Box-Office Deutschland – Stirb langsam & Kokowääh teilen sich Platz 1

0

Quelle: Insidekino

Werbe-Platzhalter. Von irgendwas müssen wir auch leben ;-)

Die tollen Rückgänge nahezu aller Filme am vergangenen Wochenende haben eindeutig aufgezeigt, welch negative Auswirkungen das Karnevalstreiben im Rheinland auf die Besucherzahlen in der Vorwoche hatte. Zudem kam noch die Tatsache, dass letzte Woche in vier deutschen Bundesländern Schulferien waren, darunter in Bayern. Deshalb profitierten vor allem die Kinderfilme, die am Wochenende allesamt kräftig zulegen konnten. Ausgesprochen stark waren die Top 2-Filme am Wochenende, die gemeinsam mehr als 1 Mio Zuschauer von Donnerstag bis Sonntag in die deutschen Kinos lockten. Daher überrascht es einen auch nicht, dass die Gesaumtbesucherzahl der Top 10 am Wochenende etwa 33% über dem gleichen Wochenende im Vorjahr lag.

In einem sehr knappen Zweikampf ging Til Schweigers Kokowääh 2 schließlich am regulären Wochenende als überraschender Sieger nach Besuchern hervor. Der Film legte gar um 3% gegenüber der Vorwoche zu und erreichte am Wochenende ca. 531,000 neue Zuschauer. Nach 11 Tagen hat das Sequel bereits annähernd 1,35 Mio Zuschauer für sich verbucht. Es ist ein hervorragender Zwischenstand für den deutschen Film und ein enorm gelungener Rebound für Schweiger nach seiner Box-Office-Enttäuschung Schutzengel. Die Besucherzahl von diesem Film hat Kokowääh 2 bereits fast verdoppelt. An den Erfolg des ersten Films kommt Kokowääh 2 dennoch nicht heran. Dieser hat im gleichen Zeitraum fast 600,000 Besucher mehr gehabt. Andererseits erwartet man von einem deustchen Sequel zu einem Überraschungshit in der Regel auch nicht, dass er an die Zahlen des Vorgängers wirklich herankommt. Das tolle Abschneiden von Kokowääh 2 hat in Kombination mit den Erfolgsgeschichten Der Schlussmacher, Fünf Freunde 2, Ritter Rost und Hannah Arendt dazu geführt, dass der Marktanteil deutscher Filme dieses Jahr bislang bei unglaublichen 42,3% steht! Letztes Jahr wurde am Jahresende lediglich ein Marktanteil von 14,8% erreicht. Hat letztes Jahr nur ein einziger deutscher Film die 2 Mio-Make erreicht (Türkisch für Anfänger) so werden es dieses Jahr mit Kokowääh 2 und Der Schlussmacher noch vor Ende März zwei sein. Es würde mich nicht wundern, wenn am Jahresende der Marktanteil deutscher Filme immer noch oberhalb von 20% liegen würde. Kokowääh 2 sollte jedenfalls noch die kommenden beiden Wochen konkurrenzfrei spielen bis Liebe und andere Turbulenzen mit Nora Tschirner in der Hauptrolle es auf sein Zielpublikum abzielt. Mittlerweile schließe ich auch 3 Mio Besucher und damit die zweite Goldene Leiwnand des Jahres nicht aus, aber es wird ein langer Weg bis dorthin sein. Sollte er es schaffen, wird es Schweigers vierte Regiearbeit mit mehr als 3 Mio Besuchern.

Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben musste sich derweil nach Besuchern mit dem 2. Platz am regulären Wochenende zufrieden geben. Mit knapp 527,000 Zuschauern von Donnerstag bis Sonntag lag der Film lediglich 4003 Besucher hinter Kokowääh 2. Einschließlich deutschlandweiter Previews und Double-Features hat der Film bis Sonntag bereits 574,000 Zuschauer für sich begeistern können. Nach Umsatz was das Action-Sequel am Wochenende jedoch die unumstrittene Nummer 1. Von seinen 639 Kinos erreichte er einen sehr respektablen Schnitt von 825 Besuchern pro Kino und lag damit auch vor Schweigers Film. Allerdings kam der fünfte Einsatz von John McClane etwas langsamer (!) aus den Startlöchern als seine beiden Vorgängern. Stirb langsam – Jetzt erst recht ergatterte ganze 700,000 Besucher zum Start, Stirb langsam 4.0 etwa 690,000. Dazu muss man aber auch sagen, dass der vierte Film in etwa 80 Kinos mehr anlief und im Sommer gestartet wurde. Berücksichtigt man das, so kann man bei Teil 5 nicht von einer Enttäuschung sprechen. Vielmehr wurde hier wieder die Stärke eines FSK16-Films unter Beweis gestellt. Gemeinsam mit Django Unchained und Parker lockten die drei FSK16-Filme der Top 10 insgesamt fast 850,000 Besucher am Wochenende in die Kinos. Das zeigt vor allem, dass beim richtigen Stoff auch dei Altersfreigabe nicht zwingend ein Hindernis sein muss. Deftige Action-Konkurrenz wird Stirb langsam in den kommenden Wochen seitens Hänsel & Gretel – Hexenjäger und Shootout – Keine Gnade erhalten. Daher ist von den 2,6 Mio Besuchern wie für Stirb langsam 4.0 nicht zu träumen, insbesondere bei dem wahrscheinlich deutlich schlechteren Mndpropaganda. Es sieht eher nach einem Endergebnis im Bereich von 1,5-2 Mio Besuchern aus. Auch das würde den Film möglicherweise zu einem der zehn erfolgreichen Bruce Willis-Streifen hierzulande machen.

Django Unchained rutschte um einen Platz runter auf Rang 3 der Charts und verlor in seiner fünften Woche lediglich 26%. Nach zusätzlichen 244,000 Besuchern am Wochenende steht Quentin Tarantinos Western-Hit nur noch knapp 36,000 Zuschauer entfernt von 3,5 Mio. Damit hat Django bereits den letztjährigen FSK16-Megahit Ted überholt (in nur fünf Wochen!) und kann sich damit rühmen, der erfolgreichste Film mit dieser Altersfreigabe in Deutschland seit Matrix Reloaded zu sein. Er liegt mehr als eine halbe Million Zuschauer vor Ted im gleichen Zeitraum, mehr als 250,000 vor dem ersten Matrix und etwa 850,000 hinter Matrix Reloaded, der es am Ende seiner Laufzeit auf fast 4,8 Mio Besucher gebracht hat. Mit diesem tollen Wochenendergebnis hat Django sich 4 Mio Besucher gesichert. Bereits vor Ende März wird der Film diese Marke überschreiten. Die Frage belibt nur, wie weit er es darüber hinaus schaffen wird. Die 4,8 Mio Zuschauer vom Matrix-Sequel erscheinen unerreichbar, doch es würde mich nicht wundern, wenn er es dank Open-Air-Einsätzen im Sommer auf mehr als 4,3 Mio Besucher bringen würde. Damit wäre er einer der hierzulande erfolgreichsten Filmen mit der FSK16-Freigabe aller Zeiten. Das allein wäre schon beeindruckend genug. Dass dies aber einem Western gelingt, ist absolut phänomenal.

Fünf Freunde 2 hielt sich auf Platz 4 und legte um beachtliche 17% gegenüber der Vorwoche auf 154,000 Zuschauer zu. Er brachte seine vorläufige Gesamtbesucherzahl auf 634,000 nach 18 Tagen. Sein Vorgänger hatte in der Zeit "nur" 470,000 Besucher. Hierbei handelt es sich wohl um ein rares deutsches Sequel, das besser abschneiden wird als der erste Film. Es bleibt noch abzuwarteb, ob es sich hier um einen  Glücksfall wie Die wilden Kerle handelt. Bei jenem Franchise hat der erste Film noch knapp 960,000 Zuschauer erreicht, der zweite aber schon fast 1,6 Mio und die darauffolgenden beiden gar mehr als 2 Mio Besucher. Auf jeden Fall sind mindestens 1,1 Mio Zuschauer dem Fünf-Freunde-Sequel so gut wie sicher und damit auch eine weitere Fortsetzung, die wahrscheinlch schon nächstes Jahr in die Kinos gebracht werden wird. Jedenfalls ist es ein weiterer glorreicher Erfolg für den deutschen Film.

Auch wenn Der Schlussmacher am Wochenende zwei Plätze eingebüßt hat und sich mit Rang 5 der Charts abfinden musste, so hat die Komödie von und mit Matthias Schweighöfer dennoch ein tolles Wochenende hiner sich gebracht. Der Film baute um winzige 6% ab und begeisterte zusätzliche 142,000 Zuschauer für sich von Donnerstag bis Sonntag. Damit hat er seine Gesamtbesucherzahl auf mehr als 2,2 Mio gebracht und ist jetzt der erfolgreichste Film mit Schweighöfer in der Hauptrolle. Mit den Erfolgen von Der Schlussmacher, Rubbeldiekatz (2,1 Mio), Friendship! (1,8 Mio) und What a Man (1,8 Mio) dürfte sich Schweighöfer endgültig als einer der beiden zugkräftigsten deutschen Stars (neben Herrn Schweiger) etabliert haben. Der Schlussmacher wird sich noch ein knappes Rennen mit Kokowääh 2 um das bessere Endergebnis liefern, wobei ich momentan den Schweiger-Film vorne sehe. Aber auch Der Schlussmacher wird nun die 2,5 Mio-Marke deutlich überschreiten und seine Laufzeit mit 2,6-2,8 Mio beenden.

Auf Platz 6 fiel Parker. Das Jason-Statham-Vehikel fiel um 30% auf 73,000 Zuschauer und steht nach nur 11 Tagen bei sehr soliden 225,000 Besuchern. Der Film hat jetzt bereits mehr Zuschauer in die Kinos gelockt als The Last Stand es je schaffen wird. Auch verglichen zu anderen Statham-Filmen, abseits der Transporter-, Crank– und Expendables-Serien, ist es ein sehr respektables Ergebnis. Parker hat bereits die Endergebnisse von Bank Job, Death Race und Safe – Todsicher getoppt und befindet sich auf gutem Wege, mehr als 300,000 Zuschauer insgesamt zuerreichen. Es ist besonders beeindruckend, wenn man die allzu direkte Konkurrenz seitens Stirb langsam bedenkt. Noch mehr schaden könnte ihm allerdings in drei Wochen der Stallone-Film Shootout – Keine Gnade.

Für Flight ging es ebenfalls um 30% runter. An seinem vierten Wochenende wurde der Film von etwa 54,000 Menschen in Deutschland im Kino gesehen und überquerte damit schon die 500,000-Marke. Für Denzel Washington ist es ein sehr solider Erfolg, insbesondere da es sich eher um ein ruhiges Drama als um einen Actionthriller handelt. Insgesamt sehe ich den Film mittlerweile bei mehr als 700,000 Zuschauern.

Auf Rang 8 landete die 3D-Wiederaufführung von Findet Nemo. Der Film lockte eher schwache 56,000 Zuschauer (einschließlich Previews) in seine 309 Kinos und wies dabei einen enttäuschenden Schnitt pro Kino auf. Vor zwei Jahren startete König der Löwen 3D mit fast 170,000 Zuschauern zum Start, während die Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung letztes Jahr in seiner 3D-Wiederaufführung sogar mehr als 300,000 Zuschauer am ersten Wochenende erreicht hat. Schienbar war die Konkurrenz durch Fünf Freunde 2, Ritter Rost und Die Vampirschwestern viel zu stark. Hinzu kommt noch, dass Findet Nemo bereits von sehr vielen Kindern gesehen wurde und das Kino-Release im Gegensatz zu Star Wars und Der König der Löwen noch nicht so weit zurückliegt. Seine Gesamtbesucherzahl hat Findet Nemo jedenfalls auf mehr als 8,7 Mio aufgestockt und stieg auf Rang 23 der besucherstärksten Filme seit 1968 in Deutschand auf. Mit den erhofften 9 Mio wird es aber erst einmal nichts werden.

Lincoln belegte den 9. Platz der Charts mit 50,000 Zuschauern (-11%) und hat es mittlerweile auf insgesamt fast 340,000 Zuschauer gebracht. Das Durchhaltevermögen des Films ist bewundernswert. Sein viertes Wochenende lag nämlich weniger als 25% unter seinem ersten. Lincoln wird mit Sicherheit 500,000 Zuschauer passieren und vor anderen als Bester Film nominierten Streifen wie Zero Dark Thirty, Silver Linings und Argo enden.

Abgerundet wurde die Top 10 durch Ritter Rost, der um satte 20% zulegte und mit 45,000 neuen Zuschauern seine Gesamtbesucherzahl auf mehr als 475,000 gebracht hat. Hier sind deutlich mehr als 600,000 insgesamt drin, was den Film zu einem ansehnlichen und sogar leicht überraschenden Erfolg macht.

Auch Die Vampirschwestern bleibt weiterhin auf Erfolgskurs. Der deutsche Familienfilm legte am 8. Wochenende um 16% zu überquerte die 800,000-Zuschauermarke. Der Film sind mindestens 950,000 Besucher sicher, vielleicht wird es ja doch was mit 1 Mio.

Oskar Roehlers Prestigefilm Die Quellen des Lebens startete mit soliden 25,000 Zuschauern (inkl. Peviews) von 84 Kinos und belegte damit Platz 1 der Arthouse-Charts. Es ist allerdings kein überragender Start wie seinerzeit bei Die Wand (der mittlerweile mehr als 350,000 Zuschauer vorweisen kann) oder Hannah Arendt. Viel weiter als 100,000 Zuschauer wird er auch nicht gehen.

Dustin Hoffmans Quartett erreichte nach vier Wochen 200,000 Zuschauer und dürfte sich dank tollem Mundpropaganda noch einer langen Laufzeit erfreuen. Hier würden mich auch 400,000 nicht mehr überraschen. Noch besser sieht es aber für Hannah Arendt aus, der mittlerweile von 315,000 Zuschauern in den Kinos gesehen wurde und über kurz oder lang auch eine halbe Million erreichen wird.

Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 2 hat nach einem langen Weg endlich 3,9 Mio Zuschauer erreicht. Jetzt ist der Abschluss der Vampirromanzen-Saga nur noch knapp 10,000 Zuschauer vom Endergebnis von Eclipse – Bis(s) zum Abendrot entfernt, dem bis dato erfolgreichsten Teil der Reihe. Allerdings muss man dazu betonen, dass Eclipse auch dank diverser Double-Features und Twilight-Marathons so weit kam. Demnach ist das Ergebnis von Breaking Dawn II noch deutlich beeindruckender.