mindestens 750,000 Besucher insgesamt erreichen.

Die Eiskönigin – Völlig unverfroren war der große Gewinner am Wochenende und verbesserte sich um 11% gegenüber der Vorwoche. Mit 89,000 neuen Besuchern von Donnerstag bis Sonntag erreichte der Film mehr als 4,4 Mio Besucher und steht kurz davor, Django Unchained zu überholen und in die Top 3 von 2013 einzuziehen. Interessant wird es, wenn der Film diesen Monat endlich mit direkter Konkurrenz seitens Tarzan 3D und Free Birds konfrontiert wird. Auf jeden Fall sollte Die Eiskönigin problemlos 4,7 Mio Zuschauer erreichen. Wie weit es darüber hinaus gehen wird, wird von der Konkurrenz abhängen.

Der Oscarfavorit 12 Years a Slave stieg in der dritten Woche um einen Platz auf, von 9 auf #9. Dabei verlor er lediglich 11% gegenüber seinem vorherigen Wochenendergebnis. Geholfen hat dabei die Tatsache, dass er 57 neue Kinos spendiert bekommen hat. Am Wochenende kamen diesmal 67,000 Zuschauer zusammen, sodass er nach 18 Tagen bei insgesamt etwa 276,000 Besuchern steht. Dabei belegte er erneut Platz 1 der deutschen Arthouse-Charts. Eine halbe Million Besucher dürfte nun sichere Sache sein und je nach dem Abschneiden des Films bei den Oscars ist auch deutlich mehr möglich.

Mit Platz 9 und einem Rückgang von 34% musste sich in seiner achten Woche Der Hobbit – Smaugs Einöde abfinden. Nur noch 52,000 Tickets wurden am Wochenende für das neue Mittelerde-Abenteuer gelöst. Immerhin erreichte der Film nun insgesamt 5,9 Mio Besucher und wird vielleicht diesen Monat noch die zweite Goldene Leinwand mit mehr als 6 Mio Besuchern erreichen.

Abgerundet wurde die Top 10 durch den Jason-Statham-Klopper Homefront, der sich mit einem Drop von nur 29% überraschend gut hielt und auf 51,000 Zuschauer in der zweiten Woche kam. Insgesamt wurde der Film von 160,000 Kinogängern in Deutschland bis dato gesehen und wird es zumindest auf 250,000 bringen.

Das Biopic Mandela – Der lange Weg zur Freiheit verfehlte mit 48,000 Besuchern von 207 Kinos nur knapp die Top 10 und landete auf Rang 11. Einschließlich der Previews und Sneaks hat der Film is Sonntag bereits 66,000 Besucher erreicht und könnte sich am Ende seiner Laufzeit mit etwa 200,000 Zuschauern wiederfinden.

Der türkische Film Eyyvah Eyvah 3 startete mit 44,000 von 74 Kinos. Der Start lag allerdings etwa 10,000 Besucher unter dem des zweiten Films, der das in lediglich 60 Kinos schaffte, doch immerhin 20,000 Besucher vor Teil 1. Eyyvah Eyvah 2 erreichte in Deutschland fast 147,000 Besucher. Der dritte Tel wird wahrscheinlich bei knapp 115,000 landen.

Anchorman – Die Legende kehrt zurück erreichte 29,000 Besucher von 196 Kinos (Schnitt von 150 Besuchern pro Kino) und liegt bei etwa 49,000 Zuschauern, wenn man die Sneaks dazurechnet. Das sieht zwar nach wenig aus, aber man muss bedenken, dass Tel 1 insgesamt gerade mal 5,000 Besucher in Deutschland hatte (und in einem Kino gestartet wurde).

Die iranisch-französische Arthouse-Perle Le Passé – Das Vergangene startet mit etwa 17,000 Besuchern ganz ordentlich auf Rang 17. In seinen 50 Kinos erreichte der Film einen Schnitt von 335 Besuchern/Kino und steht bei insgesamt etwa 19,000 (einschließlich Previews). Der starke Schnitt deutet auf eine lange Laufzeit hin, sodass der Streifen meh als 100,000 Zuschauer in Deutschland erreichen könnte.

Das kleine Gespenst rundete am Wochenende die Top 20 ab und erreichte einen neuen Meilenstein. Der deutsche Familienfilm steht bei mehr als 800,000 Besuchern!

Auch Die Tribute von Panem – Catching Fire erreichte einen kleinen neuen Meilenstein. Der Film hat mittlerweile mehr als 3,7 Mio Zuschauer in die deutschen Kinos gelockt. Dank unausweichlichen Triple- und Quadruple-Features dieses und nächstes Jahr, sollte Catching Fire früher oder später 3,8 Mio Besucher erreichen.